Wir wollten also eine Solaranlage am Wohnmobil nachrüsten. Doch die Montage der Solaranlage mussten wir schlussendlich selbst machen. „Geht nicht“ sagte uns nämlich nicht nur ein Wohnmobil-Händler, nachdem ich unsere Pläne erläutert hatte: Da wir einen Großteil der Dachfläche für den Transport des Windsurf-Equipments benötigen, sollte die Solaranlage möglichst platzsparend montiert werden. Wie wir das nun bewerkstelligt haben, erfährst du hier.
Inhalt
Die Anforderungen an unsere Solaranlage am Wohnmobil
Ein Kastenwagen hat für sich genommen schonmal weniger Platz, als ein Teilintegrierter oder ein Integrierter. Er ist schmäler, und die Blechkarosserie fällt zur Seite hin ab. Je nach Modell ist dann ein guter Teil der Fläche durch Hekis, Notbelüftungen und Kamine verbaut. Bei uns kommt erschwerend dazu, dass wir einen Dachträger benötigen, und darauf drei bis vier Surfboards (ca. 230cmx70cm) eine 270cmx80cm große Dachbox (für Segel und Masten) befördern wollen. Da bleibt nicht mehr viel Fläche übrig.
Da wir aber bei unserem neuen Kastenwagen unbedingt einen Kompressorkühlschrank haben wollten, kommen wir ohne Solaranlage definitiv nicht aus. Schließlich sind wir keine Campingplatz-Urlauber. Ungefähr 200 Watt wollten wir haben, und die Solarmodule sollten möglichst nicht von Surboards und Dachbox abgeschattet werden.
Die Händler-Vorschläge
Als der Händler hörte, dass wir eine Solaranlage am Wohnmobil nachrüsten wollten, waren die Vorschläge ernüchternd:
- „Wir kleben die Solarmodule aufs Dach, und Sie befestigen die Surfboards darüber. Am Ziel müssen Sie dann abladen!“
- „Wir kleben ein 80 Watt Modul quer aufs Dach, mehr geht sich nicht aus“
- „Lassen Sie die Surfboards zuhause, das wird nichts!“
So klangen einige der gut gemeinten Händler-Vorschläge, die leider völlig am Ziel vorbeischossen. Wir kaufen uns doch keinen neuen Kastenwagen, um dann dadurch in unseren Unternehmungen eingeschränkt zu werden. Am Ziel abzuladen ist garantiert keine Option. Wir fahren ja nicht an ein Ziel, um dort drei Wochen zu bleiben. Meist wird nur ein Board (das gerade passende) abgeladen, der Rest bleibt am Dach. Und wenn wir mal fünf Tage nicht surfen, wollen wir nicht das Material abladen müssen, nur, um Strom zu haben. Das ist außerhalb von Campingplätzen ja auch gar nicht möglich.
Das Bestreben, sich wirklich mit unseren Anforderungen zu beschäftigen, war enden wollend. Auch war das Angebot für 80Watt mit 1500 Euro definitiv zu teuer. Daher hieß es: Selbst recherchieren, rechnen und überlegen.
Unser Plan für die Nachrüstung der Solaranlage
Der Plan, um eine Solaranlage am Wohnmobil nachzurüsten war bald klar: Um für den Surfkram genügend Platz zu haben, ohne die Solarmodule abzudecken, würden diese links und rechts der vorderen Dachluke platziert werden müssen.
Beim ursprünglich anvisierten Roadcar R640 wäre dies allerdings schwierig geworden: Das dort verbaute Midi-Heki nahm zuviel Platz in Anspruch, die Solarpanele hätten weit nach außen rücken müssen.
Dass der schlussendlich gewählte Knaus Boxlife 630ME „nur“ ein Mini-Heki hat, kam uns also entgegen. Dennoch war auch hier die Händler-Reaktion wieder „geht nicht. Das geht sich nicht aus“. Wir sahen das anders, und legten uns einen Plan zurecht.
- Zwei 100 Watt Module
- Module mit möglichst kompakten Abmessungen
- Möglichst leichte Module
- Thule Smartclamp als Dachträger: Dieser hat eine hohe Traglast und ist dank T-Nut flexibel, was weitere Aufbauten angeht.
- Stabile Alu-Konstruktionsprofile zur Befestigung der Solarpanele auf dem Thule-Träger.
- Elektronische Markenkomponenten von guter Qualität
Aufgrund des Dachträgers würden wir nicht kleben können. Das war uns eigentlich auch lieber, denn bei einer Solar-Montage am Dachträger kann man später problemlos Module tauschen oder zum nächsten Camper mitnehmen. Geklebte Module sind da nicht so pflegeleicht.
[youtube]https://youtu.be/xbYNpB3Usr0[/youtube]
Vorbereitungen des Händlers für die Nachrüstung der Solaranlage
Den Thule-Träger kauften wir mit dem neuen Kastenwagen gleich mit. Er kostete inklusive Montage und zweier Querträger in der hohen Version ca. 1000 Euro. Teuer daran sind insbesondere die Querträger, doch die Höhe erlaubt uns, die hintere Dachluke zumindest etwas zu öffnen.
Solaranlage am Wohnmobil nachrüsten: Am Dach braucht es eine Dachdurchführung
Außerdem ließen wir die Dachdurchführung durch den Händler erledigen. Bei einem neuen Fahrzeug mit Garantie hielten wir es für keine gute Idee, da selbst Hand anzulegen. Selbstausbauer besorgen sich aber einfach eine passende Dachdurchführung (eine empfehlenswerte gibt es bei tigerexped, Affiliate Link), bohren ein Loch ins Dach, setzen die Dachdurchführung ein, und dichten ab.
Da unser Kastenwagen später als geplant geliefert wurde, und uns die Zeit bis zur geplanten Reise ausging, baute unser Händler auch noch Batteriecomputer und Solarregler ein.
Solaranlage am Wohnmobil nachrüsten mit Markenkomponenten
Nun ging es ans Einkaufen. Nach langer Recherche, und dennoch verbleibender Unsicherheit, fiel unsere Wahl auf folgende Komponenten.
Solar-Laderegler
Als Solar-Laderegler wählten wir Victrons SmartSolar 100/20. Damit haben wir Reserven, und betreiben unseren Regler nicht am Limit. Wir können sowohl parallel, als auch in Reihe verkabeln, da der Regler sowohl mit einer höheren Spannung, als auch mit einer höheren Stromstärke umgehen kann. Zudem könnten wir theoretisch später die Solaranlage etwas erweitern.
Falls dir der etwas kleinere Victron SmartSolar 75/15 (Affiliate-Link) genügt, kannst du diesen auch beim Reise-Experten tigerexped beziehen.
Die SmartSolar-Reihe wartet mit integriertem Bluetooth-Dongle auf: Die aktuellen und historischen Leistungsdaten des Reglers kann man so einfach am Smartphone abrufen. Dadurch ersparen wir uns den Einbau eines neuen Displays.
- Sind Sie bereit, Ihr Solarsystem auf die nächste Stufe zu heben? Mit einem mehrstufigen, adaptiven Ladealgorithmus ist das Victron Energy SmartSolar MPPT 100-Volt 20 Ampere das ultimative Solarladegerät für Ihre Batterien
- Mit der neuesten und schnellsten Technologie maximiert dieser MPPT-Laderegler die Energieausbeute Ihrer Solarmodule, indem er sie auf intelligente Weise ansteuert, um in kürzester Zeit die volle Ladung zu erreichen. Er hat sogar die Fähigkeit, stark entladene Batterien von 0 Volt wieder aufzuladen.
- Einfache Programmierung des Ladegeräts für jeden Batterietyp mit Hilfe von "Voreinstellungen" für gängige Batterietypen oder durch die Erstellung eigener, 100%ig individueller Einstellungen
- Konnektivität - mit der integrierten Bluetooth-Funktion können Sie Ihren MPPT mit der Victron Connect App drahtlos überwachen und steuern. Oder verbinden Sie sich mit einem Victron Energy GX Gerät mit einem VE.Direct Kabel (separat erhältlich) und überwachen Sie von überall auf der Welt mit VRM
- Die intelligente Funktion "Load Output" ist ein entscheidender Faktor, um Schäden zu vermeiden, die durch leere Batterien verursacht werden. Sie können die Spannung einstellen, bei der der Victron Energy SmartSolar eine Last abschaltet, um eine übermäßige Entladung Ihrer Batterien zu verhindern
Batteriecomputer für den Überblick über die Solaranlage
Ein Solar-Laderegler weiß nur, was er geleistet hat. Er kann aber nicht messen, wieviel Strom durch diverse Geräte verbraucht wurde. Für autarke Camper ist das daher nicht ausreichend: Die Solar-Leistung kann toll aussehen, aber wenn man mehr verbraucht, als man generiert, wird man irgendwann ohne Strom sein.
Die in den meisten Wohnmobilen verbauten Anzeigen sind höchst ungenau: Sie messen die aktuelle Spannung der Batterien, und leiten daraus einen Ladezustand ab. Unterschiedliche (und unterschiedlich alte) Batterien unterscheiden sich hier aber beträchtlich. Es handelt sich daher nur um einen Schätzwert.
Ein Batteriecomputer misst aber genau, wieviel Strom in die Batterie fließt, und wieviel wieder entnommen wird. Er kennt den Ladezustand daher punktgenau. So kann er vorhersagen, wie lange die Batteriekapazität noch ausreichen wird, und kann zudem die Batterie vor Tiefentladung schützen.
Auch hier greifen wir wieder zu Victron. Der BMV 712 hat ebenfalls wieder eine Bluetooth-Anbindung, diesmal kommen wir aber um den Einbau eines Displays nicht herum.
Solar-Module fürs Wohmobil
Bei den Modulen fiel unsere Wahl schließlich auf zwei Stück SPR-Ultra-100 von Offgridtec.
- Hier erhält man 110 Watt auf
- kompakter Grundfläche dank hohem Zellwirkungsgrad.
- Das Gewicht ist mit etwa 7kg auf der leichteren Seite.
- Back-Contact hilft beim Platz-Sparen und
- die Online-Berichte über die verbauten Sun-power-Zellen lesen sich durchwegs positiv.
- Mit 200 Euro pro Modul muss man dafür etwas tiefer in die Tasche greifen.
- Unser monokristallines 120W/12V High-End Solarpanel nutzt rückseitig kontaktierte High-Power-Solarzellen von Sunpower, einem führenden amerikanischen Hersteller. Mit einem Wirkungsgrad von über 24% gehört es zu den effizientesten Modulen auf dem Markt. Durch die Kombination der besten Solarzellen mit dem innovativen Back-Contact-Verfahren erhalten Sie ein Spitzenprodukt zu einem fairen Preis.
- Wir haben besonders darauf geachtet, dass das gesamte Modul die Qualität der hochwertigen Zellen widerspiegelt. Trotz seiner Leistungsfähigkeit ist dieses Panel leichter und kompakter als herkömmliche Solarzellen mit vergleichbarer Leistung. Die SP-Serie bietet zudem eine höhere Lichtausbeute unter ungünstigen Bedingungen im Vergleich zu herkömmlichen Mono-Serien.
- Unsere Solarpaneele bieten einen Zellwirkungsgrad von über 24% und sind im Vergleich zu anderen Mono-Modulen mit gleicher Leistung leichter und kompakter. Hergestellt werden sie in den USA mit monokristallinen High-Power Solarzellen. Selbst bei ungünstigen Lichtverhältnissen liefern sie eine hohe Ausbeute. Dank der Rückseitenkontaktierung und des schwarzen Aluminiumrahmens haben sie nicht nur eine edle Optik, sondern sind auch äußerst widerstandsfähig. Sie eignen sich ideal für Wohnmobile, Boote/Jachten und kleine Flächen.
- Unsere Module werden nur mit erstklassigen monokristallinen SunPower Solarzellen höchster Qualität hergestellt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Solarmodulen sind diese Zellen auf der Rückseite miteinander verbunden, was nicht nur den Wirkungsgrad der Zellen steigert, sondern auch eine ansprechende Optik gewährleistet.
- Unser Modul ist mit einem Aluminiumrahmen in Schwarz und speziell gehärtetem ESG-Solarglas ausgestattet. Die Anschlusskabel haben eine Länge von 80 cm und sind mit MC4-Steckern versehen.
Alternative: Seit 2021 sind wir nun auch Partner von tigerexped, wo Selbstausbauer und Wohnmobil-Optimierer allerlei sinnvolle Technik finden. Dort gibt es ebenfalls Module mit Sunpower-Zellen (Affiliate-Link).
Alu-Profile von Bosch-Rexroth
Am schwierigsten aufzutreiben waren Alu-Profile. Online werden diese fast nur von Großhändlern angeboten. Auf ebay gibt es zwar einige Händler (Affiliate-Link) doch bei diesen war es wiederum schwer, Daten zu erhalten (Traglast, passende Nutensteine, usw.).
Auf Amazon gab es damals kein entsprechendes Angebot, das ist mittlerweile anders.
Keine Produkte gefunden.
Schlussendlich kauften wir Original-Profile von Bosch-Rexroth, die sicherlich im Vergleich zu ebay-Anbietern mit etwa 40 Euro pro 2m-Profil überteuert erscheinen. Wir waren aber unter Zeitdruck, und wollten ein bekanntes System, zu welchem wir dann auch passende Verbindungskomponenten bekommen würden. Daher wählten wir zwei Stück dieser 2-Meter-Profile.
[youtube]https://youtu.be/sCnDHiLJHFc[/youtube]
Die Solaranlage am Wohnmobil nachrüsten: Dach-Installation
Nun ging es aufs Dach des Wohnmobils.
Anprobe und Anzeichnen
Als erstes machten wir eine „Anprobe“ am Dach. Dazu legten wir die Aluprofile quer über die Dachträger, und darauf dann die Solarmodule. Schien zu passen. Als nächstes wurde daher gemessen, angezeichnet, und alles wieder vom Dach geholt.
Rahmen-Bau für die Solarmodule
Nun wurden die Aluprofile auf die richtige Länge geschnitten. Leider habe ich kein vernünftiges Werkzeug für so etwas, daher musste die Handsäge herhalten. Bei 30°C sehr lustig!
Durch die Rahmen der Solarprofile wurden nun jeweils drei Löcher gebohrt. Nun kamen sogenannte Nutensteine in die T-Nut der Profile, und in diese Nutensteine konnten nun M6-Schrauben gedreht werden. So wurden die Solarprofile fest mit den Aluprofilen verbunden.
Das Ergebnis wirkt sehr stabil. Insgesamt wiegt es nun 24kg.
Solarmodul-Befestigung am Dach
Zu zweit konnten wir den Rahmen nun aufs Dach heben – er passte perfekt. Die Dachluke wird perfekt eingeschlossen, lässt sich aber weiterhin ohne Einschränkungen öffnen.
Der Rahmen wurde nun mit Winkeln, Nutensteinen und Schrauben am Thule-Träger befestigt.
Die verschiedenen Nut-Standards waren eine Herausforderung und erforderten ein wenig Probieren. Die gekauften Thule-Hammerkopfschrauben kamen mit Flügelmuttern, welche ich auch gleich eingesetzt habe: Zwar erhöht sich durch unsere Konstruktion die Höhe des Fahrzeugs nicht, und wäre ohnehin nicht eintragungspflichtig. Aber so können wir theoretisch die Solarpanele zur Reinigung in ein paar Minuten abnehmen.
Während der Arbeit empfiehlt es sich übrigens, die Module mit Kartons abzudecken, da sie ansonsten bereits arbeiten und die Leistung aber nur in Hitze umsetzen können.
Durch unsere gewählte Solar-Montage am Dachträger sind die Solarmodule automatisch hinterlüftet, und sorgen für einen Tropendach-Effekt.
Auf die Enden der Aluprofile kamen nun noch Endstopfen zwecks der optischen Erscheinung.
Die Verkabelung der Solarmodule
Kaum waren die Solarmodule befestigt, ging es an die Elektrik.
Wirklich einfach ist die Verkabelung per MC4-Stecker: Einfach zusammenstecken! Die Stecker sind verpolungssicher, falsch geht also nicht. Wir probierten es initial in Reihe (ergibt in der Theorie bessere Leistung bei schwacher Sonneneinstrahlung), verwendeten dann aber die passenden Adapter für die Parallelschaltung (welche wiederum Vorteile bei Teilabschattung haben kann). Genaue Tests folgen dann unterwegs.
Funktioniert die Anlage?
Ja, das tut sie :)
Bezüglich Leistung haben wir noch keine richtigen Erfahrungswerte, sondern nur mal ein paar Testwerte. Kaum waren die Module angesteckt und die Kartons entfernt, zeigte unsere Bluetooth-Verbindung bereits etwas an, obwohl wir unter dem Carport parkten.
Testweise rollten wir nach vorne auf die Straße (da unsere Nachbarn uns eingeparkt hatten, konnte ich nicht komplett nach draußen), und siehe da: Sofort hatten wir 76 Watt.
Wie gut oder schlecht das ist, wissen wir nicht, aber angesichts der Abendsonne um 17:15 (Mitte August) erschien es uns durchaus passabel.
Am nächsten Tag testeten wir am früheren Nachmittag, und erzielten gleich 160W. Der Himmel war leicht bewölkt, somit denken wir, dass alles gut funktioniert. Die 10%, die die Aufbaubatterien entladen waren, hatte die Solaranlage jedenfalls gleich wieder ersetzt.
Das Ergebnis unserer Solar-Montage
Was sollen wir sagen? So gut hat ein Plan noch selten funktioniert. Obwohl wir im Vorfeld keine genauen Maße der Dachfläche hatten, und noch weniger genau wussten, wie der Thule-Träger positioniert sein würde, ist das Ergebnis genau wie erhofft.
Mögliche Probleme
Ja, die Dachbox und die Surfboards können bei ungünstiger Positionierung Schatten werfen, aber daran muss man beim Parken halt denken.* Verbessern könnte man das Ergebnis nur noch, indem man entweder den Surfkram oder die Solarmodule auf einem Schienensystem montiert, sodass man den Abstand zwischen den beiden im Stand vergrößern kann. Das bedeutet aber auch wieder Zusatzgewicht und Aufwand.
(* Nachtrag: In der Praxis war Schattenwurf durch die Dachbox während unserer ersten Reise im August und September kein Problem. Wenn die Sonne so tief steht, dass der Schatten der Box die Module erreicht, gibt es ohnehin kaum mehr Leistung und die Batterien sind bereits voll.)
Wenn die vordere Dachluke geöffnet wird, reduziert sie die Solarleistung etwas. Damit müssen wir leben. Wir werden einfach versuchen, zwischen 10:00 und 14:00, wenn die Solarleistung am größten ist, die Dachluke zu schließen. Nachts, wenn man die Luke am dringendsten benötigt, ist der Solaranlage jede Abschattung egal.
Verwendete Kleinteile
Die Kleinteile mussten wir uns damals zusammensuchen, da es sie auf Amazon nicht gab. Mittlerweile findet man (zumindest der Beschreibung nach) äquivalente Komponenten.
- Anschlusstyp: Gleitblock.
- Passend für Nutgröße: 10 mm.
- Gewindegröße: M6
- Passend für Strebenprofil: 40mm, 45mm, 50mm, 60mm
- Produktfamilie: Bosch Basic
- Material: Poliamid 30% glasfaserverstärkt
- Profilgröße: 40
- Nutbreite in mm: 8
- Profilkompatibilität: TypI
- Herkunftsland:- Deutschland
- Verpackungsabmessungen (L x B x H): 25.0 x 4.5 x 20.0 Zm
- Thule T-Adapter 20x27mm for 80mm UB
Erweiterung durch Solartasche
In unserer dritten Saison mit dem Knaus erweitern wir schließlich die Solarkapazität um nochmal 180W per Solartasche. Das lag an den geänderten Reiseplänen, bislang kamen wir mit den 220W am Dach gut aus.
Fazit
Wir sind ziemlich glücklich mit dem erzielten Ergebnis. Die Solar-Montage lief pannenfrei ab, und wir können unser Surfmaterial weiterhin am Dach transportieren. Wer – wie wir – auf eine autarke Stromversorgung wert legt, sollte definitiv eine Solaranlage am Wohnmobil nachrüsten. Wie sich die Lösung unterwegs bewährt, beschreiben wir in späteren Artikeln.
Sascha
Danke für den interessanten Erfahrungsbericht.
Hat mich sehr angesprochen, da ich auch gerne individuelle Lösungen bevorzuge.
Wir sind gerade in der gleichen Situation wie Ihr vor einem Jahr.
… wir brauchen einen neuer Kastenwagen, da der Alte inzwischen zu alt ist.
….bin gespannt, wie es weiter geht.
Viele Grüße.
Sascha
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Sascha,
da habe ich doch tatsächlich vergessen, zu antworten. Sorry dafür!
Habt ihr euch schon für euren neuen Camper entschieden?
Ciao
Gerfried
David
Beim dem Artikel schlägt mein (Elektro-)Technikerherz höher. Wirklich tolle Sache und habt ihr toll gemacht. EIn toller Beitrag der wirklich Mehrwert liefert.
WoMo Guide
Hallo David,
vielen Dank – da bin ich zugegebener Maßen schon froh, wenn der Artikel die Prüfung durch einen Elektrotechniker besteht :)
Philipp M.
Deine Konstruktion gefällt mir wirklich sehr gut. Plane bei mir das gleiche Setup. Hast du als Aluprofil die 3×3 oder 4×4 cm breiten Profile von Bosch genommen?
Sind die Winkel ebenfalls von Rexroth?
Liebe Grüße Philipp
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Philipp,
danke dir!
Ich habe 4×4 genommen. 3×3 hätte wohl auch gereicht, was die Stabilität angeht. Der kleine Vorteil von 4x4cm ist, das das genau der Höhe der Solarmodule entspricht, d.h. da schließt alles bündig ab.
Bei 3×3 gäbe es eine Kante, da man die Module wegen des Längsträgers nicht „versenken“ kann. Ob das bzgl. Windgeräusch und Verbrauch einen relevanten Unterschied macht, weiß ich nicht, aber ich wollte auf Nummer Sicher gehen.
Unsere Teile im Detail:
Strebenprofil 2000mm Aluminium, 40 x 40 mm
Polyamid 6 Endkappe schwarz 40 x 40 mm 10mm
Bosch Rexroth Gleitelement 3842528738
MENABO 4 Nutsteine für Relingträger BRIO
Thule 320000 Ringschraube (fürs Sonnensegel)
Thule 697104 T-Adapter 20 x 27 mm (Flügelschrauben)
Die Winkel sind nicht aus derselben Serie, sondern diese von Ebay:
Würth Kreuzverbinder Alu inkl. Verschraubung für PV Photovoltaik Montage
Evtl. gibt es da besser passendes. Die Winkel und Nutensteine ließen mich ein wenig fluchen: Einmal passte der Nutenstein nicht in die Nut, dann wieder passte die Schraube nicht durch den Auslass im Alu-Winkel. Musste da ein wenig Herumprobieren.
Die Module sind übrigens gerade stark verbilligt, gegenüber dem Preis, den wir bezahlt haben. Leider habe ich ja nicht mehr wirklich Platz am Dach, sonst würde ich mir einfach deshalb eine Aufrüstung überlegen ;)
Hoffe, das hilft dir. Schick uns doch ein Foto vom vollendeten Werk!
Ciao
Gerfried
Andreas
Servus Gerfried,
unser Boxlife steht bereit in der Einfahrt und wartet noch auf Zulassung und Solar. Auch mit 2x 95 Ah. Da ist dein Bericht natürlich eine große Hilfe. Denke aktuell auch an die 110Wp Panele.
Welche Kabelquerschnitte hast du verwendet (Solar > Laderegler und Laderegler > Batterie)?
Der Regler sitzt unter der Zweier-Sitzbank bei den anderen Elektrokästen und ist direkt an die Batterieanschlüsse im CBE-Verteilerkasten angeschlossen, richtig?
Bist du bei der Serienschaltung geblieben? Oder hast du Parallel mal ausprobiert?
Danke für die Info und liebe Grüße,
Andi
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Andreas,
wir haben 6mm^2-Kabel gekauft. Allerdings hat unser Händler, der ja die Dachdurchführung und den Regler installiert hat, dieses Kabel nur bis zur Dachdurchführung genutzt, und hat dann auf die Vorverkabelung des Werks zurückgegriffen. Welchen Querschnitt die hat, weiß ich nicht (wollte ich mir seit längerem anschauen, aber da müssen dann halt ein paar Blenden abgeschraubt werden.
Richtig, der Regler ist so angeschlossen, wie du es beschreibst.
Im Moment ist alles parallel verkabelt. Die Leistung ist so gut, dass die Motivation fehlte, an der Optimierung zu arbeiten.
Viel Spaß unterwegs!
Gerfried
Ingo Bösing
Hallo Gertfried,
Dachdurchbruch durch einen Knaus Händler, bzw Werkstatt und den Rest selber ein/ anbauen -das ist auch mein Gedanke bei unserem neuen Boxlife. Insbesondere mit Blick auf Erhalt der Dichtigkeitsgarantie.
Hier in Bremen ist s gar nicht so leicht einen Händler zu finden, der dazu bereit ist. Hast du eine Empfehlung, bzw kannst deinen Händler nennen? Auch würde mich natürlich der Preis für die „Fremdarbeiten“ interessieren.
Danke und Grüße aus Bremen, Ingo
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Ingo,
genau, wegen der Garantie wollte ich gewisse Dinge nicht selbst machen.
Den genauen Preis kann ich dir leider nicht nennen – da unser Kastenwagen zu spät geliefert wurde, und es mit der geplanten, ersten Reise schon sehr knapp wurde, hatten wir uns mit dem Händler darauf verständigt, dass er da einige Dinge im Gegenzug noch mitmachen würde. Die Dachführung selbst war wiederum in einem gemeinsamen Angebot mit der Dachreling (Thule Smartclamp + 2 Querträger + Dachdurchführung + Arbeitszeit waren etwa 1000 Euro, wenn ich mich richtig erinnere).
Händlerempfehlung kann ich leider im Raum Bremen keine abgeben…
Ciao
Gerfried
Markus Richter
Ich hatte mir schon überlegt, eine Solaranlage auf das Wohnmobil zu installieren. Wie Sie erwähnen, ist das eine tolle Idee für den Kompressorkühlschrank. Ich hätte sogar noch mehr verfügbaren Platz für die Solarmodulen, da ich normalerweise nichts auf dem Dach tragen muss. Vielen Dank fürs Teilen.
Dennis Thuiner
Hallo,
die Winkel haben eine Nutbreite von 9mm, die T-Nut-Schrauben aber ein M6 Gewinde. Somit dürften die Schrauben etwas viel Spiel haben. Wie haben Sie das Problem gelöst?
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Dennis,
ist auf den Bildern zu sehen, mit Beilagscheiben. Hält bombenfest :)
Ciao
Gerfried
Peter Aurich
Hallo Gerfried,
wir haben jetzt auch unseren Kasten und möchten unsere Solarpanele ebenso wie du auf den Träger montieren. Ein Freund fragte mich, ob ich bedacht hätte, dass es da eventuell ein Problem mit der ABE (Allgemeine Betriebserlaubnis) für den Wagen geben könnte. Hast du mal in dieser Richtung recherchiert (ich hoffe ich habe das in deinem Text nicht überlesen)? Meine Frage ist also: Kann man auf den Thule Träger montieren was man will?
Peter
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Peter,
ich kann und darf natürlich keine Rechtsberatung leisten. Auch unterscheiden sich die Vorgaben sicherlich je nach Land.
Meinen Informationen nach durfte ich die Module anbauen, weil sich dadurch die Höhe des Fahrzeugs nicht änderte (die Dachhauben sind höher). Wäre das nicht möglich gewesen, hätte ich einfach durchwegs Flügelmuttern verwendet. Denn dann wäre der Rahmen wie eine Dachbox werkzeuglos wieder entfernbar.
(Ich hatte ja tatsächlich mit Flügelmuttern begonnen, dann aber den Rahmen nochmal mit einer zusätzlichen Schraube gesichert. Das ließe sich aber auch ändern)
Vielleicht fragst du mal mit diesen Ideen bei deiner zuständigen Stelle nach?
Alles Gute für dein Projekt, und halte uns auf dem Laufenden, was bei dir herauskommt! Das ist sicher auch für andere Leser interessant!
Gerfried
Florian Schroeder
Hallo,
sehr interessanter Bericht. Vielen Dank dafür.
Ich hätte da noch eine Frage:
Habt ihr das Thule-System auf dem Dach verklebt? In der Beschreibung von Thule ist das ja so vorgesehen. Mein Händler hat mir aber die Auskunft gegeben, dass man das nicht unbedingt machen muss.
Gruß
Schroedi
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Schroedi,
ehrlich gesagt, wissen wir das nicht. Das Thule-System haben wir mit dem Kasten gleich mitbestellt, es wurde also vom Händler montiert. Ich gehe schon davon aus, dass es verklebt ist. Würde ich es selbst montieren, würde ich es auch verkleben. Sicher ist sicher.
Ciao
Gerfried
Robin
Hallo Gerfried,
vielen Dank für deine tolle Beschreibung. Wir werden das auch so ähnlich nachbauen.
Ich plane gerade auch 40×40 Profil zu nehmen und die seitliche Lösung mit den Nutensteinen gefällt mir dabei sehr gut, da das ganze dadurch nicht so hoch aufbaut.
Ich bin am überlegen, ob Hammermuttern dafür noch besser wären, als die Nutensteine. Was denkst du? Und wie lang müssen dann die Schrauben sein? Bei der 10er Nut + Blech von den Solarmodulen + Unterlegscheibe komm ich da auf etwa 15mm, länger sollten die Schrauben nicht sein, oder?
Vielen Dank für deine Hilfe und viele Grüße
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Robin,
Hammermuttern gehen wohl auch, und wären etwas einfacher zu montieren. Ich hatte irgendwo gelesen, dass Nutensteine mehr Tragkraft haben. Ob das in dem Bereich relevant ist, weiß ich nicht. Jedenfalls: Ja, die Schrauben müssen dann sicher sehr kurz sein, deine 15mm kommen wohl hin (aus dem Bauch heraus geschätzt).
Viel Erfolg beim Projekt!
Dieter Gaus
Danke für Deinen Ausführlichen Bericht!
Leider deckt sich Deine Erfahrung im Service für Nachrüstungen am Wohnmobil nur zu gut auch mit unseren Erfahrungen. Entweder, “ dat geht nicht“ oder aber gegen Einwurf großer Scheine und kleiner Münzen … könnte es gehen.
Von daher ist in der Regel die eigene Kreativität gefragt.
Da können die Händler überwiegend gut noch was dazu lernen!
Viel Spass weiterhin mit dem Womo, auf dem Brett und bleibt gesund.
Immer ne Hand Breit Wasser unter der Finne
didi