Die Wohnmobil-Toilette erhöht unterwegs deinen Komfort und deine Flexibilität enorm. Dennoch gibt es viele Reisende, die sie am liebsten nicht benutzen würden. Zugegeben, eine appetitliche Sache ist die Camping-Toilette grundsätzlich nicht. Zudem bestehen in der “Standard-Ausführung” Umwelt-Bedenken wegen der notwendigen Toiletten-Chemie. Heute existieren jedoch mehrere Alternativen zur Chemie-Toilette im Wohnmobil, und mit der richtigen Benutzung verliert auch die Entleerung ihren Schrecken.
Inhalt
Manchmal haben wir das Gefühl, dass wir die einzigen sind, die sich an gesetzliche Vorgaben halten. Aber wir tun’s halt, weil wir euer Vertrauen schätzen und es auch rechtfertigen wollen. Daher hier gleich mal ein Hinweis.
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98% dieses Artikels entstanden über die Jahre aus Eigeninitiative. 2021 schließlich entschlossen wir uns aber zum Wechsel zur Trenntoilette, und da überzeugte uns das komplette Angebot von MeineTrenntoilette.de (Affiliate Link) weshalb wir mit den dem Unternehmen eine Kooperation eingingen, und daher diesen Artikel nun als Werbung kennzeichnen.
Wozu eine Toilette im Wohnmobil?
Es gibt zwar auch Wohnmobil-Reisende, die ihre eigene Toilette nicht, oder nur fürs kleine Geschäft nutzen. Doch wer autark reisen möchte und sich dabei nicht durch Körperfunktionen leiten lassen möchte, kommt m die Toilette eigentlich nicht herum.
- Ohne Toilette ist die Flexibilität und Freiheit nur halb so groß. Denn dann muss man täglich mehrmals öffentliche WCs oder Campingplätze, Cafés und ähnliches ansteuern. Auch die Covid-Lockdowns haben dieses Plus an Flexibilität wieder demonstriert. Ohne eigene Toilette wäre das Reisen gar nicht möglich gewesen, obwohl es in Österreich erlaubt war.
- Auch nachts ist es sehr praktisch, nicht nach draußen zu müssen, selbst wenn man am Campingplatz steht und dort Sanitäranlagen zur Verfügung hat.
- Nicht zu vergessen: Das Wohnmobil ist auch die eigene Wohnung, der Rückzugsort. In manchen Situationen kann das sehr unangenehm sein, wenn dieser Rückzugsort nicht vollständig ausgestattet ist. Zum Beispiel bei Krankheit und Durchfall. Das will man vielleicht nicht, dass das der ganze Campingplatz mitbekommt, weil man jede Stunde 5x zu den Sanitäranlagen rennt.
Geht es nicht auch ohne Toilette im Wohnmobil?
Natürlich kann man auch ohne Toilette im Wohnmobil reisen. Doch es gibt da ein paar Punkte zu bedenken:
- Die 80er sind vorbei, heute gibt es einfach zu viele Wohnmobil-Reisende, um sich auf den Klappspaten zu verlassen (siehe Portugal und andere Regionen). Wer dabei erwischt wird, seine Hinterlassenschaften zu verbuddeln, kann sich sicher sein, dass er Schwierigkeiten bekommt, für einen schlechten Ruf der Camper und in weiterer Folge für Verbote sorgt.
- Man kann sich natürlich auf offizielle Infrastruktur und Cafés/Restaurants verlassen. Das ändert aber den eigenen Reisemodus gehörig.
Nur externe Toiletten nutzen
Wer sich darauf einstellt, immer Toiletten an Raststationen, Cafés, Campingplätzen und Gasthäusern zu nutzen, kann natürlich ohne Toilette an Bord auskommen. Das schränkt allerdings die Flexibilität ein, man reist dann eher wie mit dem PKW.
In der Praxis ist es bei uns oft so, dass wir völlig ungeplant an schönen Orten sind. Die bieten sich dann auch mal für eine Pause an, vielleicht mit einer kleinen Jause, vielleicht mit einem Nachmittagscafé. Wir bleiben auf solchen Parkplätzen am Straßenrand nicht unbedingt lange, aber wir genießen die Stunde, die wir von dort zum Beispiel auf einen See blicken. Und wenn wir dann weitermüssten, weil jemand dringend aufs Klo muss, wäre das unnötiger Stress.
Als wir noch im VW-Bus unterwegs waren, hatten wir keine Toilette dabei. Wir lösten das Dilemma so, indem wir abends immer schon auskundschafteten, wo wir morgens dann zum Morgenkaffee hingehen würden. Okay, der Kaffee war Alibi (den hätten wir ja auch selbst zubereiten können), primär wollten wir dann halt die Toilette des Cafés nutzen. Und das bedeutete wiederum, dass wir nicht frei in der Wahl unseres Übernachtungsplatzes waren. Irgendwann wollten wir das nicht mehr.
Reine Campingplatzcamper kommen auch ohne Toilette aus
Es gibt natürlich auch jene, die immer nur auf Campingplätze fahren. Die kommen dann tatsächlich ohne Toilette aus, denn sie können immer die Sanitäranlagen am Campingplatz nutzen. Diese Camper funktionieren die Nasszelle auch oft in Stauraum um. Doch ob das den dem Wohnmobil eigenen Vorteilen wirklich entspricht, sei dahingestellt. Außerdem muss man dann auch nachts immer den Weg zum Sanitärgebäude antreten. Für Leute, die schwer einschlafen, kann das suboptimal sein, denn nach so einem Spaziergang ist man ja wieder wach.
Der Klappspaten: Heute nicht mehr machbar
In meiner Kindheit in den 80er Jahren war der Klappspaten noch sehr verbreitet. Es gab auch in vielen Teilen Europas keine Infrastruktur für Wohnmobile. Und damals gab es auch noch soetwas wie einen Camper-Kodex.
Heute kann man das nicht mehr machen. Schlechte Nachrede ist einem gewiss, und es sind einfach zu viele. Auch, wenn man keine Chemie benutzt, tiefe Löcher gräbt, keine Spuren hinterlässt: In Europa ist man so gut wie nie wirklich alleine. Die Chance, gesehen zu werden ist groß, und das sorgt für Probleme (und zwar für alle – dann auch für jene, die ihre eigene Toilette dabei haben).
Ist das nicht alles sehr ekelhaft?
Nunja, es gibt sicher angenehmere Themen. Aber so schlimm, wie sich viele die Entsorgung von Wohnmobil-Toiletten vorstellen, ist sie auch wieder nicht. Es ist nunmal ein Faktum, dass ein Wohnmobil keinen Kanal-Anschluss hat, und die Hinterlassenschaften in irgendeiner Art und Weise in einem Behälter gesammelt werden müssen. Der muss irgendwann dann geleert werden. Je nach Toilette und eingesetzten Mitteln ist das mehr oder weniger unangenehm, aber man wird es gewohnt und es ist kein echtes Problem.
Wer sich die Brühe einer Chemietoilette ersparen will, sollte über eine Trockentrenntoilette nachdenken. Der Ekel-Faktor bei unserer Trelino ist dank Entleerung mittels einfachen Entnehmens eines Beutels praktisch bei null.
Einen Überblick über die Toiletten-Varianten im Wohnmobil findest du auch in unserem Video:
Die Toiletten-Typen im Wohnmobil
Die Toilette ist im Wohnmobil mittlerweile Standard. Selbst ein Campingbus und so gut wie jedes kleine Wohnmobil hat heutzutage meist ein WC. Eine Wohnmobil-Toilette beschert dir Unabhängigkeit, ohne die Notwendigkeit, einen Klappspaten einzusetzen. In der Mehrzahl der Wohnmobile ist eine Kassettentoilette verbaut, doch dies ist nicht die einzige Möglichkeit. Zu den Toiletten-Varianten im Wohnmobil zählen:
- Kassettentoilette oder Chemietoilette
- Komposttoilette / Trockentoilette / Trenntoilette
- Festtanktoilette
- Verbrennungstoilette
Diese Varianten können dann durch Erweiterungen (z.B. das SOG-System, Zerhacker oder Vakuumsysteme) noch an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.
Die häufigste Wohnmobil-Toilette: Kassette und Chemie
Die allermeisten Wohnmobile werden mit einer Kassettentoilette ausgeliefert. Sie stellt somit die Standardlösung dar. Die Kassettentoilette heißt so, weil die Hinterlassenschaften in einer “Kassette”, einem Kunststoffbehälter gesammelt werden. Der Name “Chemietoilette” ergibt sich daraus, dass gemäß Herstellerempfehlung chemische Zusätze in die Kassette gegeben werden.
Die Kassettentoilette ist relativ unkompliziert, jedoch bei der Nutzung mit Chemiezusätzen ökologisch bedenklich, weshalb sich mittlerweile einige Alternativen zur Chemietoilette entwickelt haben.
Mehr zur Kassettentoilette im Wohnmobil findest du auch in diesem Artikel.
Aufbau der Kassettentoilette
Eine fest installierte Kassettentoilette besteht aus einer Toilettenschüssel, sowie einer Kassette zum Sammeln der Hinterlassenschaften. Die Kassette ist direkt unter der Toilettenschüssel angebracht. Die Toilettenschüssel ist normalerweise in der Nasszelle des Wohnmobils installiert.
Die Kassette ist zumeist nicht vom Innenraum, sondern durch eine Service-Klappe von Außen erreichbar. Die Ausnahme stellen tragbare Chemietoiletten (“Porta-Potti”) dar.
Gespült wird die Kassettentoilette im Normalfall mit Wasser. Die Spülung kann elektrisch oder mechanisch erfolgen, und funktioniert nach dem Schwerkraftprinzip (da der Auffangbehälter ja direkt unter der Toilettenschüssel liegt)
Vorteile der Kassettentoilette
- In fast allen Wohnmobilen ohne Aufpreis vorhanden (Campingbusse ausgenommen)
- Funktioniert grundsätzlich
Nachteile der Kassettentoilette
- Geruchsbelästigung
- Ökologisch bedenklich bei Einsatz von Chemie (wie von den Herstellern vorgesehen)
- Entsorgung unangenehm und häufig notwendig
- Entsorgungsstationen notwendig
Benutzung der Kassettentoilette
Eine Kassettentoilette kannst du mehr oder weniger gewöhnlich benutzen. Nach verrichtetem Geschäft spülst du mit Wasser nach. Ein Schiebemechanismus öffnet zur Kassette, wo Fäkalien und Urin gesammelt werden.
Die Kassettentoilette entleeren
Eine Chemietoilette darfst du nicht in die Natur leeren. Du bist daher auf Ver-/Entsorgungsstationen oder Campingplätze angewiesen.
Im Sommer musst du mit einer Entleerung spätestens alle drei Tage rechnen. Danach wird die Geruchsbelästigung zu stark. Eine Füllstandsanzeige hilft dir, den nächsten Entleerungszeitpunkt abschätzen zu können. Allerdings wird die Kassette bei hohen Temperaturen zumeist noch nicht voll sein, wenn du sie aus geruchstechnischen Gründen bereits leeren musst.
Für die Entleerung entnimmst du einfach die Kassette, und entleerst sie in eine Entsorgungsstation. Dabei solltest du den vorgesehenen Entlüftungsknopf auch benutzen, um Spritzer zu vermeiden. Zwei bis dreimal mit Wasser nachspülen, bei Bedarf Toilettenchemie in die Kassette füllen, fertig. Das ist keine angenehme Arbeit, aber auch nicht wirklich schlimm, und schnell erledigt.
Mehr dazu auch in unserem Video.
Chemie fürs WC im Wohnmobil
Die chemischen Zusätze für die Campingtoilette verhindern Gerüche und helfen bei der Zersetzung der Ausscheidungen. Die Wohnmobil-Toilette soll ja möglichst auch appetitlich bleiben, und nicht nach Festival-Klo riechen.
Leider sind diese chemischen Zusätze ökologisch bedenklich. Sie können umweltschädigend sein, die menschliche Gesundheit schädigen und auch die Arbeit von Kläranlagen beeinträchtigen.
Insbesondere Wildcamper sollten auf Toilettenchemie verzichten!
WC-Zusätze wie Aqua-Kem Green oder Ammovit sind ökologisch verträglicher.
Mehr über Toilettenzusätze findest du in diesem Artikel.
SOG-Entlüftungssystem für Wohnmobil-Toiletten
Ein SOG-System ist eine Erweiterung der Wohnmobil-Toilette und leitet Gerüche sowohl
- Während der Toilettenbenutzung als auch
- Während des Gärungsprozesses der Fäkalien
mittels Ventilator nach außen ab.
Kohlefilter verhindern dabei eine Geruchsbelästigung draußen, und der Luftaustausch begünstigt zudem Zersetzungsprozesse.
Aus diesen Gründen erlaubt SOG einen Verzicht auf Toiletten-Chemie. Die meisten Erfahrungsberichte zum SOG-System sind positiv: Das System ist simpel, effektiv, und einfach und kostengünstig nachrüstbar. Als einziger Nachteil bleibt etwas Stromverbrauch für den Ventilator.
Die Wohnmobil-Toilette mit Festtank statt Kassette
Wer in Nordamerika ein Wohnmobil mietet, lernt dort die Vorteile einer Festtank-Toilette kennen. In Europa sind diese meist den großen Integrierten und Linern vorbehalten, aber natürlich grundsätzlich in allen Wohnmobil-Klassen möglich. Festtank-Lösungen benötigen jedoch Platz und sind relativ schwer, weshalb sie als Wohnmobil-Toiletten für kleinere Wohnmobile eher ausscheiden.
Fäkalienkassetten sind, je nach Häufigkeit der Nutzung, grundsätzlich ausreichend für 2-4 Tage. Wen die dadurch häufig notwendige Entleerung stört, kann auf einen Festtank anstatt einer Kassette setzen. Dieser muss durch das größere Volumen seltener als die Kassette geleert werden, und ein Verzicht auf Chemie ist möglich.
Ein Festtank kann schonmal das 10-fache Volumen einer Toilettenkassette aufweisen. Durch den größeren Wasserverbrauch kommt man damit aber leider nicht unbedingt auch 10 mal so lange aus. Erfahrungsberichte sind höchst unterschiedlich, aber es soll möglich sein, einen 180l-Fäkaltank in 3 Tagen zu füllen, wenn man mit Familie unterwegs ist.
Festtank als Lösung ohne Chemie
Der Einsatz von Chemie kann bei Festtanks durch hermetische Verriegelung des Tanks vermieden werden. Im Gegensatz zur Kassettentoilette öffnet der Toilettenschieber bei getrenntem Einbau auch nicht direkt in den Festtank, was der Geruchsausbreitung im Wohnraum entgegenwirkt.
Dennoch nutzen manche Festtank-Besitzer chemische Zusätze, um die mögliche Standzeit zu verlängern. Auch der Einsatz eines SOG-Systems ist bei Festtank-Toiletten möglich.
Vorteile eines Festtanks
- Größeres Volumen
- seltener Entleeren
- Verzicht auf Chemie möglich
- Bequem, sofern Entsorgungseinrichtungen vorhanden
Nachteile eines Festtanks
- Die Entsorgung ist schwieriger, da das Wohnmobil zur Entsorgungsstelle fahren muss, und du keine bewegliche Kassette hast.
- Beträchtliches Mehrgewicht
Festtank-Toilette: Die Wohnmobil-Toilette mit Schwerkraftspülung
In der einfachsten Form wird ein Fäkalientank direkt unter der Wohnmobil-Toilette montiert, wodurch eine Schwerkraftspülung genutzt werden kann. Der Aufbau unterscheidet sich dann nicht von der Kassettentoilette – die kleine Kassette wird dabei lediglich durch einen großen Tank (an gleicher Stelle) ersetzt. Alternativ lassen sich aber auch Zerhackertoiletten oder Vakuumtoiletten mit Festtanks nutzen.
Wer einen Festtank ohne Zerhacker einsetzt, verlässt sich für das Verflüssigen des Tankinhalts gewissermaßen auf die Schaukelbewegung beim Fahren. Diese sorgt dann für die Durchmischung und Zersetzung. Wer aber stationär auf einem Stellplatz steht, und dann direkt entsorgen will, kann Probleme mit im Tank aufgehäuften Fäkalien bekommen.
Entsorgung des Festtanks
Die Entsorgung des Fäkalientanks erfolgt entweder durch Parken über einem Entsorgungs-Kanal und Öffnen des Tanks, oder Anschließen eines Entsorgungs-Schlauchs. Je nach Länge des Schlauchs muss man dazu mehr oder weniger nahe an der Entsorgungsstation parken können. Keinesfalls darf an einem normalen Abwasserkanal entsorgt werden.
Luxus-Campingplätze bieten sogar einen Kanalanschluss direkt am Stellplatz, damit kann der Festtank ohne Fahrzeugbewegung entsorgt werden.
Zerhackertoilette als Wohnmobil-Toilette?
Bei der Zerhackertoilette ist ein Häcksler installiert, der die Hinterlassenschaften mittels motorbetriebener Klingen zerhackt und damit verflüssigt – Toilettenpapier inklusive. Zurück bleibt Flüssigkeit, die meist in einem Fäkalientank gesammelt wird. Durch die Konsistenz des Schlamms ist die Entsorgung einfacher, doch für die Spülung wird auch mehr Wasser verbraucht (bis zu einigen Litern pro Spülgang).
Ein Vorteil der Zerhackertoilette als Wohnmobil-Toilette ist, dass der Fäkalientank nicht am selben Ort wie die Toilette verbaut werden muss. Die Entfernung von Toilette zu Tank kann bis zu 15 Meter betragen.
In manchen Wohnmobilen wird der Zerhacker erst für die Entleerung, also nach dem Tank genutzt.
Zerhackertoiletten lassen sich auch in Kombination mit Vakuum-Toiletten einsetzen.
Der Zerhacker ist aufgrund des Wasserverbrauchs fast immer eine optionale Erweiterung für einen Fäkalientank, aber auch der Einsatz einer Zerhackertoilette mit einer Kasettentoilette ist möglich. Dann ist jedoch die Reichweite stark eingeschränkt, da die Kasette sehr schnell gefüllt wird.
Vorteile der Zerhackertoilette
- Komfort
- Reichweite wenn der Fäkalientank groß genug bemessen ist
- Chemieverzicht
Nachteile der Zerhackertoilette
- Größerer Wasserverbrauch, dadurch wird auch ein größerer Fäkalientank wieder schneller gefüllt.
- Entsorgung ist wegen des fest verbauten Tanks nur an geeigneten Entsorgungsstationen möglich.
- Lärm des Zerhackers
Vakuumtoiletten für geringeren Wasserverbrauch?
Die Vakuumtoilette kennt man nicht unbedingt als Wohnmobil-Toilette, sondern eher aus dem Flugzeug: Wenn es nach Betätigung der Spülung laut “Wuuusch” macht, dann hat man es vermutlich mit einer Vakuum-Toilette zu tun. Für die Spülung wird hier kein Wasser eingesetzt. Stattdessen baut ein Generator einen Unterdruck auf, und dieser saugt dann die Hinterlassenschaften ab, woraufhin sie in einem Festtank landen. Auch dadurch ist eine getrennte Montage von Fäkalientank und Toilette möglich. Wer für die Wohnmobil-Toilette eine Festtanklösung sucht, aber vor dem Wasserverbrauch einer gewöhnlichen Toilette mit Festtank zurückschreckt, wird bei der Vakuumtoilette landen.
Eine Vakuumtoilette lässt sich in Kombination mit Zerhackern einsetzen.
Vorteile der Vakuum-Toilette
- Bequem
- Wasserersparnis
Nachteile der Vakuum-Toilette
- Stromverbrauch durch Unterdruck-Generator (ca. 6 Ampere)
- Lärm der Vakuum-Absaugung
Die Trocken-Trenn-Toilette im Wohnmobil
Von einer Trockentoilette spricht man, wenn auf eine Wasserspülung verzichtet wird, und eine Trenntoilette ist es dann, wenn Urin und Exkremente nicht im selben Behälter landen.
Durch eine Trennung von Urin und Kot durch zwei unterschiedliche Behälter wird sehr effektiv Geruchsbildung vermieden. Zudem ist die Entleerung viel einfacher, auf Chemie wird verzichtet, und die Entleerungsintervalle sind potentiell länger. Das ist für die Wohnmobil-Toilette offensichtlich ein großer Vorteil.
- Der Urinbehälter ist meist ein Kanister. Diesen entnimmst du zur Entleerung, welche überall möglich ist, wo man auch ohne schlechtes Gewissen urinieren würde.
- Der Feststoff-Behälter erlaubt das Sammeln (und – je nach Modell – langfristige Kompostieren) der Hinterlassenschaften.
Der größte Vorteil der Trenntoilette ist, dass durch die Trennung von Urin und Stuhl auf chemische Zusätze komplett verzichtet werden kann und die Entsorgung extrem erleichtert wird.
Die Trenntoilette ist also eine überlegene Weiterentwicklung der Trockentoilette und für das Wohnmobil zu bevorzugen. Mehr zur Trenntoilette erfährst du übrigens hier.
Auch wir haben uns nach Jahren mit einer gewöhnlichen Kassettentoilette für eine spezielle, Van-taugliche Trockentoilette (Affiliate Link) entschieden, unsere Erfahrungsberichte zur Trelino folgen.
Vorteile der Trenntoilette
- Toilettenvariante ohne Chemie
- Lange Entsorgungs-Intervalle
- Wenig zu schleppen bei der Entsorgung
- Wasser-Ersparnis da keine Spülung
Nachteile der Trenntoilette
- Nachrüstung im Wohnmobil ist notwendig
Die Trenntoilette im Wohnmobil benutzen
Die Benutzung ist ganz einfach: Genau zielen! Verschiedene Toiletten unterstützen den Prozess, indem man den Urinbehälter abwechseln schließen und öffnen kann. Rührwerke unterstützen optional den Zersetzungsprozess.
Als saugfähiges Streugut im Exkremente-Behälter kannst du unter anderem Streu aus dem Tierbedarf, Rindenmulch, Kaffeesatz, Kokosfasern oder Sägespäne benutzen.
Entsorgung mit der Trenntoilette
Der Urinkanister muss alle paar Tage entleert werden. Dazu können alle Toiletten und Entsorgungsstationen dienen. Im Notfall und dank Verzicht auf Chemie wohl auch die Natur. Die Intervalle kannst du durch Ersatzkanister verlängern. Dank Schraubverschluss ist hier wenig zu befürchten, wenn man einen vollen Kanister in der Heckgarage befestigt mitführt.
Den Feststoff-Behälter musst du bei bei Kurbeltoiletten wochenlang nicht leeren. Von einer unmittelbaren Entleerung wird sogar abgeraten, da die Hinterlassenschaften mindestens zwei Wochen benötigen, um kompostiert zu werden. Bei Modellen ohne Kurbel ist die Entsorgung zwar häufiger notwendig, aber sehr einfach im Restmüll möglich.
Reinigen der Trenntoilette
- Eine Reinigung des Kot-Behälters ist grundsätzlich nicht empfohlen, da die Bakterienkulturen im Behälter die Zersetzung begünstigen.
- Der Urin-Kanister kann mit Essiglösung ausgesprüht und abgewischt werden.
- Die Toilettenschüssel selbst kann konventionell gereingt werden, solange keine Flüssigkeit in die Behälter gelangt.
Eine Trenntoilette im Wohnmobil nachrüsten
Die wenigsten Wohnmobile werden mit Trenntoilette geliefert, also steht eine Nachrüstung an. Unsere Nachrüstung einer Trelino-Trenntoilette kannst du dir per Video ansehen.
[youtube]fhrA-WKANA8[/youtube]
- Mit €350 bis €1000 muss man für eine fertige Trenntoiletten fürs Wohnmobil rechnen.
- Dazu kommen dann noch Arbeitsstunden für den Einbau, wobei vor allem der Ausbau der vorhandenen Toilette Aufwand erfordert.
- Bei einem Selbstausbau ist der Einbau der Trenntoilette aus dem selben Grund besonders einfach: Die Toilette wird einfach sicher verschraubt – fertig.
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Eine Trenntoilette selbst bauen
Wer für die Wohnmobil-Toilette platztechnische Spezialanforderungen hat, oder aus sonstigen Gründen eine Trenntoilette selbst bauen möchte, kann dies mit
- Holz-Konstruktionen für das Gehäuse
- und Eimern/Kanistern für die Auffangbehälter
- fertigen Trenn-Einsätzen
selbst versuchen.
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Die Verbrennungstoilette
Eine Verbrennungstoilette ist eine Wohnmobil-Toilette, bei der die Hinterlassenschaften bei über 550°C zu Asche verbrannt, und das Urin verdampft werden. Eine Spülung gibt es nicht, weshalb es sich auch bei der Verbrennungstoilette per Definition um eine Trockentoilette handelt. Chemische Zusätze sind nicht erforderlich. Die Entsorgung ist somit nicht nur einfach, sondern auch höchst angenehm und hat keinerlei Ekelfaktor. Die Technologie hat sich an entlegenen Orten wie Berghütten bewährt.
Fürs Wohnmobil existieren erst relativ kurz spezielle Ausführungen, die sich durch kompakte Maße auszeichnen, und für die Verbrennung eine Gasflamme nutzen.
Verwendung der Verbrennungstoilette
Vor Benutzung der Verbrennungstoilette muss ein Papier-Insert eingelegt werden. Diese Papiereinlage ist wasserdicht, und sammelt die Hinterlassenschaften und verhindert so, dass der Behälter der Toilette schmutzig wird. Da die Toilette keine Spülung hat, ist dies notwendig. Während der Benutzung verhindert ein bereits laufender Ventilator die Ausbreitung von Gerüchen. Nach dem Toilettengang entzündet sich auf Knopfdruck (quasi anstatt der Spülung) eine Gasflamme, die die Hinterlassenschaften verbrennt.
Dauer der Verbrennung
Die Verbrennungstoilette arbeitet nach dem Toilettengang in etwa eine Stunde. Laut Promobil-Test ist dies abhängig von Menge der Hinterlassenschaften und Flüssigkeitsgehalt.
Während eines Verbrennungsvorgangs kann die Toilette grundsätzlich weiterhin benutzt werden, allerdings gibt es hier Kapazitätsgrenzen.
Papier-Einlagen sind zwingend notwendig
Damit aber der Auffangbehälter sauber bleibt, müssen spezielle Papier-Einlagebeutel benutzt werden. Völlig autark ist man mit der Verbrennungstoilette also nur so lange, wie man noch Papiereinlagen dabei hat, da eine Benutzung ohne Papiereinlage nicht möglich ist.
Mit €43 für 500 Stück sind die Einlagen auch nicht ganz günstig.
Entleeren der Verbrennungstoilette
Die Verbrennungstoilette muss nur selten (nach ca. 70 Verbrennungsvorgängen) entleert werden. Zurück bleibt beim Verbrennungsvorgang nur Asche, diese ist über den Müll oder Kompost leicht zu entsorgen. Es fällt nur wenig Volumen und vor Allem kaum Gewicht an.
Gasverbrauch der Verbrennungstoilette
Laut Hersteller verbraucht die Cinderella Motion etwa 110g Gas. Im Test bei Promobil weist man darauf hin, dass dies etwas tiefgestapelt sein könnte, schließlich benötigt eine Gasheizung mit gleicher Leistung mehr als doppelt soviel Gas.
Der Gasverbrauch summiert sich damit über den Tag hinweg ganz ordentlich. Geht man z.B. Über den Tag verteilt fünf mal auf die Toilette, so verbraucht man mit zwei Personen schon 5 x 2 Personen x110g = 1,1kg. Eine 11kg-Gasflasche wäre somit nach 10 Tagen Reise verbraucht.
Ohne eine große Menge Gas an Bord (möglichst mittels großem Gastank) ist eine Verbrennungstoilette somit keine gute Idee.
Stromverbrauch der Verbrennungstoilette
Auch der Stromverbrauch von Verbrennungstoiletten ist mit 1,3A Stromaufnahme während des Verbrennungsvorgangs beträchtlich. Wenn wir wieder fünf Toilettengänge pro Person und zwei Personen annehmen, ergibt sich bei einem jeweils einstündigen Verbrennungsvorgang ein Verbrauch von 13Ah täglich (immerhin fast ein Drittel der nutzbaren Kapazität einer 80Ah-Bleibatterie).
Gerade für autarke Wohnmobile sollte bedacht werden, dass bei niedriger Bordspannung oder bei verbrauchtem Gasvorrat kein Toilettengang mehr möglich ist. Immerhin die Standby-Stromaufnahme von 0,005A fällt kaum ins Gewicht.
Autark mit der Verbrennungstoilette?
Sowohl der doch recht hohe Gasverbrauch, sowie die notwendigen Papiereinlagen schränken die Autarkie mit der Cinderella-Verbrennungstoilette etwas ein. Darüber hinaus scheint die Toilette in höheren Lagen oder bei ungünstigen, klimatischen Bedingungen an ihre Grenzen zu stoßen. Für Expeditionsmobile wäre sie daher nicht unsere erste Wahl.
Geruchsentwicklung durch die Verbrennungstoilette
Wie für eine Gasheizung ist auch für eine Verbrennungstoilette ein Abgaskamin erforderlich. Die Abgase bei der Verbrennung werden damit nach außen geleitet. Der Hersteller wirbt damit, dass die Verbrennung dank Filtersystem geruchsfrei abläuft, doch dem widersprechen Erfahrungsberichte im Netz.
Die Nachrüstung einer Verbrennungstoilette im Wohnmobil
Die Maße (Höhe: 510mm, Breite: 390mm, Tiefe: 590mm) der Verbrennungstoilette erlauben eine Nachrüstung in den meisten Wohnmobilen, sie entsprechen üblichen Kassettentoiletten. Auch das Gewicht ist mit 20kg nur einige Kg schwerer als Kassettentoiletten.
Nicht ganz einfach ist der Einbau deshalb, weil eine Gasleitung nachgerüstet werden muss, sowie die Wasserleitung für die Toilettenspülung stillgelegt werden muss. Zudem ist ein Abgaskamin erforderlich, der zwingend über das Dach entlüften muss, damit die Verbrennung auch während der Fahrt funktioniert.
Hersteller von Verbrennungstoiletten
Derzeit ist nur Cinderella als Hersteller von wohnmobiltauglichen Verbrennungstoiletten bekannt.
Kosten der Verbrennungstoilette
Die erhältlichen Verbrennungstoiletten sind sehr teuer. Eine Cinderella-Toilette kostet in etwa € 4.000.
Darf man mit laufender Verbrennungstoilette mit dem Wohnmobil fahren?
Cinderella sagt, dass man mit dem Wohnmobil wieder fahren kann, sobald die Toilette auf Temperatur ist, was nach ca. 10min der Fall sein sollte. Ein wenig Pause muss man also einrechnen.
Doch Achtung: Generell ist die Verwendung einer Gasanlage während der Fahrt nur dann erlaubt, wenn die entsprechenden Crashsensoren und Sicherheitsventile verbaut sind.
Vorteile der Verbrennungstoilette
- Bequeme Benutzung
- Bequeme Entleerung
- Keine Chemie
- Gewichtsersparnis, da die Hinterlassenschaften gleich verbrannt werden, und kein Tank notwendig ist.
Nachteile der Verbrennungstoilette
- Hoher Strom- und Gasverbrauch
- Teuer
- Relativ aufwändige Umrüstung notwendig
- Abgaskamin notwendig
- Geruchsentwicklung und Geräusche
- Keine Benutzung möglich wenn Batteriespannung niedrig oder Gas verbraucht
Ein Klärwerk im Wohnmobil: Die aufwendige Wohnmobile-Toilette
Eine Nischenlösung der Wohnmobil-Toilette stellt der HRZ Aqualizer dar. Wer experimentierfreudig ist, und seine eigene, kleine Kläranlage im Wohnmobil betreiben möchte, kann sich hier über diese Lösung informieren.
Toilettenbürsten im Wohnmobil
Die meisten Wohnmobil-Toiletten versuchen, beim Spülen möglichst wenig Wasser zu verbrauchen. Das verhindert aber auch eine effektive Reinigung von Toilettenbürsten. Silokon-Toilettenbürsten ohne Borsten sind für diesen Anwendungsfall ein guter Kompromiss. Sie mögen zwar nicht ganz so gut reinigen, wie die traditionellen Bürsten. Dafür verschmutzen sie auch selbst kaum.
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- keine Schmutzanhaftungen
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- Das WcWunder für eine saubere und hygienische Toilette.
- Das Besondere an diesem borstenlosen WcWunder ist das aus Silikon bestehende Reinigungspad. Dieses ist antibakteriell und durch die eingearbeiteten Silber-Ionen reinigt die WC Bürste hygienisch sauber und erreicht schwer zugängliche Stellen ganz einfach.
- Das WcWunder tropft nicht nach und nimmt weder Verfärbungen noch schlechte Gerüche an. Die Bürste selbst bleibt immer hygienisch sauber.
- Erhältlich in vielen bunten Farben und Modellen.
- Unsere WcWunder Kollektion gibt es in vier unterschiedlichen Modellen. Einmal das EASY Modell, BASIS MODELL, das EXKLUSIV MODELL und das Wandhalter Modell.
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- keine Schmutzanhaftungen
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- Reinigung bis unter den Rand
Welche Wohnmobil-Toilette ist die beste für dich?
Wie immer lässt sich die frage nach der besten Wohnmobil-Toilette nur im Kontext deiner Anforderungen beantworten.
- Gelegenheitscamper und Campingplatz-Reisende greifen fast immer auf die Chemietoilette, eventuell mit umweltfreundlichen Zusätzen zurück. Sie ist flexibel und einfach zu verwenden / zu entleeren, und vor allem standardmäßig im Wohnmobil verbaut.
- Langzeitreisende mit ausreichend Platz und Zuladung sowie gesicherter Strom- und Wasserversorgung können sich Vakuum-/Zerhackertoiletten mit Festtanks überlegen.
- Die sauberste Lösung mit der bequemsten Entsorgung ist die Verbrennungstoilette, die allerdings eine Menge Gas verbraucht und jede WC-Pause zwangsverlängert.
- Völlige Unabhängigkeit, ohne Strom- und Wasserverbrauch und unter Verzicht auf Chemie bietet die Trenntoilette, die für autarke Camper daher das Mittel der Wahl ist.
Fazit
Die Wohnmobil-Toilette ist für viele Camper ein wichtiger Bestandteil des Wohnmobils. Sie erlaubt dir, unabhängig von Campingplätzen zu reisen. Die Scheu, die viele Wohnmobil-Reisende vor der Toiletten-Benutzung hegen, ist zwar nachvollziehbar, aber am Ende des Tages halb so schlimm. Die Standard-Lösung stellt die Chemietoilette mit Kassette dar, doch die Alternativen sind mittlerweile vielfältig. Wer auf Trenntoilette, Zerhackertoilette oder Verbrennungstoilette setzt, kann auch auf Langzeitreisen völlig unabhängig unterwegs sein.
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