Der Urlaubsantrag ist genehmigt, das Reiseziel ins Auge gefasst, und du freust dich schon auf einsame Strände und unberührte Natur. Doch ist Wildcamping mit dem Wohnmobil heute überhaupt noch eine Option? Wie stellst du’s am Besten an?
Inhalt
Wildcamping mit dem Wohnmobil Planen
Während jeder Campingplatz eine Webseite aufweist und Campingplatzurlauber somit bereits im Vorfeld umfangreiche Informationen einholen können, sind Wildcamper hier im Nachteil.
Schon aktuelle Stellplatzinformationen sind teilweise schwierig online zu finden. Entweder die verfügbaren Informationen sind veraltet und passen nicht mehr zur tatsächlichen Situation vor Ort, oder aber die einfach auffindbaren Informationen führen dazu, dass ein Stellplatz bei leider kein Geheimtipp mehr ist, sondern völlig überlaufen. Eng aneinander geschlichtete Wohnmobile Sind aber gerade nicht das was Wildcamper ersuchen.
Möchte man ohne offizielle Stellplätze auskommen, wird die Sache nochmals etwas schwieriger.
Warum als Wildcamper überhaupt planen?
Warum sollte ich als Wildcamper Recherche betreiben? Schließlich möchte man doch frei und ungebunden jederzeit stehen bleiben können und bei Nichtgefallen sofort wieder aufbrechen. Nun, das Ganze ist nicht so einfach.
- Schöne Plätze finden. Wählt man seine Übernachtungsziele nur auf der Landkarte aus, so kann es schon vorkommen, dass man mitten im Industriegebiet des vermuteten einsamen Traumstrandes landet.
- Lokale Regeln kennen. Wildcamping ist in den meisten Ländern nicht erlaubt. Wie streng Verstöße geahndet werden ist aber höchst unterschiedlich. Hier hilft die Recherche vorab, um Vertreibungen zu vermeiden und einen ungefähren Anhaltspunkt zu bekommen, was man sich erlauben darf, und was nicht.
- Strecke optimieren. Auch Etappenziele wollen vorab gewählt werden. Spontan den Traumplatz am Strand zu finden lässt sich nicht planen – oft muss man davor einige Stunden Suche investieren. Das ist nicht ideal, wenn man auf der Durchreise ist, und möglichst effizient lange Distanzen zurücklegen möchte, da diese Zeit besser in Reise-, oder Ruhezeit investiert wäre.
- Infrastruktur. Abgesehen vom Stellplatz war benötigt auch der Wildcamper eine gewisse Infrastruktur. Gasflaschen wollen irgendwann wieder befüllt werden, Batterien geladen und Nahrungsmittel eingekauft werden. Zwar erfordert Letzteres keine größeren Planungen, doch zu wissen, wann wo welcher Wochenmarkt stattfindet sorgt für interessanteres Einkaufserlebnis. Tausch und Befüllung von Gasflaschen ist aufgrund der inkompatiblen Anschlüsse keine Selbstverständlichkeit und die Suche nach geeigneten Tauschstationen vorab hilft auch der Wildcamperin, ihren Kühlschrank im Sommer kühl zu halten.
Wildcamping-Erfolgsfaktoren
Wildcamper sind oft in rechtlichen Grauzonen unterwegs. Erfolg und Misserfolg hängt wesentlich von zwei Faktoren ab:
- Reisezeit: Im Frühjahr und im Herbst und zu Zeiten wo Campingplätze ohnehin geschlossen haben, sind weniger Probleme zu erwarten, als zur Hochsaison.
- Ort: In der Nähe von Tourismus-Hotspots stehen die Chancen für unbehelligte Ruhe schlechter, als fernab vom Trubel. Es gibt Regionen, die bekanntermaßen entspannter gegenüber Wildcampern sind, als andere. Eine vorherige Recherche lohnt sich. Manche Länder (Z.B. Kroatien) sind gegenüber Wildcampern besonders intolerant, andere Länder gelten als unproblematisch (z.B. Griechenland).
Wo kann man freistehen?
Generell ist Wildcamping heute leider fast überall in Europa verboten.
- Die große Ausnahme bilden hier die nordischen Länder mit dem Jedermannsrecht. Außer auf Privatgrundstücken darf hier grundsätzlich kampiert werden.
- In den baltischen Staaten wird wildcampen grundsätzlich toleriert.
- In vielen südlichen Ländern (Spanien, Portugal, Griechenland) wurde und wird wildcampen vielerorts toleriert. Doch Achtung: In den letzten Jahren sind auch hier Regelverschärfungen und verstärkte Kontrollen zu beobachten.
- In Österreich und Deutschland hat man vielerorts keine Probleme, wenn man einmalig übernachtet, ohne aber seinen Campingkram nach draußen zu räumen.
Wo darf man nicht freistehen?
- Generell eine eher schlechte Idee ist es, direkt neben einem Campingplatz wild kampieren zu wollen. Ärger ist hier vorprogrammiert. Einige Kilometer Abstand können, müssen aber nicht helfen. Die Insel Naxos ist z.B. für rigorose Sanktionen gegenüber Wildcampern bekannt, obwohl ¾ der Insel völlig campingplatzfrei sind.
- Auch Naturschutzgebiete werden oft überwacht und hier stehen zu wollen, sorgt für Unmut der Wildschützer.
Das richtige Verhalten beim Wildcampen
Richtig:
- Unauffällig und ruhig verhalten, niemanden stören
- die Umgebung sauber halten
- Müll mitnehmen und korrekt entsorgen
- Für Ver- und Entsorgung entsprechende Stationen aufsuchen
- Den Stellplatz öfters wechseln
- Abends den Hausrat möglichst wieder in den Camper verfrachten.
Vielerorts ist es hilfreich, wenn man sich bemüht, nicht nach Camping auszusehen. Ein parkendes Fahrzeug stört oftmals nicht – die ausgerollte Markise sehr wohl. Daher Trittstufen einfahren, Schuhe mit ins Fahrzeuginnere zu nehmen und keine Wäsche zum Trocknen nachts draußen aufhängen.
Falsch:
- Laute Musik & Party
- Müll vergraben oder (noch schlimmer) sichtbar hinterlassen
- Den Toiletteninhalt im Straßengraben entsorgen
- Vorzelt aufbauen und Hausrat in der Natur verteilen
Wildcamping-Kompromisslösungen
In der Praxis ist es oft so, dass man nicht den gesamten Urlaub als Wildcamper verbringt. Ein Stellplatzbesuch oder Campingplatzaufenthalt alle paar Tage kann angenehm und sinnvoll sein. Gegen eine heiße Dusche ohne Wassermengenlimitation ist hin- und wieder nichts einzuwenden.
Wildcamping-Geheimtipps
Ok, geheim sind diese Tipps nicht – vielmehr handelt es sich um erprobte Klassiker und Faustregeln für Wildcamper, wenn es darum geht, eine Schlafgelegenheit mit dem Wohnmobil zu finden.
- Die Suche nach dem Stellplatz sollte vor Einbruch der Dunkelheit abgeschlossen sein – schlicht und einfach deshalb, weil die Suche im Dunkeln zig-fach schwieriger wird. Beginne daher früh genug!
- Übernachtungen am Friedhofsparkplatz sind sehr ruhig. Zudem sind Friedhöfe auf Karten verzeichnet und damit leicht zu finden.
- Schilift-Parkplätze sind oft groß und gerade im Sommer wenig genutzt.
- Zwar haben viele touristische Einrichtungen große Parkplätze, Übernachten ist aber nicht automatisch erlaubt und Verbote sind oft explizit ausgeschildert.
- Nicht zu empfehlen sind Übernachtungen auf Autobahnrastplätzen, da es hier immer wieder zu Diebstählen kommt. Hier sollte man sich immer die Zeit nehmen, einige Kilometer von der Autobahn wegzufahren.
- Gasthäuser und Restaurants sind oft eine gute Lösung für Durchreisende. Beim Abendessen den Wirt um Erlaubnis zu fragen gehört zum guten Ton, und führt nur selten zu Ablehnung. Doch Achtung: In Kroatien handelt man auch dann illegal, wenn der Restaurantbesitzer die Übernachtung gestattet hat.
- Surfstationen, Segelclubs und andere Sportvereine haben oft Platz und Infrastruktur, um Übernachtungen erlauben zu können, oder können mit Geheimtipps aufwarten.
- Wanderparkplätze sind v.a. in Deutschland in heißer Tipp, um einen ruhigen Platz für die Nacht zu finden. Verzeichnisse erlauben dir auch, online danach zu recherchieren.
Hilfsmittel zum Planen des Wildcamping-Trips
Wenn du dich zuhause auf deine Reise vorbereiten möchtest, oder unterwegs nicht weiterweist, weil sich von selbst einfach kein schönes Plätzchen auftun will, dann helfen dir die folgenden Hilfsmittel weiter:
- Online-Karten-Dienste erlauben dir, touristische Ziele, Parkplätze, Strände, verbaute Strandabschnitte und Einsame Gegenden zu identifizieren. Zu den bekanntesten gehört sicherlich Google maps.
- Eine besonders hilfreiche Funktion von google maps ist google streetview. Diese Funktion erlaubt dir, dich virtuell auf die Straße zu begeben und dich dort umzusehen. Wo verfügbar, ein wirklich nützliches Hilfsmittel, um geeignete Stellplätze auszukundschaften.
- Google maps zeigt außerdem Bilder zu vielen Orten direkt in der Karte. Diese Bilder erlauben dir, bereits aus der Ferne die vielversprechendsten Orte zu identifizieren – oder Orte auszuschließen.
- Die Satellitenbild-Ansicht sagt oft mehr als die reine Karte. Hier erkennst du Industriegebiete, Strände, Wald und Wiese.
- Solltest du lange genug unterwegs sein, um z.B. deine Gasflaschen tauschen zu müssen, so ist es hilfreich, bereits zuhause zu recherchieren, wo dies möglich ist. Tankstellen-Webseiten zeigen dir ganz genau, wo du deine Flaschen bekommst.
- Auch offizielle Ver- und Entsorgungsstationen lassen sich online problemlos finden.
Völlige Freiheit im Wohnmobil
Was gibt es schöneres, als fernab von zivilisatorischer Reizüberflutung die Abendstille zu genießen? Bei Grillen-Gezirpe vor dem Wohnmobil zu sitzen, die Füße in den Sand zu stecken und in den Sternenhimmel zu schauen. Das ganze einsam und ohne hunderte Nachbarn, die evtl. gerade kein Interesse an Ruhe haben: Wildcampen – für viele Camper der Inbegriff des idealen Urlaubs.
Meine spezielle Vorliebe dafür mag daran liegen, dass ich bereits im Alter von fünf Jahren wochenlange Urlaube an griechischen Stränden verbrachte. Für mich war Wildcampen Normalität, bevor ich überhaupt den Begriff dafür kannte.
Heutzutage ist Wildcampen schwierig geworden. Paradox eigentlich – sind doch moderne, autarke Wohnmobile und Camper-Vans geradezu dafür prädestiniert. Dicht besiedelte Gebiete, unvorteilhafte Gesetze und nicht zuletzt auch ein schlechter Ruf verhindern aber die völlige Freiheit auf Rädern. Dennoch ist es vielerorts möglich, auch außerhalb von Camping und Stellplätzen Zeit im Campingbus zu genießen.
Was versteht man unter Wildcampen?
Wildcampen wird oft auch als „Freistehen“ bezeichnet. Manche Kollegen stören sich am „wild“ in Wildcampen – ich finde, als Abgrenzung zu braven Campingplatzurlaubern ist das Wort nicht so verkehrt.
Eine messerscharfe Definition beider Begriffe lässt sich nicht finden: Zu unterschiedlich sind Gesetzgebungen und lokale Regelungen.
- Aus der Sicht des geneigten Campers findet Wildcampen dann statt, wenn man nicht durch einen Checkin-Prozess geschleust und dann auf Parzellen sortiert wird, sondern sich eben „frei“ dort hinstellt, wo man dies möchte. Wildcamping in seiner ausgeprägtesten Form findet wohl irgendwo in der freien Natur statt: Campingmöbel sind draußen unter der Markise aufgebaut, die Warmwasserdusche ist am nächsten Baum aufgehängt und Freizeitutensilien finden sich verstreut rund um die improvisierte Behausung.
- Am anderen Ende des Spektrums verstehen Touristiker und Behörden unter Wildcampen vielerorts überhaupt alle Übernachtungsformen, die zu wenig Kontrolle unterliegen, und in weiterer Folge keine Einnahmen lukrieren.
Als Faustregel:
- Wenn du am Waldrand parkst, und vor dem Camper Tisch und Griller aufbaust, dann kampierst du definitiv wild, sofern es sich bei deinem Parkplatz nicht um einen ausgewiesenen Stellplatz handelt. In nur wenigen Ländern darfst du das explizit tun. Es gibt aber einige Länder, wo du auf Toleranz hoffen darfst.
- Verzichtest du auf Tisch, Grill und sonstige Utensilien, so wird die Sache kompliziert: Nun parkst du ja erstmal nur ein Fahrzeug, was noch nicht verboten ist. Ob du nun beim Übernachten im Fahrzeug Probleme bekommst, hängt von einigen Faktoren ab.
Unabhängig davon, was du vorhast – sich über lokale Gesetze und Regelungen zu informieren ist also absolut notwendig, um Schwierigkeiten zu vermeiden. In der Praxis noch wichtiger als die Gesetzeslage ist jedoch das Toleranzlevel des jeweiligen Reiseziels gegenüber Wildcampern. Um dieses so hoch wie möglich zu halten, sind gewisse Verhaltensregeln sinnvoll – doch dazu später mehr.
Warum überhaupt Wildcampen?
Warum möchten viele Wohnmobil-Reisende und Vanlife-Begeisterte denn eigentlich lieber außerhalb von offiziellen Campingplätzen übernachten?
Zwar möchten uns viele (kurzsichtige) Touristiker und Campingplatzbesitzer glauben machen, dass es dabei darum geht, möglichst billig durch den Urlaub zu kommen, doch diese Argumentation ist nicht haltbar. Selbst wenn man im betagten Kastenwagen unterwegs ist – für den Anschaffungswert eines solchen Fahrzeugs alleine könnte man oft jahrelang All-inclusive-Urlaube machen. Die reine Kostenvermeidung kann daher logischerweise nicht das Primärziel sein.
Andererseits kann die Kostenthematik auch nicht völlig außer Acht gelassen werden: Wohnmobil-Reisende wollen verständlicherweise nicht für Services bezahlen, die sie nicht benötigen.
Vor allem aber suchen Freisteher eine andere Art von Urlaub, die am Campingplatz meist nicht geboten wird.
Hier einige, mögliche Beweggründe:
Wildcampen als Zugang zu Einsamkeit, Ruhe und Natur
Kein Straßenlärm. Geräusche, die nur von Wind, Flora und Fauna verursacht werden. Animationsprogramm: Auf’s Meer blicken.
Diese Situationen sind selten geworden, sogar für uns Wohnmobilreisende, obwohl gleichzeitig Hauptantrieb der meisten Wildcamper (wie ich sie kenne).
Steuert man Campingplätze in der Hochsaison an, so muss man sich von der Vorstellung überhaupt verabschieden, die oben beschriebene Idylle vorzufinden. Hunderte Nachbarn, Kindergeschrei und die Zwangsbeschallung nahegelegener Restaurants lassen wenig Raum für naturnahen Urlaub.
Wildcampen ermöglicht aber eine Rückkehr zum Ursprung: Fernab von Luxus-Campingplätzen mit Rundum-Animations-Brötchen-Bring-Service wird Camping wieder zu dem, was es vor Jahrzehnten gewesen sein muss. Dieses naturnahe Campingerlebnis können nur sehr, sehr wenige Campingplätze bieten.
Wildcampen aus Entdeckergeist und Abenteuer
Warum nur dort hinfahren, wo schon jeder war? Viele Wildcamper werden von Entdeckergeist getrieben und wollen Abenteuer erleben. Abgesehen davon, dass sich Abenteuer und Campingplatz ein wenig widersprechen – In vielen spannenden Reisegebieten gibt es aber schlichtweg keine offiziellen Möglichkeiten, Camping zu betreiben. Zu gering ist die Anzahl der Touristen um Investitionen in Stellplätze zu rechtfertigen. Will man dennoch in diese Gebiete reisen, bleibt einem gar keine andere Wahl, als wild zu campieren.
Wildcampen um Zeit zu sparen
Check-in und Check-out bei Campingplätzen kosten nicht nur Zeit, sie sind auch nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich. Ist man nur auf der Durchreise, kann man diese Zeit einsparen. Ankommen, schlafen – aufwachen, weiterfahren. Auch LKW-Fahrer werden schließlich nicht zu Campingplatzaufenthalten gezwungen.
Wildcampen weil man dafür ausgerüstet ist, und niemanden stört!
Moderne, autarke Reisemobile benötigen die Infrastruktur eines Campingplatzes schlichtweg nicht. Ver- und Entsorgung alle paar Tage ist ausreichend. Dusche und WC sind mit an Bord, Abwasser wird im Tank gesammelt, Strom ist per Batterie für einige Tage sichergestellt. Viele Wohnmobilisten sehen daher keinen Grund, täglich für Duschgelegenheiten, WC und Abwaschmöglichkeiten zu bezahlen, wenn man diese Services nicht nutzen möchte und ja selbst an Bord hat.
Je nach Jahreszeit ist Wildcampen die einzige Option
Wer gerne in Vor- und Nachsaison, oder gar im Winter unterwegs ist, trifft oft nur verschlossene Campingplatzpforten an. Frei zu stehen ist oft die einzige Möglichkeit, dennoch mit dem Camper reisen zu können.
Gründe, die gegen das Wildcampen sprechen
Kostenoptimierende Wildcamper sorgen für schlechten Ruf und Verbote
Wer kennt sie nicht? Die Camper-Kollegen die kostenlos an den schönsten Plätzen wochenlang verweilen, ausschließlich die von zu Hause mitgebrachten Spaghetti kochen, und nur den eigenen Müll im Urlaubsland hinterlassen. Es darf nicht verwundern, dass man so nicht für hohe Beliebtheit von Campern im Urlaubsland sorgt.
Hier ist der mündige Wildcamper selbst gefordert, eine sinnvolle Kompromisslösung aus Freiheit und Attraktivität für das Gastgeberland zu finden. Es schadet z.B. nicht, die lokale Gastronomie auszuprobieren sowie die Spaghetti zumindest im Laden vor Ort anstatt beim Lidl zu Hause zu kaufen.
Wildcampen ist nicht immer bequem
Viele Reisemobile sind nicht dazu ausgelegt längere Zeiträume ohne Campingplatz überbrücken (für Wohnwägen gilt dies noch mehr). Dann ist der geneigte Wildcamper alle 2-3 Tage auf der Suche nach Frischwasser und-schlimmer-versucht sein Grauwasser unauffällig loszuwerden. Geht der Strom zur Neige, so werden an sich sinnlose Überlandfahrten unternommen um die Batterien wieder aufzuladen.
Wildcampen führt nicht unbedingt dazu, Natur natürlich zu belassen
Die schönsten Plätze sind dies oft nur so lange bis Wildcamper sie entdecken. Steht erst mal eine Reihe von Campern aneinandergereiht am „geheimen“ Strand, so ist der Unterschied zum Campingplatz nicht mehr so groß.
Ökologische Bedenken bzgl. Wildcampen
Tief in der Nacht mit der Lampe und Spaten bewaffnet heimlich die Toiletten-Kassette hinter die nächste Düne zu tragen und dort anschließend ein tiefes Loch zu graben ist wenig unterhaltsam. Bekämpft man Gerüche mit chemischen Hilfsmitteln so ist das Ganze auch ökologisch höchst bedenklich.
Fazit
Es gibt sicherlich viele, legitime Beweggründe für’s Wildcampen. Vernünftig betrieben schädigt man weder andere noch die Umwelt, und kann sich auf ganz besondere Urlaubserlebnisse freuen. Genauso gibt es Gründe gegen das Freistehen, die von Gegnern gerne ins Feld geführt werden. Mit geeigneten Verhaltensregeln für’s Wildcampen können diese Argumente zu einem guten Teil entkräftet werden. Hier müssen wir Camper uns selbst an der Nase nehmen, um die schönste Art des Reisens auch in den nächsten Jahrzehnten genießen zu dürfen.
Einige simple Regeln erleichtern das Wildcampen ungemein und sorgen für größere Akzeptanz dieses Reisemodells. Was möglich ist, und was nicht, ist von Region zu Region unterschiedlich, und durch eine Wildcamping-Recherche weißt du bereits vorab, was du dir erlauben kannst. Was ist deine Meinung zum Thema Wildcamping mit dem Wohnmobil? Hinterlass doch einen Kommentar unten!
Gangolf
Dein Artikel spricht aus meiner Seele! Den ersten VW-Bus, ausgebaut als Camper, hatte ich 1981. Da war dieses Thema so gut wie nicht bekannt. Jetzt steige ich nach 40 Jahren mit einem Camping-Kastenwagen wieder ein und bin gespannt, was ich erleben werde.