Nach unserer ersten, holprigen Etappe auf dem Weg nach Berlin und unseren Übernachtungen am Chiemsee und in Bayreuth peilen wir nun Dresden an.
Inhalt
Das Navi leitet uns im Nieselregen ins grau-verhangene Dresden. Unser Besuch hier ist semi-spontan: Von Bayreuth nach Berlin kann man über Leipzig oder Dresden fahren, und eine Schnellrecherche ergibt, dass Dresden wohl ein lohnendes Ziel sein soll. Weitere Vorbereitung: Fehlanzeige. Wir sind im Entdecker-Modus.
Wohnmobil-Stellplatz in Dresden
In Dresden gibt es mehrere Wohnmobil-Stellplätze, doch uns drängt sich nur einer auf. Der Wohnmobil-Stellplatz an der Wiesentorstraße ist für eine Stadtbesichtigung Dresdens wirklich sehr zu empfehlen, die Lage ist perfekt: Einmal zu Fuß über die Brücke, und man ist mitten im Zentrum.
Wer im Sommer hierherkommt, kann übrigens die Filmnächte am Elbufer direkt neben dem Stellplatz genießen.
Leider wurden am Stellplatz die Strom-Anschlussdosen sehr knapp kalkuliert. Also wir ankommen, sind bereits alle belegt, obwohl der Platz noch lange nicht voll ist. So heizen wir also wieder mit Gas, und hoffen, dass unsere knappes Gas-Kontingent angesichts der unerwartet niedrigen Temperaturen ausreichen wird.
Alternative Stellplätze gibt es in Dresden zum Beispiel am Sachensplatz oder am Blüherparkt. Beide sind allerdings durchwachsen bewertet und etwas weiter (wenn auch nicht viel) von der Innenstadt entfernt.
Sightseeing in Dresden
Dresden hat uns wirklich gefallen, auch wenn wir wegen des Wetters nicht so lange bleiben wollten. Wir fühlten uns hier wirklich wohl. Die Leute waren ausgesprochen freundlich und wir hätten in der Stadt einige gemütliche Ecken zum Verweilen gefunden. Die Stadt kann nichts dafür, dass es schon wieder ständig nieselte, doch wegen des Wetters mussten wir einige Sightseeing-Fixpunkte auslassen.
Elbwiesen und Elbschlösser
Durch Dresden fließt die Elbe. Wir schlendern zuerst mal am Fluss entlang. Gleich hinter dem Stellplatz gibt es einen großzügigen Grünstreifen am Flußufer. Diese sogenannten Elbwiesen laden zum Flanieren ein. Mit Blick auf Dresdens Skyline kann man hier Schiffe beobachten, oder man schnappt sich ein Fahrrad. Damit kann man der Elbe entlang nämlich auf dem hier verlaufenden, 1100km langen Elbe-Radweg in Richtung der drei Elbschlösser folgen.
Für uns ist es dafür zu kalt und regnerisch, weshalb es über die Brücke, die gerade saniert wird, direkt weiter in die Innenstadt geht.
Residenzschloss, Rüstkammer, Münzkabinett, Hausmannsturm
Residenzschloss, Rüstkammer, Münzkabinett und Hausmannsturm sehen wir nur von außen. Wir ziehen daran vorbei und merken diese Must-sees für später vor, doch irgendwie vergessen wir dann darauf. Naja, man muss sich ja auch was für den zweiten Besuch aufsparen.
Der Fürstenzug
Ohne zu suchen landen wir direkt vor dem Fürstenzug – es lässt sich praktisch nicht vermeiden. Immerhin ist dieses Porzellanbild aus 23000 Fliesen 102 Meter lang und somit nicht zu übersehen. Es stellt die Herrscher der Sachsen im Verlauf der Zeit dar und ist wirklich ein außergewöhnlicher Anblick.
Katholische Hofkirche, Semperoper
Vorbei an der katholischen Hofkirche erhaschen wir über den Theaterplatz einen Blick auf die berühmte Semperoper.
Uns frieren aber gerade die Ohren ab, weshalb es uns in das Café Schinkelwache zieht. Wir trinken Kaffee und essen ausgezeichneten Kuchen.
Insbesondere die Freundlichkeit der Dresdner fasziniert uns. (Immerhin wurden wir zwei Tage zuvor in Pfaffenhofen nur angeschnauzt.)
Neumarkt und Frauenkirche
Vom beeindruckend großen Neumarkt aus bewundern wir die Frauenkirche, schlendern an Cafés und Esslokalen vorbei und genießen kurz die durchblitzende Sonne.
Dass Dresden touristisch kein Geheimtipp ist, zeigt sich auch an den asiatischen Tourgruppen, die sich zum Beispiel begeistert mit der Kanone vor dem „Pulverturm“ ablichten lassen wollen.
Die Brühlsche Terrasse
Am Weg zurück ans Elbufer landen wir über eine breite Treppe auf der Brühlschen Terrasse.
Dieser, auf dem ehemaligen Festigungswall angelegte Garten gibt den Blick auf eine Reihe von Sehenswürdigkeiten frei und wird auch der „Balkon Europas“ genannt.
Zurück am Stellplatz
Zurück im Wohnmobil wollen wir uns eigentlich nur umziehen, um dann zum Abendessen aufzubrechen. Doch nach Stunden im kalten Nieselregen ist es so angenehm warm im Camper, dass die Lust, nochmals ins Freie zu gehen, sehr schnell schwindet.
So trinken wir Tee und essen ein paar belegte Brote, bevor wir uns unter unsen Daunendecken verkriechen. Schließlich haben wir keinen Stromanschluss bekommen und müssen Heizungsgas sparen.
Schon wieder Regen: Wir flüchten
Am nächsten Tag weckt uns wieder strömender Regen. Nichts wird aus dem geplanten, zweiten Stadtbummel. Ich hole unterm Regenschirm neues Kaffeepulver beim Röster in der Markthalle, und gleich noch zwei Cappuccini.
Nach dem Frühstück geht’s auch schon weiter, denn unser Ziel, Berlin, ist nun schon sehr nah.
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