Die Großglockner-Hochalpenstraße mit dem Wohnmobil ist ein absolut tolles Erlebnis. Sie zu befahren hatten wir 2020 mehrfach vor. Mehrmals passte das Wetter nicht, und war das Wetter mal ok, so waren wir gerade ganz woanders. Doch kurz vor der Wintersperre schafften wir es doch noch.
Inhalt
Kann man die Großglockner-Hochalpenstraße mit dem Wohnmobil befahren?
Die Großglockner-Hochalpenstraße ist großartig ausgebaut. Reisebusse bewältigen sie problemlos, also sollte auch kein Wohnmobil vor größere Schwierigkeiten gestellt werden. 36 Kehren gilt es auf beinahe 50km zu bewältigen. Man erreicht eine Höhe von 2504 Metern.
Die Straße ist breit, es gibt zahlreiche Parkplätze und Ausweich-Möglichkeiten, doch diese werden eher für Foto-Stopps als zum Aneinander-Vorbeikommen genutzt, denn Engstellen gibt es eigentlich nicht.
Vorsicht ist bei einigen der engen Serpentinen geboten, wo längere Wohnmobile unter Umständen mit ihrer eigenen Spur nicht auskommen. Doch mit umsichtiger Fahrweise ist das gar kein Problem.
Bergab ist es wichtig, einen niedrigen Gang zu wählen und gemächlich zu fahren. Die im Wohnmobil oft unterdimensionierten Bremsen stoßen sonst an ihre Grenzen.
Wir fuhren die steile Nordseite langsam und mit mehreren Pausen bergab, dennoch rochen wir am Ende die Bremsen, denn es geht einfach sehr viele Höhenmeter steil bergab. Die Motorbremse der heutigen, hubraumschwachen Motoren genügt da leider bei Weitem nicht.
Wieviel kostet das Befahren der Großglockner-Hochalpenstraße mit dem Wohnmobil?
Die Großglockner-Hochalpenstraße ist eine Mautstraße. An beiden Enden der Straße
- in Ferleiten auf Salzburger Seite,
- sowie auf Kärntner Seite in Heiligenblut
gibt es Mautstellen, wo man die Maut entrichtet.
- Ein Tagesticket für die Großglockner-Hochalpenstraße fürs Wohnmobil bis 3,5t kostet genau so viel, wie ein Ticket für den PKW, nämlich €37.
Wohnmobile von 3,5t bis 7,5t bezahlen die Kategorie LKW1, die €46 kostet. Für Wohnmobile über 7,5t wird Kategorie LKW2 fällig, diese kostet €118. - Nach 18:00, sowie zu Saison-Ende (im Oktober, das genaue Datum konnten wir nicht herausfinden) reduziert sich der Preis für Wohnmobile bis 3,5t auf €27.
- Es gibt die Möglichkeit, für €12,50 einen weiteren Tag dranzuhängen.
- Eine Rundfahrkarte, die eine Fahrt über die Felbertauernstraße inkludiert, wird für €43,50 angeboten. Dafür muss man sich vor Fahrt-Antritt entscheiden. Im Oktober zahlt sich das übrigens nicht mehr aus, denn €27 (Hochalpenstraße) + €11 (Felbertauernstraße) ergeben insgesamt lediglich €38.
- Wer sich länger in der Region aufhalten möchte und die Hochalpenstraße mehrfach befahren möchte, kann sich für ein 3-Wochen-Ticket um €59 oder überhaupt gleich eine Saisonkarte um €104 entscheiden.
Es gibt die Möglichkeit, online Tickets zu kaufen. Alle weitere Details zu den Preisen findest du hier.
Öffnungszeiten und Saison der Großglockner-Hochalpenstraße
Die Saison beginnt mit der Schneeräumung Anfang Mai. Da man aufgrund der Massen an zu bewegendem Schnee nicht sagen kann, wie lange diese genau dauert (manchmal hat man Pech, und es beginnt nach erfolgter Schneeräumung wieder zu schneien), ist der Starttermin nicht genau fixiert.
Die Saison endet Ende Oktober – auch hier ist der genaue Tag nicht fixiert und kann sich – je nach Wetter – ändern.
Allerdings muss man auch vor dem offiziellen Saison-Ende bereits tageweise mit Sperren der Straße rechnen, da es bereits im September und Oktober kräftig schneien kann. Auch Tage mit Winterreifen- oder Kettenpflicht sind dann häufig möglich. Dennoch empfiehlt sich auch ein Besuch spät in der Saison, denn dann kann man die Großglocknerstraße bereits in weißem Kleid bewundern, wenn überall ringsum Schnee liegt.
Brauche ich Winterreifen und Schneeketten für die Großglockner-Hochalpenstraße?
Ob man die Großglockner-Hochalpenstraße mit Sommerreifen, Winterreifen oder Schneeketten befahren kann, hängt vom Tag ab. Im Sommer genügen generell Sommerreifen, doch es ist wirklich tagesabhängig, welche Vorschriften gelten. Man wird an der Mautstelle entsprechend informiert, aber es ist natürlich geschickter, sich schon vor der Anfahrt abzusichern. Entsprechende Infos gibt es (mehrmals täglich aktualisiert) auf der Website. (Oben auf die Motorrad/Auto-Symbole klicken)
Eine Fahrt mit Schneeketten können wir nicht empfehlen. Die Strecke ist dafür zu lange, und das durchgehend mit Ketten zu machen würde für ziemlichen Schneeketten-Verschleiß sorgen, und wäre nicht so angenehm. Herrscht also morgens Kettenpflicht, würden wir auf die Fahrt an diesem Tag verzichten.
Aus unserer Erfahrung können wir sagen, dass die Betreiber der Hochalpenstraße eher auf Nr. Sicher gehen: Bei uns gab es auf der ganzen Strecke vielleicht 50m Schneefahrbahn (aufgeteilt auf vier oder fünf Stellen), dennoch waren an diesem Tag Winterreifen Pflicht. Praktisch hätten es Sommerreifen auch getan, aber die Sicherheit geht vor. Und was man nicht vergessen darf: Im Hochgebirge kann sich das Wetter sehr schnell ändern, es kann auch plötzlich schneien, daher ist ein Sicherheitspuffer nie verkehrt.
Wie lange dauert die Fahrt über die Großglockner-Hochalpenstraße
Wieviel Zeit sollte man für die Fahrt über die Großglockner-Hochalpenstraße mit dem Wohnmobil einplanen?
Die schnellstmögliche Fahrt über den Großglockner
Routenplaner geben die Fahrt von Fusch nach Heiligenblut mit etwa 1h Fahrtzeit an. Mit dem Wohnmobil muss man eher mit 1.5 Stunden rechnen, denn vor allem bergab heißt es hier: Langsam und vorsichtig fahren.
Allerdings: Kaum jemand nutzt die Hochalpenstraße als Verkehrsverbindung. Es geht hier um das Erlebnis, das Sightseeing, das Entdecken. Die schnellstmögliche Fahrt von Fusch nach Heiligenblut würde zum Beispiel die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe komplett links liegen lassen.
Unsere Fahrt über die Hochalpenstraße mit dem WoMo
Für die gesamte Strecke von Heiligenblut bis Fusch, inklusive obligatorischem Umweg zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe brauchten wir von etwa 09:00 morgens bis 16:00. Dabei waren häufige Fotostopps natürlich inklusive. Jedoch war andererseits die Edelweißspitze gesperrt, was sonst noch einmal etwas Zeit benötigt hätte.
Alleine für die Fahrt zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe, die Besichtigungen des Besucherzentrums, der Pasterze und der Swarovski-Warte, und die Fahrt zurück (sowie ein schnelles Mittagessen am Straßenrand) benötigten wir fünf Stunden. Und dabei mussten wir durch die Ausstellungen hasten, und haben einige überhaupt nicht besucht.
Empfehlung: Mindestens ein Tag Zeit einplanen
Alles in allem kann man sagen, dass man sich für die Großglockner Hochalpenstraße zumindest einen ganzen Tag Zeit nehmen sollte.
- Erstens ist alles andere eine sinnlose Hetzerei, bei der das Erlebnis auf der Strecke bleibt.
- Zweitens ist man irgendwann so gesättigt von den vielen, tollen Eindrücken, dass wir schon für die „zweite Seite“ der Hochalpenstraße (in unserem Fall die nördliche Seite) kaum mehr Aufmerksamkeit übrig hatten. Ein weiteres, unabhängiges Sightseeing-Ziel lässt sich daher aus unserer Sicht unmöglich in denselben Tag quetschen.
Hat man die Zeit, würden wir eher vorschlagen, die Möglichkeit für einen zweiten Tag aufzuzahlen, zu nutzen, und gleich zwei Tage hier zu verbringen. Zu sehen gibt es genug!
Die beste Uhrzeit für eine Fahrt über die Großglockner-Hochalpenstraße
Die beste Zeit für eine Fahrt über die Hochalpenstraße lautet: So früh wie möglich.
Die schönsten Bilder an der Großglockner-Hochalpenstraße aufnehmen
Fotografen wissen: Das beste Licht für die besten Fotos gibt es nach Sonnenaufgang und vor Sonnenuntergang. Wer also tolle Bilder am Großglockner aufnehmen möchte, sollte so früh wie möglich starten.
Aufgrund der Länge der Strecke und der Vielzahl an Sehenswürdigkeiten ist es unmöglich, die ganze Strecke an einem Tag bei idealem Licht zu fotografieren. Nachmittags kamen wir auf der Salzburger Seite an, wo schon große Teile der Berglandschaft von Schatten bedeckt waren. Eine mehrmalige Fahrt über die Großglockner-Hochalpenstraße schadet daher nicht. Wir werden wohl das nächste Mal im Sommer kommen, um die Großglockner-Hochalpenstraße auch mit grünen Almen zu sehen.
Weniger Touristen an der Hochalpenstraße
Ein früher Start bietet außerdem den Vorteil, dass man hier noch einigen Touristen zuvorkommt. Auch, wenn im Oktober bei unserem Besuch das Touristenaufkommen gering war, kann man trotzdem ableiten, dass das Gros der Touristenmassen etwa um 11:00 eintrifft. Bis dahin kann man viele Motive noch in Ruhe ablichten und hat auch auf der Straße noch viel weniger Verkehr.
Streckenplanung
Wer aus Salzburg anreist, hat natürlich eine andere Strecke vor sich, als Besucher aus südlicher, kärntner Richtung.
Fahrt von Norden (Fusch)
Von Norden fährt man nach Bruck und biegt dann nach Fusch ab. So gelangten wir im Juni bereits an die Mautstelle, brachen den Versuch aber wegen Schlechtwetters ab.
Kommst du von Norden, also aus dem Salzburger Land, vorbei am Ort Fusch, dann sind deine Highlights wie folgt:
- Edelweißspitze
- Fuscher Törl
- Hochtor
- Kaiser-Franz-Josefs-Höhe(Pasterze, Besucherzentrum, Svarovski-Warte, Margaritze-Stausee)
Die Details findest du im Anschluss.
Fahrt von Süden
Kommst du von Süden, also aus Kärnten, vorbei am Ort Heiligenblut, dann sind deine Highlights wie folgt:
- Kaiser-Franz-Josefs-Höhe (Pasterze, Besucherzentrum, Svarovski-Warte, Margaritze-Stausee)
- Hochtor
- Fuscher Törl
- Edelweißspitze
Die Details findest du im Anschluss.
Rundfahrt um den Großglockner
Wir setzten unseren Weg nach der Befahrung der Großglockner-Hochalpenstraße in Süd-Nord-Richtung tags darauf gleich wieder nach Süden fort, nahmen dafür aber die Felbertauernstraße. Auch diese ist eine Mautstraße, allerdings weit günstiger, und weit schneller zu befahren. So kommt man in den Genuß einer Rundfahrt, einmal komplett um den Großglockner. Auch diese Variante finden wir sehr empfehlenswert!
Es gibt sogar einen Kombitarif für Großglockner-Hochalpenstraße und Felbertauernstraße, allerdings muss man dafür das Kombi-Ticket entweder im Voraus kaufen, oder aber beide Straßen am selben Tag befahren. Das ist gerade mit dem Wohnmobil, wo man keinen Grund hat, zu einer Unterkunft zurückzufahren, unnötige Hetzerei.
Auf der Seite der Felbertauernstraße findet sich dieser Hinweis leider nicht. Dort heißt es lediglich, „Service-Tipp: Sollten Sie sich erst nach dem Großglockner für eine Rundfahrt entscheiden, so erhalten Sie gegen Vorlage der Tageskarte eine entsprechende Ermäßigung am Felbertauern“. Vor Ort wurde uns diese Aufzahlung aber verweigert, weil wir erst am Tag nach der Befahrung der Großglockner-Hochalpenstraße an an der Felbertauernstraße ankamen.
Die Sehenswürdigkeiten an der Großglockner-Hochalpenstraße
Wir selbst befahren die Großglockner-Hochalpenstraße von Kärntner Seite aus. Dementsprechend starten wir mit einem Aufstieg zur Kaiser Franz Josef-Höhe.
Die Elisabethruhe und das Glocknerhaus
Der erste, auffällig große Parkplatz mit dem gelblichen Gebäude bietet gleich mehrere Highlights:
- Die Elisabethruhe
- Das Glocknertor
- das Glocknerhaus
- den Blick auf den Margaritze-Stausee
Auf 2132m liegt die Elisabethruhe, bis zu dieser Kaiserin Sisi per Pferd geritten sein soll. Davor heiß der Ort wohl „Bretterboden“. Hier wurde das Glocknerhaus errichtet, eine der ersten Tourismus-Institutionen im Bereich des Großglockners.
Das Glockner-Tor
Am Glocknertor lenken zwei Felsblöcke den Blick auf den Gipfel des Großglockners und laden zum posieren ein.
Durchs Glocknertor führen auch einige Wanderwege.
Der Margaritze-Stausee
Der Stausee Margaritze sammelt das Schmelzwasser der Pasterze, bevor dieses dann zu den Hochgebirgs-Stauseen Kaprun weitergeleitet wird. Wer einen Besuch der Stauseen plant, kann auf der Anfahrt zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe schonmal den ersten Teil des Kraftwerks bestaunen.
Kaiser-Franz-Josefs-Höhe
Der berg-begeisterte Kaiser Franz Josef stieg angeblich bis zur nach ihm benannten Höhe auf den Berg, um von hier den Großglockner und seinen Gletscher zu bestaunen.
Wir fahren bei unserem Besuch von Heiligenblut aus vorbei am Margaritze-Stausee auf die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Nach unserem Besuch fahren wir übrigens wieder zurück ins Tal, bevor es dann zum Hochtor geht. Denn zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe führt nur eine Stichstraße.
Plötzlich dürfen wir nicht weiter, denn für Wohnmobile gilt: Fahren verboten. Ich wundere mich, aber wir parken also am Parkplatz davor. Um die frühe Uhrzeit (ca. 10:00) sind erst zwei andere Autos vor uns da. Ein Bier-Lieferant wartet ebenfalls darauf, liefern zu können, denn das Restaurant ist geschlossen.
Wir spazieren den Rest des Weges und wissen bald, warum wir nicht weiter durften: Es gibt hier ein Parkhaus, und da passen wir schlicht nicht hinein (obwohl es mit 2m70 recht hoch ist).
Nach wenigen hundert Metern kommen wir am Besucherzentrum an, und genießen die tollen Blicke auf den Großglockner, der hier ganz nah erscheint.
Das Besucherzentrum an der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe
Das Besucherzentrum ist bei unserem Besuch Ende Oktober noch geöffnet. Sogar ein Restaurant hätte noch offen. Hier wird einiges geboten:
- Information und Ausstellungen
- Ein Parkhaus für PKW
- Startpunkt mehrerer Wanderungen
- Zugang zur Swarovski-Warte
- Zugang zur Pasterze-Gletscherbahn
Der Gletscher am Großglockner – die Pasterze
Von der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe hat man einen direkten Blick auf den Gletscher am Großglockner, die sogenannte Pasterze.
Wir besichtigen die Pasterze diesmal nur von oben. Schon ein Wahnsinn, wie klein der Gletscher geworden ist. Informationen dazu gibt es im Besucherzentrum oder in der Swarovski-Warte (auch mit Vergleichs-Schaubildern, wieviel Eis hier noch vor wenigen Jahrzehnten lag).
Ein Abstieg zum Gletscher ist bequem über die Pasterze-Gletscherbahn oder einen Wanderweg möglich. Die Bahn ist bei unserem Besuch aber geschlossen, und nach meinem Sportunfall im Sommer ist Wandern leider noch nicht drin.
Der Gamsgrubenweg
Über eine Vielzahl an Tunneln kann man am Gamsgrubenweg vom Besucherzentrum aus hoch über dem Gletscher dahinwandern. Leider ist dieser Wanderweg ab Tunnel 6 mittlerweile gesperrt.
Die Ausstellungen im Besucherzentrum
Wir gehen durch das Besucherzentrum relativ zügig, denn wir haben noch viel vor. Die Zusammenstellung der Ausstellungen finden wir ehrlich gesagt teils ein wenig kurios. Einige Kunst-Ausstellungen finden sich da, diese sind aber nur teilweise themenbezogen. Eine Ausstellung über Frauen als Bergsteiger, die zum Großglockner passt. Dann aber wieder eine Auto-Ausstellung auf zwei Etagen, ein großer Teil davon über die DDR-Automobilindustrie. Das Besucher-Zentrum ist riesig, und irgendwie entsteht hier der Eindruck, dass man nicht genau wusste, womit man es füllen sollte, also wurden alle möglichen Ausstellungen aufgenommen.
Swarovski-Warte
Anschließend kämpfe ich mich mit Krücken und humpeln den Berg hoch zur Wilhelm-Swarovski-Warte. Diese ist aber eher bei Schlechtwetter empfehlenswert. Heute, bei schönem Wetter, stört ihre Rundum-Verglasung eher. Bei Regen schützt die Glaskuppel natürlich vor dem Wetter – aber ob man dann viel sieht?
Interessante Infos zum Gletscher gibt’s in der Warte jedenfalls, und die Swarovski-Ferngläser erlauben einen näheren Blick auf die umliegenden Berge.
Auffahrt zum Hochtor von Heiligenblut
Während die Straße ab Heiligenblut noch herbstlich anmutete, befinden wir uns nun plötzlich mitten in einer tollen Winterlandschaft. Wir haben Wetterglück, denn trotz Winterreifenpflicht ist die Straße völlig trocken – doch ringsum liegt der Schnee mehrere Meter hoch.
Man beginnt hier zu verstehen, warum die Straße im Winter geschlossen. Die Schneemassen wären ab einer gewissen Temperatur nicht mehr zu bewältigen.
Das Hochtor
Wir erreichen das Hochtor – hier verbindet ein Tunnel durch den Berg Kärnten mit Salzburg. Das Hochtor ist eine der zwei Passhöhen der Großglockner Hochalpenstraße.
Im Tunnel beeindrucken die riesigen Eiszapfen an den Tunnelwänden.
Fuscher Törl (2450m)
Auf Salzburger Seite weht der Wind bei unserem Besuch den Schnee quer über die Straße. Trotzdem ist die Straße fast komplett schneefrei. Hier werfen die hohen Berge nun schon etwas Schatten, und wir müssen erst ein Stück fahren, bis wir wieder Sonne sehen. Ein kurzer Stopp am Fuscher Törl erlaubt uns noch ein paar Blicke auf den Großglockner.
Das Fuscher Törl ist der zweite Pass der Großglockner-Hochalpenstraße. Hier gibt es großzügige Parkmöglichkeiten entlang der Straße, ein Restaurant und schöne Blicke zum Großglockner.
Von da an geht’s hinab über die vielen Kehren bis hin zur Mautstelle bei Fusch am Großglockner.
Edelweißspitze
Die Edelweißsspitze ist der höchste Punkt der Großglockner-Straße. Hier steht ein Aussichtspunkt und von 2572 Metern kann man hier – fast auf Augenhöhe – zum Großglockner blicken. Leider war bei unserem Besuch die Zubringerstraße „Edelweißstraße“ gesperrt.
Die Wallack-Schneepflüge
Die speziellen Wallack-Schneepflüge stehen immer wieder am Straßenrand und können dort besichtigt werden. Diese wurden vom Erbauer der Hochalpenstraße speziell für die Räumung der Straße konstruiert. Eine interessante Doku dazu findet sich auf YouTube.
Wohnmobil-Stellplätze und Übernachten am Großglockner
Für Wohnmobile natürlich wichtig: Ist eine Übernachtung an der Großglockner-Hochalpenstraße möglich?
Übernachten direkt an der Mautstraße
Leider gibt es auf der eigentlichen Großglockner-Hochalpenstraße, also innerhalb der beiden Mautstellen, keine offizielle Möglichkeit, über Nacht zu bleiben. Auf der Website der Hochalpenstraße wird sogar darauf hingewiesen, dass eine Übernachtung verboten ist. Zwar spricht man hier von „campieren“, was man auch auf Wohnmobil-Stellplätzen nicht macht, doch wir gehen nicht davon aus, dass eine Diskussion hier zum Ziel führt.
Viele der Parkplätze am Straßenrand sind übrigens so schräg, dass ein Schlafen dort auch nicht möglich wäre. Es gibt allerdings schon einige gerade Parkplätze. Bedenken sollte man, dass man sich im Naturschutzgebiet befindet. Hier können unerlaubte Übernachtungen bei Weitem problematischer sein, als anderswo.
Es gibt allerdings viele Restaurants und Gasthäuser an der Strecke. Ich könnte mir vorstellen, dass man bei Einkehr die Erlaubnis bekommt, am dortigen Parkplatz für eine Nacht zu bleiben. Wir selbst haben das aber nicht nachgeprüft.
Wohnmobil-Stellplätze nahe der Großglockner-Hochalpenstraße
Wohnmobil-Stellplätze gibt es in der ganzen Region leider keine. Daher ist man also auf Campingplätze angewiesen.
Campingplätze an der Großglockner-Hochalpenstraße
Für eine Befahrung der Großglockner-Hochalpenstraße eignen sich insbesondere die Campingplätze direkt vor/nach den Mautstellen in Ferleiten (im Norden/Salzburg) beziehungsweise Heiligenblut (im Süden/Kärnten):
Uns persönlich hat die Lage von Camping Lampenhäusl direkt an der Hauptstraße nicht gefallen, weshalb wir den Campingplatz in Heiligenblut bevorzugen würden.
Auch das Sportcamp Woferlgut in Bruck an der Großglocknerstraße bietet sich für eine direkte Auffahrt zum Großglockner an.
Darf der Campingplatz etwas weiter von der Hochalpenstraße entfernt sein, ergeben sich weitere Möglichkeiten.
Campingplätze in Salzburg für die Befahrung der Großglockner-Hochalpenstraße
- Der schon erwähnte Campingplatz Lampenhäusl in Fusch, direkt an der Großglocknerstraße.
- Zell am See bietet mit dem Panoramacamping, dem Seecamp und , mehrere Optionen, und in etwa 20 Minuten ist man an der Maustelle Ferleiten.
- Auf dem Campingplatz zur Mühle in Kaprun waren wir im Sommer 2020, und fanden unseren Aufenthalt sehr angenehm. Die 25 Minuten Anfahrt zur Mautstelle Ferleiten lassen sich verkraften.
- Camping am Bauernhof bieten der Oberhasenberghof und der Biohof Unteregg. Bis zur Maustelle Ferleiten sind es jeweils etwa 30 Minuten Fahrt.
Campingplätze in Kärnten für die Befahrung der Großglockner-Hochalpenstraße
- Der schon erwähnte Campingplatz in Heiligenblut ist die nächstgelegene Wahl
- Vom Camping Zirknitzer in Döllach sind es etwa 15 Minuten Anfahrt zur Mautstelle Heiligenblut
- 22 Minuten dauert die Anfahrt vom Camping Lindlerhof in Mörtschach.
Campingplätze in Osttirol für die Rundfahrt um den Großglockner
Die folgenden Campingplätze in Osttirol liegen nicht direkt an der Großglockner-Hochalpenstraße. Sie können aber dann eine Option sein
- wenn man die Rundfahrt in Verbindung mit der Felbertauern-Strecke plant,
- oder wenn man nach Befahrung der Großglockner-Hochalpenstraße in Nord-Süd-Richtung und Ankunft in Heiligenblut noch etwas weiter südwestlich fahren möchte.
Die folgenden Campingplätze bieten sich an:
- Nationalparkcamping in Kals liegt sehr schön, erfordert aber einen Umweg bis etwas nach Kals. Die Maustraße „Kalser Großglocknerstraße“ muss man nicht befahren, um bis zum Campingplatz zu gelangen.
- Der Campingplatz in Matrei kommt völlig ohne Umweg aus. Einige Kilometer weiter erreicht man zwei Campingplätze im Virgental.
- Auch Lienz liegt an der Rundfahrts-Strecke und bietet gleich drei Campingplätze. Wir haben den zentrumsnahen Campingplatz „Camping Falken“ getestet, und haben unseren Aufenthalt dort genossen.
Alternativen zur Großglockner-Hochalpenstraße
Wer dem Großglockner nahekommen möchte, hat noch weitere Optionen in der Region:
- Die Felbertauern-Straße ist nicht nur günstiger, sondern auch weniger Sightseeing-Strecke als vielmehr Verkehrs-Verbindung. Die Strecke ist dennoch schön zu fahren, und bietet sich in Verbindung mit der Großglockner-Hochalpenstraße als Rundkurs an.
- Die Kalser Großglockner-Straße ist eine Sackgasse. Die von Osttirol aus erreichbare Straße führt einen nahe an den Großglockner heran und bietet einen schönen Blick auf diesen. Leider werden hier Wohnmobile mit 30 Euro Maut komplett abgezockt.
- Wer nur nach einer effizienten Nord-Süd-Verbindung vorbei am Großglockner sucht, nimmt die Autobahn Spittal an der Drau bis St. Michael im Lungau.
Highlights in der Nähe der Großglockner-Hochalpenstraße
Wer nach der Hochalpenstraße noch aufnahmefähig ist, findet in der Region noch weitere Aktivitäten.
Wildpark Ferleiten
Direkt an der Mautstelle Ferleiten gibt es einen Wildpark sowie ein zugehöriges Restaurant.
Wandern
Natürlich kann man rund um den Großglockner auch hervorragend wandern, allerdings: Das ist nichts für ungeübte, ortsunkundige, spontane Wanderer. Das Hochgebirge ist gefährlich, und etwas für Alpinisten. Wer sich unsicher ist, sollte sich einen Bergführer organisieren!
Kapruner Stauseen
Der Besuch der Glockner Hochalpenstraße lässt sich hervorragend mit dem Besuch der Hochgebirgs-Stauseen Kaprun und des Kitzsteinhorn-Gletschers verbinden.
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Fazit
Die Großglockner-Hochalpenstraße mit dem Wohnmobil zählt zu den schönsten Fahr-Erlebnissen, die man mit dem Wohnmobil haben kann – und dabei noch zu den einfachsten, denn die Straße ist perfekt ausgebaut. Wir haben unseren Besuch sehr genossen, und können dieser eigentlich zu jeder Zeit während der Saison empfehlen. Denn die Schneelandschaft zu Beginn oder zum Ende der Saison ist sehr reizvoll. Wir planen aber bereits den nächsten Besuch, um die Straße auch „grün“ zu erleben.
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