Campen am Hochschwab-Massiv ist ein grandioses Erlebnis! Nachdem wir von Kapellen das Niederalpl überquert und den Steirischen Seeberg erklommen hatten, fanden wir einen absolut tollen Platz auf einer Alm.
Inhalt
Einkaufen in Neuberg an der Mürz
Wir fahren von Kapellen nach Neuberg an der Mürz und kaufen bei Spar ein. Ich muss das WoMo über zwei Parkplätze parken und rage dennoch in die Einfahrt, denn Wohnmobile sind hier nicht vorgesehen. Außerdem stehe ich etwas schräg, und der Überlauf des gerade gefüllten Frischwassertanks lässt Wasser entweichen. Das macht kein gutes Bild, auch, wenn es nur Frischwasser ist.
Etwas unruhig bin ich daher, doch Olya beeilt sich, und wenig später sind wir wieder unterwegs.
Mit dem Wohnmobil übers Niederalpl
Danach fahren wir weiter über das Niederalpl (1221 Meter). Als Schigebiet bekannt ist das Niederalpl auch im Frühling gut besucht.
Der große Parkplatz ist voller Motorräder und PKW. Allerdings gibt der Parkplatz aussichtstechnisch nicht viel her, und wird wohl als Raststation oder Ausgangspunkt für Wanderungen genutzt. Für uns ist das heute nichts, deshalb fahren wir nach einem Zwei-Minuten-Stopp gleich weiter bergab.
Kurven wie am Großglockner
Die Fahrt hinab hat es aussichtstechnisch wirklich in sich. Wir halten in einer langgezogenen Kurve für eine Pause. Ein kleiner Snack und ein Foto-Walk tut immer gut.
Leider sorgen die vielen Motorradfahrer für eine ziemliche Lärmkulisse. Die meisten fahren zwar gesittet, doch ein paar Idioten, die direkt neben mir aufdrehen müssen, sodass ich fast einen Tinnitus bekomme, sind (wie immer) auch dabei.
Doch die Blicke und die sich windende Straße entschädigen dafür. Solche Bilder kennt man sonst von der Gr0ßglockner-Hochalpenstraße oder aus Norwegen.
Auf den Steirischen Seeberg mit dem Wohnmobil
Anschließend geht es gleich wieder bergan, auf den steirischen Seeberg. Der Anstieg dorthin ist sanft, im Vergleich zu den Pässen, die wir in den Tagen zuvor bewältigt hatten, kaum zu bemerken.
Hier gibt es einen großen Parkplatz, der allerdings etwas uneben ist. Wir essen zu Mittag, und sehen uns dann die Berglandschaft an. Übernachten wollen wir hier allerdings dann doch nicht unbedingt.
Es ist ohnehin noch recht früh und wir beschließen deshalb, noch etwas weiterzusuchen. Wir fahren nach Seewiesen. Immer wieder gibt es die malerische Kulisse zu fotografieren. Schließlich blitzt hier ständig das Hochschwab-Massiv in der Sonne.
Abenteuer auf der Alm mit dem Kastenwagen
Bei einem unserer Fotostopps sehen wir weit unter uns eine Schotterstraße.
Halb im Scherz sage ich zu Olya „Diese Schotterstraße – die wäre perfekt. Da fänden wir sicher einen Übernachtungsplatz. Aber das Befahren ist sicher verboten, wie immer in Österreich“.
Tja. Wie sich herausstellt, ziert die Straße kein Verbotsschild. Zwar können wir nicht gleich einbiegen, denn der Ducato schafft den spitzen Winkel nicht. Doch wir drehen später bei einem Parkplatz um, und biegen aus der anderen Richtung in den Schotterweg ein.
Der Weg ist tief ausgewaschen, und wir sind froh über die etwas größere Bodenfreiheit unseres Ducato Heavy. Ein wenig mehr würde aber auch nicht schaden. Der Weg ist sehr eng und links und rechts stehen Weidezäune. Es gibt ab und zu Ausweichstellen, trotzdem wäre entgegenkommender Verkehr jetzt unangenehm. Aber wer griechische Bergdörfer besucht, der schafft auch eine steirische Alm. Außerdem haben wir Glück, niemand kommt uns entgegen.
Und so parken wir ein paar Minuten später am Wegesrand. Ein bisschen weiter sehen wir einen Wanderparkplatz. Dieser ist vollgeparkt, doch das stört uns gar nicht so sehr, er ist ohnehin uneben. Kurz davor gibt es ein Stück Wiese entlang der Straße, die fast eben ist. Hier bleiben wir. Den restlichen Tag lassen wir gemütlich ausklingen.
Ein Glas bier, Fotobearbeitung, Drohnenflüge und immer wieder auch Fotowalks, denn mit der sinkenden Sonne ändert sich auch ständig die Lichtstimmung. So lässt man sich Home-Office wirklich einreden!
Das schlechte Wetter der vergangenen Tage ist wie weggeblasen. Die Wolken, die nun über uns hinwegziehen, können der Sonne nichts mehr anhaben und bereichern nur noch unsere Fotos. Wir sitzen mit kurzer Hose und T-Shirt herum, bis die Sonne untergeht.
Abends kommen Förster und Wanderer an uns vorbei, niemand stört sich an uns. Lediglich die Surfboards am Dach ernten amüsierte Blicke. Naja, wir sind halt gerne auf jegliche Planänderungen vorbereitet!
Als die Sonne dann verschwindet, sinkt die Temperatur rapide. Wir werfen die Heizung im Camper an, und machen es uns drinnen gemütlich.
Nur für ein paar Nachtaufnahmen verlasse ich den Camper nochmal. Tiere rufen dabei laut im Wald, und als Fauna-Unkundiger beschränkt sich meine Zeit im Freien deshalb auf ein Minimum.
Als morgens die Polizei ankommt, denke ich schon fast, mich bei der Wahl des Übernachtungs-Platzes geirrt zu haben, doch auch die Polizei kontrolliert nur die Parkverbote am Rande des Wanderparkplatzes, und fährt dann mit einem Lächeln an uns vorbei. Kein Stress!
Ende des ersten After-Corona-Roadtrips
Und damit neigt sich unser erster Ausflug nach Corona dem Ende zu. Wir kommen noch an einem kleinen See vorbei, und besuchen Freunde am Weg nach Hause. Abends kommen wir dann wieder in Graz an.
Mit dem guten Gefühl, endlich wieder unterwegs gewesen zu sein, und mit dem Kopf voller neuer Eindrücke. Es folgen nun einige Arbeits-Tage zuhause, bevor wir uns wieder ins nächste Abenteuer stürzen.
Claudia Kobold
Ein sehr gelungener Bericht, zeitlose Bilder und mir hat die Größe der Bilder gefallen, man bekommt das Gefühl man taucht ein.
Gerfried (WoMo Guide)
Vielen Dank, Claudia! :)