In diesem Artikel möchte ich euch Graz und die umliegende Umgebung in der Steiermark vorstellen. Graz ist die Womoguide-Homebase und für Wohnmobil-Reisende aufgrund der zentralen Lage in Europa eigentlich ideal gelegen.
Inhalt
Ob als Zwischenstopp in den Süden, oder als Sightseeing-Aufenthalt, Graz ist eine Reise wert. Ich folge hiermit dem Aufruf zu einer Blogparade (mehr dazu am Ende des Artikels), weshalb die nachfolgenden Fragen und Überschriften vorgegeben, und nur bedingt Wohnmobil-spezifisch sind.
1. Was ist für dich Heimat, was bezeichnest du als deine Heimat?
Ich fühlte mich noch nie besonders ortsgebunden. Das Gefühl von „Heimweh“ kenne ich kaum, aber als ich für ein Jahr nach Nord-Frankreich zog, fehlte mir nach zwei, drei Monaten völlig flacher Landschaft die Vorgebirgs-Silhouette meiner Heimatstadt Graz schon irgendwie. Einerseits ist Heimat für dort, wo ich meine wichtigsten Menschen um mich versammelt habe, und das kann überall sein. Andererseits ist es dann doch die gemütliche Stadt Graz und ihre grüne, hügelige Umgebung, wo ich mich zuhause fühle.
2. Wo liegt deine Heimat Graz? Beschreibe die geographische Lage.
Graz liegt im südlichen Österreich, im Bundesland Steiermark im sogenannten Grazer Becken. Von Wien aus erreicht man Graz in knapp zwei Stunden Autofahrt. Auch die Hauptstädte Kroatiens und Sloweniens, Zagreb und Ljubljana sind innerhalb dieser Zeit erreichbar. Noch näher (ca. eine Stunde Autofahrt) liegt die südsteirische Weinstraße, die Thermenregion Thermenland Steiermark, oder die Nachbarländer Slowenien und Ungarn.
Nur in südlicher Richtung grenzt eine Ebene an das Stadtgebiet, durch die der Fluß „Mur“ fließt. Alle anderen Himmelsrichtungen weisen Hügelketten und Berge auf. Der Grazer Hausberg, der „Schöckl“, wirkt bei klarer Sicht ganz nahe, und kann tatsächlich auch aus dem Stadtgebiet erwandert werden.
3. Nenne drei Highlights, die jeder Tourist unbedingt besuchen muss.
Außerhalb Österreichs relativ unbekannt ist, dass es sich bei Graz um die zweitgrößte Stadt Österreichs handelt. Es gibt daher ein umfangreiches, kulturelles Angebot sowie vielerlei Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Touristisch gesehen liegt Graz aber weit hinter Salzburg und Innsbruck zurück – und das ist gut so. Zwar gibt es wenige Touristen-Hotspots, dafür aber eine authentische Stadt, der oftmals ein italienisches Flair nachgesagt wird. Nimm dir daher Zeit, zu Fuß die Stadt zu erkunden:
- Zu Beginn startest du am Besten mit einem Spaziergang durch die Altstadt von Graz, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Hier findest du unter anderem das Landes-Zeughaus, mit der größten, historischen Waffenkammer der Welt.
Du solltest während deines Rundgangs das eine oder andere Eis essen, auf der Murinsel einen Kaffee trinken oder eine Sachertorte in der Herrengasse probieren. Das nahegelegene Kunsthaus („Friendly Alien“) musst du zumindest von außen sehen – Freunde moderner Kunst treten natürlich ein.
Die originalgeträue Dächerlandschaft der Altstadt begutachtest du anschließend am Besten von oben, und besuchst daher den
- Schlossberg mit dem Grazer Wahrzeichen, dem Uhrturm und seiner interessanten Geschichte.
Sportliche Besucher können über den Felsensteig 80 Höhenmeter und 421 Stufen zurücklegen. Wer lieber eine Aufstiegshilfe möchte, dem stehen sowohl ein Lift im Inneren des Schlossbergs als auch die Schlossbergbahn zur Verfügung. Wer nun ein wenig dem Trubel entfliehen möchte, nimmt die Straßenbahn in den Westen von Graz für einen Schlossbesuch.
- Ein Schloss darf bei einem Österreichbesuch natürlich nicht fehlen. Das Barockschloss „Schloss Eggenberg“ bietet im Westen von Graz bietet sich hier an. Vielleicht kombinierst du deinen Besuch ja mit einem Picknick in der Parkanlage, doch Achtung: Bald wird dir ein Pfau über die Schulter schauen.
4. Was kann man mit Kindern einen Tag lang machen?
Das ist zwar nicht mein Spezialgebiet, aber ich versuche es dennoch:
- Wenn ihr in der Nähe des Schlossbergs seid, vergesst nicht, in die spannenden Stollen darunter einzutauchen. Für Kinder ist die Grazer Märchenbahn ein Erlebnis.
- Kindern widmet Graz ein eigenes Museum, das Kindermuseum Frida und Fred.
- Gleich daneben liegt der Augarten-Park, der für Kinder einen großen Spielplatzbietet.
- Noch mehr Action gibt es am nahegelegenen Schöckl auf der Sommerrodelbahn „Hexenexpress“. Auch eine Fahrt auf den Schöckl, den Grazer Hausberg mit Blick auf Graz ist bei schönem Wetter sicherlich ein tolles, kindertaugliches Bergerlebnis.
- Ebenfalls sehr spannend ist ein Besuch der Lurgrotte, doch mehr dazu im nächsten Abschnitt.
5. Es regnet in Strömen, was könnt ihr als Schlecht-Wetter-Programm in Graz empfehlen?
- In Graz bieten sich natürlich alle Museen an, z.B. die Museen des Universalmuseums Joanneum.
- Ca. eine Stunde Fahrt von Graz empfiehlt sich ein Besuch in der Schokoladenfabrik Zotter, die sich nicht ohne Grund als „Schokoladentheater“ bezeichnet. Ein Aufenthalt ist nämlich viel mehr als nur eine Besichtigung einer Produktionsstädte. Du kannst hier den gesamten Weg der Schokolade, von der Kakobohne bis zum Endprodukt nicht nur theoretisch mitverfolgen, sondern auch erkosten: Alle Zwischenprodukte sowie viele der (ausgefallenen!) Zotter-Kreationen wirst du bei deinem Weg durch das Theater genießen. Für Kinder interessant ist sicherlich auch der angeschlossene Streichelzoo, das allerdings nicht unbedingt bei Schlechtwetter. Pro-Tip: Unbedingt in Zurückhaltung üben! Der Weg durch die Schokoladenfabrik ist weit, und es kommt garantiert noch mehr Schokolade zum Kosten.
- Ebenso innerhalb einer Stunde Fahrt sind mehrere Thermenanlagen erreichbar – gerade bei schlechtem und kaltem Wetter ein angenehmes Erlebnis. Für Kinder besonders interessant ist mit ihren vielen Rutschen die Therme H2O.
- Im Norden von Graz liegt die Lurgrotte, eine sehenswerte Tropfsteinhöhle. Doch Achtung: Regnet es zu stark, kann es sein, dass die Höhle nicht betretbar ist.
Hier noch die Schlechtwetter-Empfehlungen der Stadt Graz selbst.
6. Welche kulinarischen Köstlichkeiten müssen unbedingt probiert werden und wo?
Abgesehen von den Klassikern, wie Wiener Schnitzel (das echte kommt vom Kalb) und Backhendl, die du in den meisten Gasthäusern bekommst, solltest du unbedingt eine „Brettljause“ in einer „Buschenschank“ probieren. Zwar findest du solche auch in und um Graz, der kurze Weg an die Südsteirische Weinstraße zahlt sich jedoch aus. Dort bekommst du auch grandiose Ausblicke, und kannst dann deine Brettljause bei einem guten Schluck Wein doppelt genießen.
Nicht verzichten kannst du in der Steiermark auf das steirische Kürbiskernöl, das du nicht nur am Salat findest (dort macht es sich jedoch hervorragend). Auch in Suppen, auf Vanilleeis und in noch ausgefalleneren Kreationen wirst du ihm begegnen.
7. Welches Hotel in Graz kannst du empfehlen?
Die Hotels in der eigenen Stadt kennt man natürlich am Schlechtesten, aber empfehlen kann ich das Hotel Wiesler. Dieses Art-Hotel bietet ausgefallene Zimmer und ein tolles Frühstück im Zentrum von Graz. Allerdings würde ich Wohnmobilfahrern wohl doch eher den Wohnmobil-Stellplatz am Stadtrand von Graz empfehlen.
8. Wo befindet sich dein absoluter Lieblingsplatz in Graz?
Mein Lieblingsplatz in Graz liegt fast schon außerhalb der Stadt, nämlich am westlichen Stadtrand. Der Plabutsch ist ein über 700 Meter hoher Höhenzug, auf welchem sich hervorragend Wandern und Mountainbiken lässt. Am Gipfel erwartet dich ein Bergheuriger sowie eine tolle Aussicht auf Graz sowie die Weststeiermark. Die Auffahrt ist für Autos umständlich (enge Straße!) daher empfehle ich definitiv den sportlichen Aufstieg mit Muskelkraft.
9. Was ist der absolute Geheimtipp in Graz, der in keinem Reiseführer beschrieben ist?
Ich weiß zwar nicht, was in Reiseführern steht, aber die traditionelle Jause beim Gasthaus Orthacker mit Blick auf das Leibnitzer Feld ist einen weiteren Ausflug in den Westen von Graz wert. Probier doch das „Bröslkas-Brot“!
10. Was ist die schönste Veranstaltung des Jahres?
Da kann ich mich nicht festlegen, hier aber einige Optionen:
- Das Augartenfest. Bei sommerlichem Wetter ist es einfach toll, bei Musik den ganzen Nachmittag/Abend mit Freunden im Park zu sitzen.
- Aufsteiern. Wer traditionelle Trachten sehen und Musik hören will, ist hier richtig.
- Die lange Nacht der Museen ist für alle Museumsliebhaber ein Tipp.
- Zur Weihnachtszeit darf man sich die Adventmärkte in Graz natürlich nicht entgehen lassen.
11. In welcher Jahreszeit ist es in Graz am schönsten und warum?
Am Schönsten ist Graz im Frühling, da die Stadt sehr grün ist und alles blüht. Allerdings haben auch heiße Sommernächte ihren eigenen Reiz, wenn man noch spät im Gastgarten im Freien sitzt, oder bis in die Nachtstunden auf einer Picknickdecke im Park liegt.
Fazit
Ich hoffe, mein Beitrag zu Charnettes Blogparade „11 Fragen zur Heimatliebe“ von Wiraufreise.de hat dir gefallen. Graz ist auf alle Fälle eine Reise wert, und liegt gerade für Wohnmobilfahrer auch als Zwischenstopp ideal. Schau doch mal vorbei!