Die besten Action Cams für Reisevideos und Vlogs? Wer uns auf YouTube folgt, wird vielleicht mitbekommen haben, dass wir im ersten Jahr auf YouTube unser Film-Equipment gehörig optimiert haben. Interessanterweise entstand in der zweiten Jahreshälfte ein guter Teil unserer Vlogs mit der DJI Osmo Action, denn diese hatte sich für den Einsatz im Wohnmobil als Ideal erwiesen. In diesem Artikel nehmen wir zwei günstige Action Cams von Akaso unter die Lupe: Können diese mit der DJI Osmo Action mithalten?
Werbung/Kooperationshinweis: Die Firma Akaso hat uns freundlicherweise die beiden Action Cams Brave 6 Plus und Brave 7 LE kostenlos zum Test überlassen. Wir wurden für den Test nicht bezahlt oder in irgendeiner Art und Weise beeinflusst. Wie immer stellen wir hier unsere Erfahrungen dar.
Inhalt
Unser Test-Setup
Wir benutzen nun seit Mitte 2020 eine DJI Osmo Action für Reisevideos und Vlogs. Die Kamera lässt sich gut am Selfie-Stick nutzen, aber auch im Cockpit montieren und mit der Qualität sind wir zufrieden.
Es liegt daher nahe, diese Kamera als Referenz für diesen Test zu wählen, und die beiden Akaso-Kameras dagegen antreten zu lassen.
Unsere Kriterien für die besten Action Cams auf Reisen
Klassische Tech Reviews laufen ja immer nach Schema F ab: Das Datenblatt wird verlesen, und dann werden höchst technische Kriterien angelegt – egal, ob praxisrelevant, oder nicht.
Wir sehen uns das aber an, was für uns wirklich relevant ist: Die Eignung der Action Cams als
- Reisekameras,
- Vlogging-Kameras
- und eben als Action Cams für sportliche Aktivitäten beziehungsweise kreative Aufnahmen.
Action cams versuchen immer, sich von der Konkurrenz abzuheben, und bieten deshalb sehr sehr viele verschiedene Features und Modi. Doch in Wahrheit werden die meisten Benutzer nur einen Bruchteil davon tatsächlich verwenden.
Ich würde zum Beispiel niemals auf die Idee kommen, Fotos mit einer Action Cam aufzunehmen, denn dafür ist sie nicht ausgelegt, und das Ergebnis kann nicht besonders gut sein. Jedes Smartphone steckt Action Cams diesbezüglich in die Tasche. Dennoch bietet jede Action Cam einen Fotomodus und den ignorieren wir gleich mal.
Auch die vielen verschiedenen Auflösungsvarianten sind für die meisten irrelevant, denn grundsätzlich will man ja in der bestmöglichen Qualität aufnehmen. Geringere Anforderungen an den Speicherplatz sind heute kaum mehr ein Argument, den Micro-SD-Karten sind billig zu haben.
Welche Modi wir testen
Die besten Action Cams sind daher in unseren Augen die, die ihre Paradedisziplinen souverän beherrschen. Die Anzahl der Gimmicks und Modi, die in der Praxis ohnehin nicht tauglich sind, sind für uns hingegen kein Kriterium.
Für Reisevideos und Vlogs primär relevant ist die Qualität der „gewöhnlichen“ Videoaufnahmen. Dafür sehen wir uns die bestmögliche Qualitätsstufe an. Außerdem ermöglichen Modi wie Hyperlapses und Timelapses kreative Aufnahmen, die sich gut in Reisevideos einfügen. Slow Motion kann gelegentlich sinnvoll sein, doch andere Modi sind für uns irrelevant, weshalb wir sie nicht betrachten.
Günstige Action Cams im Vergleich
Wir wollen wie gesagt keine Datenblätter kopieren, aber eine kurze Vorstellung der augenscheinlichsten Features bietet sich dennoch an, bevor wir dann in den Test springen.
Die Akaso Brave 6 Plus
Die Akaso Brave 6 Plus ist zum günstigen Preis von etwa €120 erhältlich.
Sie bietet elektronisch stabilisierte Aufnahmen in 4k-Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde. Will man mehr Bilder pro Sekunde aufnehmen, so muss man mit geringeren Auflösungen Vorlieb nehmen. Bei 1440p gibt es 60 Bilder, bei Full-HD 90 Bilder und bei 720P 120 Bilder. Timelapse (Zeitraffer), und Slow-Motion sind ebenfalls mit dabei. Der Bildwinkel beträgt bis 170°.
Die Bedienung erfolgt bei der Brave 6 Plus über vier physische Buttons, großteils verwendet man aber den rückseitigen, 2 Zoll großen Touchscreen. Außerdem kann die Kamera per Spracheingabe und per Fernbedienung gesteuert werden.
Die Besonderheit der Brave 6 Plus ist aber die Möglichkeit, ein externes Mikrofon per USB-C anzuschließen. Damit bietet sich die Brave 6 Plus als Kamera für Reisen und Vlogs natürlich an.
Zoom, Loop-Aufnahmen und Foto-Modi werden zwar geboten, diese halte ich wie gesagt für Gimmicks, weshalb wir diesen keine genauere Betrachtung schenken. Interessant ist aber der Driving-Mode: In diesem aktiviert sich die Kamera, wenn die Zündung eingeschalten wird. Damit lässt sich die Brave 6 Plus auch als Dashcam nutzen.
Akaso Brave 7 LE: Günstige Vlogging-Cam?
Die Akaso Brave 7 LE Action Cam ist mit etwa €140 etwas teurer als die Brave 6 Plus, bietet dafür einige Features, die die Brave 6 Plus nicht hat:
- So gibt es einen fürs Vloggen sehr praktischen Frontscreen, mit dem man das aufgenommene Bild kontrollieren kann.
- Außerdem ist die Action Cam schon ohne Case IPX-7-geschützt (gegen Regen Schnee und Spritzwasser).
- Leider gibt es (im Gegensatz zur Brave 6 Plus) keine Möglichkeit, ein externes Mikrofon anzuschließen.
Auf den ersten Blick sieht die Brave 7 LE der DJI Osmo Action zum Verwechseln ähnlich, was vielleicht auch beabsichtigt ist. Die Steuerung erfolgt auch bei der Brave 7 LE über drei physische Buttons, den rückseitigen Touchscreen (ebenfalls 2 Zoll groß), über Sprachsteuerung oder eine Fernbedienung.
Die Aufnahme-Modi ähneln denen der Brave 6 Plus auf den ersten Blick. Bis zu 4k30 sind bei einem Bildwinkel von 170° möglich. Time Lapse, Slow motion und Fast Motion sind ebenfalls inkludiert, wie auch einige der für uns irrelevanten Modi.
Auf dem Papier kann die Brave 7 LE also mit den besten Action Cams mithalten, doch hält das in der Praxis?
DJI Osmo Action: Unsere Referenz
Mit etwa €240 (der Preis schwankt immer ein wenig) kostet die DJI Osmo Action zwar beträchtlich mehr als ihre zwei Konkurrenten, aber auch um einiges weniger als zum Beispiel eine GoPro Hero 9 Black (€450 Euro).
Sie ist zwar schon seit 2019 am Markt, zählt aber immer noch zu den besten Action Cams und ist weiterhin die aktuellste Action Cam von DJI. Sie wurde über die Zeit per Firmware-Updates aktuell gehalten und bot schon bei Erscheinen viele Features, die bei GoPro nicht zu bekommen waren. So hat sie über den hinteren Touchscreen (2,25 Zoll) hinausgehend auch einen Frontscreen (1,4 Zoll), der das aufgenommene Bild zeigt und beim Vloggen natürlich hilft. Außerdem bietet sie meiner Meinung nach natürlichere Farben, als die knalligen GoPro-Farben.
Die DJI Osmo Action nimmt bei Bedarf in 4k60 (Bildwinkel 145°) auf, wir filmen damit meist in 4k30. 240 Bilder pro Sekunde und 8fach-Zeitlupe sind bei Full-HD möglich, und den Hyperlapse-Modus nutzen wir besonders gerne, um Wohnmobil-Fahrten zu dokumentieren. Die Osmo Action ist bereits ohne Gehäuse bis 11m wasserdicht.
Gesteuert wird auch die Osmo Action über drei phyische Buttons, einen rückseitigen Touchscreen oder über Sprachsteuerung. Eine Fernbedienung gibt es nicht.
Über einen (proprietären) Adapter lassen sich (beliebige) externe Mikros an die DJI Osmo Action anschließen, womit die Osmo Action fürs Vloggen prädestiniert ist. Das macht sie auch fürs Reisen und Vloggen zu einer der besten Action Cams.
Vergleich: Welche sind die besten Action Cams fürs Geld?
Na dann legen wir mal los, und sehen uns an, was die Action Cams bieten.
Zubehör/Ausstattung der Action Cams
Die Ausstattungswertung geht ganz klar an Akaso. Sowohl bei der Brave 6 Plus, als auch bei der Brave 7 LE bekommt man sehr viel Zubehör. Unter anderem sind zwei Batterien, ein Doppel-Ladegerät und sogar jeweils eine Fernbedienung mit dabei.
Dagegen ist die Ausstattung bei der DJI Osmo Action sparsam. Ein Akku, zwei Befestigungen, Kabel und ein einfacher Cage – das war’s. Geht es dir also um ein Maximum an Ausstattung, gehören die Akasos zu den besten Action Cams für deine Zwecke.
Berücksichtigt man die Ausstattungs-Unterschiede, vergrößert sich der Preisunterschied zwischen den Akaso-Action-Cams und der Osmo Action natürlich noch. Denn wenn man die Ausstattung angleicht, muss man bei der Osmo Action noch einiges drauflegen.
Brave 6P | Brave 7 LE | Osmo Action |
Wasserfestes Gehäuse 2 Batterien 9 Befestigungen Ladegerät Fernbedienung Kleinteile Einen Clip für die Befestigung auf Stativen Kabel | Wasserfestes Gehäuse 2 Batterien 9 Befestigungen Ladegerät Fernbedienung Kleinteile Kabel | Einfacher Cage 2 Befestigungen 1 Batterie USB-C-Kabel |
Action Cams und ihre Verarbeitung
Alle drei Action Cams sind ordentlich verarbeitet, dennoch gibt es Unterschiede, die sich ja auch im Preis ganz gut widerspiegeln.
Die günstigste Action Cam im Vergleich, die Akaso Brave 6 Plus, fühlt sich am günstigsten an. Hier wurde viel Hartplastik verwendet, und die Klappe für den Akku ist am klapprigsten (und öffnet sich gelegentlich selbst). Doch das bedeutet nicht, dass die Kamera schlecht verarbeitet ist. Der allgemeine Eindruck ist gut.
Eine Preisstufe höher fühlt sich die Akaso Brave 7 LE um einiges hochwertiger an. Das liegt wohl auch an der wassergeschützten Verarbeitung, die eine präzisere Fertigung notwendig macht. Gummierte Oberflächen fühlen sich angenehm an und die ganze Kamera macht den Eindruck eines Prämium-Produkts. Lediglich die Öffnungen für Akku, SD-Karte und Anschlüsse fallen dagegen etwas ab und sind ein wenig klapprig.
Am hochwertigsten fühlt sich im direkten Vergleich die teuerste Kamera im Vergleich an: Die Dji Osmo Action ist rundum toll verarbeitet. Gummierte Oberflächen lassen die Action Cam gut in der Hand liegen, und das gilt hier auch für die Klappen.
Die Frontlinse ist nur bei der DJI Osmo Action austauschbar. So muss man nicht die ganze Kamera tauschen, sollte da mal etwas zu Bruch gehen. Bei den Akaso Cams sind die Linsen fix verbaut.
Die Displays der Action Cams
Alle drei Kameras bieten Touchscreens auf der Rückseite. Jener der DJI Osmo Action ist im Vergleich am größten, doch auch die Akasos sind groß genug für eine bequeme Bedienung.
Auch bezüglich Darstellung sind alle drei Screens in Ordnung und für den Einsatzzweck tauglich.
Das Display der Akaso Brave 7 LE wirkt im Vergleich zu den beiden anderen Kameras allerdings sehr grünstichig. Versuchweise Änderungen am Weißabgleich scheinen daran nichts zu ändern. Eine Sichtung des Videomaterials zeigt später: Der Grünstich ist primär durch das Display bedingt, in den Videos zeigt er sich nicht so sehr.
Die Frontdisplays von Akaso Brave 7 LE und DJI Osmo Action sind praktisch, um sich beim Vloggen selbst zu sehen. Allerdings: Wenn man selbst vor der Kamera steht, dann spricht man in den meisten Fällen auch. Und da sticht das externe Mikro der Osmo Action das interne Mikrofon der Brave 7 LE aus, die leider kein externes Mikro ermöglicht.
Front Screen der Akaso Brave 7 LE Front-Screen der DJI Osmo Action
Anschlüsse der Action Cams
Welche Anschlüsse bieten die Action Cams ?
Die Akaso Brave 6 Plus bietet USB-C und Mikro-HDMI. Der USB-C-Anschluss dient zum Beispiel zum Laden, sowie für den Anschluss des externen Mikrofons.
Die Akaso Brave 7 LE bietet ebenfalls Mikro-HDMI, verzichtet jedoch auf das modernere USB-C und weist stattdessen einen Mikro-USB-Anschluss auf, über den ebenfalls geladen werden kann.
Bei der DJI Osmo-Action gibt es ausschließlich USB-C. Dafür findet in dieser Klappe auch die Micro-SD-Karte Platz, das Akkufach kann geschlossen bleiben.
Bei den Akaso-Cams findet die Micro-SD-Karte Platz im Akkufach.
Das Akku-Fach der Akaso 6 Plus: Hier findet auch die Micro-SD-Karte ihren Platz.
Auch bei der Akaso Brave 7 LE teilen sich Micro-SD-Karte und Akku ein Fach.
Bei der DJI Osmo Action hat der Akku ein Fach für sich selbst. Der Akku ist mit einer eigenen Dichtlippe gegen Feuchtigkeit geschützt.
Akaso Action Cams als Webcams nutzen?
Wozu benötigt man eigentlich Mikro-HDMI? Nun, damit kann man einerseits das Bild direkt auf einem Fernseher ausgeben, oder aber Videodateien auf einem externen Rekorder aufnehmen. Außerdem könnte man die Akaso Action Cams damit als Webcam nutzen, bräuchte dafür aber ein capture device. (wie zum Beispiel Elgato cam link, das ich zuhause sehr gerne nutze)
Abgesehen vom Webcam-Szenario fällt mir aber kein echter Anwendungsfall ein, denn ungeschnittene Videos will man sich üblicher Weise nicht am TV ansehen. Als Webcam lasse ich sie mir einreden, wenngleich man wahrscheinlich nicht nach den besten Action Cams sucht, um diese dann als Webcam zu nutzen. Aber wenn man sie schon hat…
Die Stabilisierung der Action Cams
Die Stabilisierung erfolgt bei allen drei Kameras elektronisch. Dabei wird das Bild “gecroppt” (es wird nur ein Teil des Bildes verwendet), und dann das Bild so verschoben, dass die Verschiebung eine etwaige Kamera-Bewegung wieder ausgleicht.
Am Besten kann das im Vergleich die Osmo Action, die in dieser Disziplin sicherlich zu den besten Action Cams zählt. Doch unter vielen Bedingungen machen auch die Akaso Cams ihre Arbeit ordentlich.
Insbesondere für normale Reisevideos, wo die Kamera im Gehen gehalten wird oder am Armaturenbrett befestigt wird, genügt die Stabilisierung auf alle Fälle.
Die Bildqualität
Die DJI Osmo Action ist mir im letzten halben Jahr sehr ans Herz gewachsen, denn die Bildqualität ist für viele Zwecke absolut ausreichend und für Action Cams sogar sehr gut. Zumindest, solange das Licht ausreicht, macht diese Action Cam absolut tolle Aufnahmen mit guten Details und schönen, neutralen Farben so dass wir viele unserer Reise-Vlogs damit aufnahmen. Denn damit hat man eine kleine, robuste Kamera am Armaturenbrett, die man schnell schnappen kann und auch schnell wieder verstaut hat.
Auf dem Papier haben auch die Akasos dieselbe Auflösung wie die DJI Osmo Action, lediglich die Bildwiederholraten sind niedriger. Doch wie ist die Bildqualität in der Praxis?
Über die Bitrate als Qualitäts-Indikator
Die Werbung für Action Cams konzentriert sich fast ausschließlich auf Auflösungen und Bildwiederholraten, doch die tatsächliche Qualität einer Video-Datei lässt sich daran gar nicht festmachen. Warum? Weil die aufgenommenen Bilder komprimiert werden bevor sie als Datei gespeichert werden. Dabei geht Information verloren – und je mehr Information verloren geht, desto schlechter wird das Ergebnis.
Da hilft es auch nicht, wenn das Ausgangsbild eine hohe Auflösung und viele Details hatte, denn dies sieht man dem Ergebnis dann nicht mehr an, wenn der Speicherplatz nicht ausreicht, um die Informationen zu behalten. Sie werden also weggeworfen.
Der Indikator dafür, wieviel der aufgenommenen Information am Ende übrigbleibt, ist die sogenannte Bitrate. Diese gibt Aufschluss über die Menge an Information, die pro Sekunde gespeichert wird.
- Die DJI Osmo Action hat hier mit 100 mbit/s die Nase (weit) vorne. Diese Bitrate kann auch für Hyperlapses verwendet werden. Nur bei Slow motion sinkt die Bitrate dann weit ab.
- Zu den Akaso Action Cams konnte ich keine offiziellen Angaben finden. Ein Blick in die Video-Dateien zeigt aber, dass die Brave 6 Plus bei 4k 30 Bildern mit 52 mbit/s aufnimmt, also gerade einmal etwas mehr als der Hälfte der DJI Osmo Action.
- Die Brave 7 LE liegt mit 49-52 mbit/s meist sogar etwas unter der Brave 6 Plus. Bei beiden Kameras sinkt die Bitrate (wie bei der Osmo Action) eklatant, sobald andere Modi verwendet werden (z.B. Slow-Motion). Dann bewegt man sich nur mehr im Bereich von 10mbit/s.
4k-Aufnahmen
Die 4k30-Aufnahmen sind auf den ersten Blick bei allen drei Kameras ordentlich. Gerade, wenn sich im Bild wenig bewegt, sind alle drei recht scharf.
Kommt aber mehr Bewegung ins Spiel, macht sich die niedrigere Bitrate der Akasos bemerkbar. Denn dann steht nicht mehr genügend Datenmaterial zur Verfügung, um Änderungen des Bildes auch detailreich darzustellen. Die Akasos wirken dann verwaschener.
Die Screenshots zeigen das gar nicht so deutlich, wie die Bewegtbilder.
- Die DJI Osmo Action liegt mit ihrer Bitrate von 100mbit/s klar voran. Die Bildqualität ist durchwegs gut. Auch der Weißabgleich wirkt hier am natürlichsten.
- Die Brave 6 Plus hält erstaunlich gut mit, doch die niedrigere Bitrate von 52mbit/s sieht man ihr schon an. Das Bild wirkt verwaschener, undeutlicher, doch immer noch akzeptabel. Der Weißabgleich fällt ein wenig magenta-lastig aus.
- Die Brave 7 LE tut sich im direkten Vergleich schwer. Sie fällt auch im Vergleich zur Brave 6 Plus ziemlich ab, und zeigt ein verwaschenes Bild. Woran es liegt, konnte ich nicht feststellen. Es wirkt fast so, als hätte sie einen schlechteren Sensor als die Brave 6 Plus, und konnte deshalb mit den Testbedingungen (Wintertag) schlecht umgehen. Mit den besten Action Cams kann sie im Test leider nicht mithalten.
Zeitlupen
In unserem Vergleich bietet nur die Osmo Action 4K und 60 Bilder pro Sekunde. 50 oder 60 Bilder pro Sekunde verwendet man primär für die Erstellung von Zeitlupenaufnahmen, wenn man schnelle Bewegungen verlangsamen möchte (zum Beispiel bei Action-Sportarten). Man nimmt dann mit der schnelleren Bildwiederholrate auf, und spielt das Video dann in der halben Geschwindigkeit ab. Für Reisevideos ist das nicht essentiell, für Effekte aber ganz nett.
Die Brave 7 LE und die Brave 6 Plus bieten die Möglichkeit zur Erstellung von Zeitlupenaufnahmen, allerdings muss man für 60 Bilder die Auflösung auf 1440 P reduzieren. Für noch höhere Bildwiederholraten kann die Auflösung weiter reduziert werden, was ich aber nicht empfehlen möchte.
Bei den Zeitlupenaufnahmen sieht man schon einen deutlichen Qualitätsvorteil der DJI. Die Slowmo-Aufnahmen der Osmo Action lassen sich noch in irgendeiner Form verwenden. Die Akasos fallen hier mit sehr unklaren Aufnahmen ohne Details auf. Fairerweise muss man sagen, dass auch die DJI hier keine besonders tolle Qualität bietet. Für Zeitlupen sollte man sich die Cams nicht anschaffen, denn auch die besten Action Cams bieten hier nicht mehr als moderne Smartphones.
Zeitraffer / Time Lapse / Hyper Lapse
Beim Zeitraffer (Time Lapse) werden aufgenommene Bilder schneller abgespielt, als es der Wirklichkeit entspricht. Das ist immer wieder ein toller Effekt, um zum Beispiel Sonnenaufgänge, ziehende Wolken und ähnliches darzustellen. Die Kamera bewegt sich dabei aber nicht, oder nur wenig.
- DJI bietet einen Hyperlapse-Modus. Dieser funktioniert im Prinzip wie ein Time Lapse, nur, dass sich die Kamera dabei eben auch bewegen darf. Dafür stabilisiert die Osmo Action das Bild, und die Ergebnisse sehen damit sehr gut aus. Der Modus eignet sich hervorragend, um zum Beispiel lange Wohnmobil-Fahrten unterhaltsam darzustellen. Er ist sehr einfach zu bedienen, da man einfach nur den Grad der Beschleunigung wählen muss, den Rest erledigt die Kamera auf Knopfdruck.
- Die Akaso Brave 7 LE bietet einen sogenannten “Fast Motion”-Modus, der ähnliches verspricht. Allerdings scheint dieser nicht stabilisiert zu sein.
- Bei der Akaso Brave 6 Plus gibt es keinen solchen Modus, man kann sich allerdings mit dem “Time Lapse”-Modus behelfen. Das ist allerdings unbequemer, da hier aus Einzelbildern ein Video zusammengefügt wird, und man dafür etwas mehr Einstellungen auswählen muss, außerdem wir das Ergebnis sehr ruckelig und nicht sehr ansehnlich.
Ergebnis Bildqualität
Die DJI Osmo Action hat im direkten Vergleich aus den genannten Gründen einfach die Nase vorne. Wer bei den Akaso Action Cams auf dieselbe Qualität hofft, wird ein wenig enttäuscht werden. Doch das bedeutet nicht, dass die Qualität der Akasos schlecht wäre.
Ich würde sagen, die Akaso Action Cams bieten jene Qualität, die bis vor kurzem bei Action Cams eben zu erwarten war, während die Osmo Action ein Stück darüber hinausgeht. Wo die Osmo Action ihren Vorsprung außerdem ausbaut, sind die erweiterten Modi (Time Lapses, Slow Motion), wo sowohl die Bedienung, als auch die Ergebnisse überlegen sind. Doch auch die Akaso Cams sind für viele Zwecke brauchbar, und insbesondere die Brave 6 Plus hinterlässt einen guten Eindruck.
Die internen Mikrofone der Action Cams
Für Videos, auf denen auch gesprochen wird, ist der Ton noch wichtiger, als das Bild.
- Guter Ton mit mittelmäßigem Video ist für die meisten Zuseher akzeptabel
- Schlechter Ton und großartiges Video bringt viele Zuseher zum abschalten
Insofern wollen wir uns natürlich auch die Tonqualität ansehen.
- Der Ton ist ganz klar bei der DJI Osmo Action am Besten. Er ist bereits ohne externes Mikro brauchbar, das Rauschen ist gering und es gibt keine Störgeräusche.
- Die Akaso Action Cams können hier nicht ganz mithalten. Bei der Brave 7 LE gibt es ein störendes Hintergrundrauschen, das sich aber im Schnittprogramm nachträglich ganz gut entfernen lässt. Ein externes Mikrofon kann man bei der Brave 7 LE leider nicht verwenden.
- Die Brave 6 Plus hat dieses Rauschen weniger stark, dafür gibt es fiepende Störgeräusche, die man auch im Schnittprogramm nicht gut beherrschen kann. Dafür kann man hier wiederum ein externes Mikrofon verwenden.
Action Cams mit externem Mikrofon
Will man sich nicht auf den qualitativ nicht allzu hochwertigen Ton der internen Mikrofone beschränken, benötigen auch Action Cams ein externes Mikrofon.
Sowohl die Akaso Brave 6 Plus als auch die DJI Osmo Action machen dies möglich.
- Bei der Akaso Brave 6 Plus lässt sich ein externes Mikro per USB-C direkt anschließen. Damit ist die Tonqualität dann besser, allerdings muss das Mikro separat erworben werden. Ein testweise verwendetes USB-C-Mikrofon von Rode zeigte an der Akaso leider keine Funktion, man muss also wohl das Mikrofon von Akaso kaufen und hat keine Auswahl.
- Für die DJI Osmo Action benötigt es erstmal einen (nicht ganz günstigen) Adapter, danach kann man beliebige Mikrofone per Klinkenstecker nutzen. Damit ist der Ton dann super, und man hat mehr Auswahl, und kann zum Beispiel zwischen Shotgun-Mics und Lavalier-Mics wählen.
Wir nutzen am liebsten das kompakte Rode Videomicro-Mikrofon, das für die Osmo Action ideal ist.
Einsatz unter Wasser
Die besten Cams sollten natürlich auch gegenüber Wasser robust sein, denn beim Strandurlaub möchte man vielleicht auch mal Unterwasser-Aufnahmen zeigen.
- Die Brave 6 Plus ist mit dem inkludierten Case wasserdicht. Ohne Case sollte man dem Wasser fernbleiben.
- Die Osmo Action benötigt kein Case und kann so bis 11m Wassertiefe benutzt werden. Das ist unterwegs natürlich sehr bequem, denn damit sind auch spontane Unterwasseraufnahmen möglich.
- Die Brave 7 LE liegt irgendwo dazwischen: Auch sie wird mit einem wasserdichten Case geliefert, ist allerdings auch ohne Case spritzwassergeschützt. Tauchen sollte man so nicht gehen, aber Filmen im Regen sollte möglich sein.
Die beste Action Cam in Sachen Usability?
Alle drei Action Cams sind anständig zu bedienen. Sie bieten genügend Buttons, und der Großteil der Einstellungen wird über den Touchscreen vorgenommen. Alle drei gehören damit zu den besten Action Cams, die ich bislang benutzt habe – mit der frickeligen Bedienung früherer, günstiger Action Cams hat das glücklicherweise nichts mehr gemein. (Ich schiele zu dir, liebe GitUp, die du hier irgendwo ungenutzt in der Ecke liegst)
Normalerweise nutzt man auf Reisen ja fast immer dieselben Einstellungen, denn es macht wenig Sinn, unterschiedliche Auflösungen und Bildwiederholraten zu mischen. Einmal eingestellt genügt es dann, die Kamera einzuschalten, und auf “Aufnahme” zu klicken. Doch auch der Wechsel in andere Bildmodi funktioniert dank Touchscreens problemlos und einfach. Die Bedienung entspricht beinahe der eines Smartphones – nur, dass der Bildschirm beträchtlich kleiner ist.
Ein wenig durchdachter ist am Ende die Osmo Action. Mit ihrer “quick switch”-Taste lassen sich die am häufigsten benötigten Funktionen per Knopfdruck aufrufen, ohne sich durch Menüs graben zu müssen. Auch das Einschalten und der Start der Aufnahme lässt sich in einen einzelnen Tastendruck kombinieren. Gerade fürs Filmen der Fahrt auf Roadtrips ist das sehr praktisch und nimmt keine Aufmerksamkeit in Anspruch. Die Menüs sind ebenfalls weniger tief und ein Schnellzugriff ist für viele Funktionen möglich.
Die Akaso Brave 6 Plus lässt sich übrigens als einzige Cam im Test ohne Case auf ein Stativ montieren, das entsprechende Gewinde ist direkt in das Gehäuse eingearbeitet. Brave 7 LE und Osmo Action benötigen dafür ein Case.
Batterielaufzeit der Action Cams
Alle drei Kameras nehmen in etwa eine dreiviertel Stunde mit einem Akku auf. Das ist zwar nicht viel, wenn man an eine lange Wohnmobil-Reise denkt, doch ein spannendes Video entsteht ohnehin nicht durch ewig lange Szenen, in denen mehr oder weniger nichts passiert. Das Filmen längerer Fahrten im Wohnmobil stellt ohnehin ein geringes Problem dar, da alle drei Kameras über ihre jeweiligen USB-Anschlüsse geladen werden können. Ein Kabel zum Zigarettenanzünder versorgt sie dann mit Strom.
In der Praxis nimmt man aber meist Clips mit fünf bis zwanzig Sekunden auf. Und dann sind auch 45 Minuten eine lange Zeit. Dennoch sollte man außerhalb des Wohnmobils zumindest einen Reserveakku mitnehmen.
Bei den Akaso-Cams ist der Reserveakku bereits im Standard-Lieferumfang dabei, weitere lassen sich nachkaufen. Leider sind die Akkus der Brave 6 Plus und der Brave 7 LE nicht kompatibel.
Bei der Osmo-Action muss man dafür zusätzlich in die Tasche greifen – oder man wählt gleich die Combo-Variante mit drei inkludierten Akkus.
Action-Cam Steuerung über Fernbedienungen
Die Akaso Cams beinhalten Fernbedienungen im Lieferumfang. Beide haben jeweils zwei Buttons für Foto und Video. Es braucht kein Pairing oder sonstige Aktivierung, um die Fernbedienungen zu nutzen.
Das kann sehr praktisch sein, wenn man die Cam beispielsweise am Dach oder am Heck des Campers montiert, und dann Aufnahmen starten und stoppen möchte.
Ein praktisches Problem ist aus unserer Sicht, dass man via Fernbedienung kein Feedback erhält, ob die Aufnahme läuft, oder nicht. Man muss daher die Anzahl der Klicks im Kopf behalten und sich merken, ob gerade eine Aufnahme läuft, oder nicht. Denn sonst startet man am Ende eine Aufnahme, wenn man sie stoppen wollte, und stoppt sie, wenn man eigentlich einen schönen Moment aufnehmen will.
Die Osmo Action beinhaltet keine Fernbedienung.
Die Cams per Sprache steuern
Mit den Action Cams kann man auch per Sprache kommunizieren. Es gibt eine handvoll Befehle, die man sich vorab merken muss, und dann kann man beispielsweise Aufnahmen starten und stoppen. Bei allen drei Kameras funktioniert die Sprachsteuerung ok, aber auch nicht 100%ig zuverlässig. Die Umgebungsgeräusche dürfen dabei nicht zu laut sein, was im Wohnmobil-Cockpit nicht immer gewährleistet werden kann. Und ständig “start recording. START recording. START RECORDING” durchs Cockpit zu plärren, könnte Passanten doch etwas auffällig erscheinen.
Action Cams per App bedienen
Die besten Action Cams warten heute natürlich auch mit Apps auf. Alle drei Kameras können auch per Smartphone-App bedient werden. Aber ganz ehrlich: Ich möchte das nicht. Es ist unglaublich nervig, erstmal drei Minuten lang eine Verbindung zwischen Kamera und Smartphone herstellen zu müssen, bevor man seine Aufnahme starten kann. Ich finde, Kameras sollten dedizierte Geräte sein, die man unabhängig vom Smartphone (und spontan) benutzen kann.
Es gibt natürlich legitime Anwendungsfälle. So ist das Setup eines Timelapses vielleicht bequemer am Smartphone machbar. Aber ein Time-Lapse für den Sonenaufgang ist keine spontane Aufnahme, weshalb sich dann etwas mehr Vorbereitungszeit auch rechtfertigen lässt.
Wir haben uns die App-Bedienung bislang jedenfalls nicht angesehen, weil sie für die Reisevideografie nur bedingt relevant ist.
Kompatibilität und Zubehör
Das wasserdichte Gehäuse der Akaso Brave 7 LE ist nicht mit jenem der Brave 6 Plus (oder gar der Osmo Action) kompatibel – zu unterschiedlich sind die Gehäuseformen.
Auch die Akkus sind unterschiedlich und können nicht wechselweise verwendet werden.
Doch alle drei Kameras haben den standardisierten GoPro-Mount. Damit stehen Unmengen an Zubehör zur Verfügung:
- Selfie Sticks
- Halterungen (Saugnapf, Magnet, Helm, Schultergurt, Motorrad/Bike, Klebehalterung, etc.)
- Stative
- Usw.
Das ist nicht nur praktisch, wenn man mehrere Kameras hat, sondern eröffnet auch Zugang zu einem unendlichen Markt an Zubehörartikeln.
Ein Vorteil der DJI Osmo Action ist ihre Verbreitung, denn so kann man viel mehr kameraspezifisches Zubehör erhalten. Hersteller wie Ulanzi produzieren zum Beispiel stabile, hochwertige und vielseitige Cages aus Metall. Hier steht für die Akaso-Cams etwas weniger Auswahl zur Verfügung, was diese Cams aber durch ihren besseren Lieferumfang teils ausgleichen.
Unser Vlogging Setup mit der DJI Osmo Action und externem Mikrofon sieht übrigens wie folgt aus:
Dank Cage von Ulanzi haben wir zwei Cold Shoes zur Verfügung, an denen sich Zubehör befestigen lässt. Daran befestigen wir ein Shotgun-Mikrofon von Rode. Ein zweiter Cold Shoe steht dann z.B. Für ein Videolicht für Aufnahmen nachts zur Verfügung. Mit dem externen Mikrofon an der Osmo Action bleibt das Gesamtpaket klein, liefert aber tolle Ergebnisse. Um das Mikrofon anschließen zu können, ist allerdings noch ein Adapter notwendig.
Ein ähnliches Setup könnten wir nun auch mit der Brave 6 Plus bauen – nur, dass wir uns dann nicht selbst sehen würden, da dieser Kamera der Front Screen fehlt. Diesen hätte wiederum die Akaso Brave 7 LE – dort aber wiederum können wir kein externes Mikro nutzen. Irgendwie hat Akaso das nicht konsequent zu Ende gedacht, und zwei sinnvolle Features auf zwei Kameras verteilt.
Ideen für die Nutzung von Action Cams unterwegs im Wohnmobil
Wir haben im Wohnmobil einige Halterungen für Action Cams dabei, die es uns erlauben, kreative Blickwinkel zu wählen.
- Eine magnetische Halterung lässt uns ohne Aufwand Action Cams an der Karosserie befestigen. Zum Beispiel am Dach, am Heck, seitlich am Wohnmobil oder sogar darunter. Natürlich sollte man damit nicht zu schnell fahren, denn irgendwann genügt die Haltekraft des Magneten nicht mehr. Wir machen das eigentlich nur auf Schotterwegen und ähnlichen Straßen.
- Eine Saugnapfhalterung kommt immer dann zum Einsatz, wenn die Action Cam auf Glasflächen montiert werden soll.
- Eine Klebehalterung haben wir im Cockpit angebracht, damit können wir (je nach Anbringung) nach draußen auf die Straße, oder nach innen filmen.
- Diverse Klemmhalterungen nutzen wir beim Mountainbiken und Windsurfen.
- Eine Klemm-Halterung kann man auf Rucksackriemen befestigen – für mehr Stabilität sorgt ein Brustgurt.
Und die beste Action Cam ist…?
Die besten Action Cams sollten einen idealen Kompromiss aus Bildqualität, Preis-/Leistung und Funktionalität bieten. Eine perfekte Bildqualität alleine wäre nicht genug, denn wenn die Kamera dann so teuer wäre wie eine DSLM, würde man sie wahrscheinlich nicht bestimmungsgemäß einsetzen. Günstige Action Cams haben den Vorteil, dass man sie leichter auch mal unter den Camper schraubt, um gleich den Verlust von mehreren hundert Euro zu befürchten.
Die Bildqualität der Akaso Brave 6 Plus hat uns gut gefallen. Obwohl sich die Daten am Papier ähneln übertrifft sie die Qualität der Brave 7 LE eindeutig. Man sieht mehr Details und die Aufnahmen wirken sauberer. Außerdem bietet die Brave 6 Plus mit der Möglichkeit, externe USB-C-Mikros anzuschließen, für Vlogs einen attraktiven Benefit. Die Ausstattung und der günstige Preis tun ihr übriges, um die Brave 6 Plus durchaus zum Preis-Leistungs-Tipp zu machen. Unter den günstigen Action Cams zählt die Brave 6 Plus sicher zu den Besten.
Die Akaso Brave 7 LE könnte man wegen ihrer guten Verarbeitung, des Spritzwasserschutzes und ihres Front Screens fürs Vloggen empfehlen. Eigentlich. Denn leider sind bei der Brave 7 LE keine externen Mikros möglich – das ist nicht ganz fertig gedacht. Will man mit der 7 LE also vloggen, so sollte man den Ton möglichst extern (zum Beispiel mit dem Smartphone) aufnehmen, was einen zusätzlichen Arbeitsschritt im Schnitt bedeutet. Auch die Bildqualität war im Test in einigen Szenarien überraschend der Brave 6 Plus doch deutlich unterlegen. Die Brave 7 LE ist fürs uns deshalb weder Fisch noch Fleisch.
Eine andere Qualitätsstufe als die höchstmögliche und auch alternative Modi wie Zeitlupe oder Zeitraffer können wir bei den Akasos nicht empfehlen – zu groß sind die Abstriche in der Qualität. Und da schlägt dann die Stunde der DJI Osmo Action. Diese Kamera kann nämlich alles ein wenig besser als die Akasos – was dann auch entsprechend mehr kostet.
Alle von der Osmo Action gebotenen Modi kann man eigentlich gut nutzen, doch auch hier rate ich zur höchsten Qualitätsstufe. Slow motion ist bei der Osmo Action verwendbar, wenn auch nicht grandios. Time lapses, Hyper Lapses und normale 4k-Aufnahmen genügen bei der Osmo Action aber auch höheren Ansprüchen. Gemeinsam mit dem vielfältig erhältlichen Zubehör und dem externen Mikrofon wird sie so zur perfekten, robusten Vlogging-Cam.
Unsere Budget-Empfehlung: Wenn du eine günstige Action Cam suchst, die 4k-Aufnahmen macht, die bei gutem Licht absolut in Ordnung sind, und mit der du mit externem Mikrofon sogar vloggen kannst, dann ist die Akaso Brave 6 Plus deine Action Cam. Um die hundert Euro erhältst du hier eine ordentliche Action Cam, mit der du deiner Kreativität bei geringem Budget freien Lauf lassen kannst, und damit eine Kamera hast, die du auch mal außerhalb des Wohnmobils, unter Wasser oder am Selfie Stick nutzen kannst.
Unsere Allround-Empfehlung: Benötigst du erweiterte Modi, Hyperlapses, mehr als 30 Frames pro Sekunde und Slow motion, dann empfehlen wir dir die DJI Osmo Action, die für eine Osmo Action eine wirklich gute Videoqualität bietet, die dank ihrer hohen Datenrate auch im Resultat noch sichtbar ist. Allerdings fehlt es der Osmo Action ein wenig an Ausstattung, und bis du mit Cage, Selfie-Stick, Ersatz-Akkus und Halterungen komplett ausgestattet bist, musst du noch einiges auf den Basispreis drauflegen. Das solltest du vorab berücksichtigen.
Die Brave 7 LE würden wir derzeit nicht unbedingt empfehlen, da die Videoqualität leider nicht ganz überzeugt hat, und außerdem bereits die Brave 7 (ohne LE) in den Startlöchern steht. Wir hoffen, dass diese Cam einige der Problemstellen der 7 LE beseitigt.
Sind das nun die besten Action Cams? Nun, in ihrer Preisklasse gehören sie sicher dazu. Eine aktuelle GoPro Hero 9 Black mag in manchen Punkten Vorzüge bieten, bietet aber nicht dieses Gesamtpaket zu diesem Preis.
Mehr zu unserer Fotografie/Videografie.
Klaus
Hut ab für diesen Testbericht, Gerfried! Neutral und präzise, besser geht’s nicht. Ich benutze seit einem Jahr eine Akaso Brave 4 BK, habe aber noch nicht so viel ausprobieren können, das Womo steht zwangsweise mehr auf dem Hof als üblich. Dein Test inspiriert mich. Weiter so? VG Klaus (50 Jahre Bulli bis Womo Erfahrung ??)
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Klaus,
danke fürs Feedback. Ja, war ganz schön viel Arbeit, insofern freut es mich, wenn der Bericht gefällt.
Leider war mit Reisen in letzter Zeit nicht so viel los, auch unser WoMo steht mehr, als sonst. Aber hoffentlich geht’s dann heuer irgendwann wieder los. Unsere Kameras kamen auch nicht so viel zum Einsatz wie geplant, und so mache ich halt einstweilen Blogartikel und YouTube-Videos zum Thema.
Ciao
Gerfried
Frank Gerkens
Hallo Gerfried,
Danke für den ausführlichen Bericht zu den Kameras.
Mich würde bitte noch folgendes interessieren:
Ist bei der DJI Osmo Action notwendiges, wie z.B. ein Saugnapfhalter für das Fenster dabei und wie lang ist das USB-Ladekabel. Und kann man das z.B. im Fiat Ducate einfach mit dem vorhandenen USB-Ladeanschluss auf Dauer verbinden?Wie macht man die Kamera auf der nicht ebenen Fläche des Armaturenbrettes fest, ohne das sich die Kamera durch Erschütterungen wieder löst?
Vielen Dank für Deine Rückmeldung.
Und schöne Ostern noch.
Mit freundlichen Grüßen
Frank G.
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Frank,
danke dir!
Bei der Osmo ist relativ wenig dabei. Ein Saugnapfhalter fehlt, aber den gibt’s günstig auf Amazon oder bei Aliexpress. Ich empfehle den von PGYTech – der ist relativ schwer zu finden, hält aber super.
Wie lange das Kabel ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr. Hier liegen so viele Kabel herum, und ich weiß nicht, welches jenes von der Osmo war. Aber es passt jedes USB-C-Kabel mit Ladeeignung, insofern lässt sich das bei Bedarf leicht ersetzen. Und ja, das kannst du einfach dauerhaft anschließen, dann wird die Osmo mit Strom versorgt.
Wir haben die Osmo per Klebe-Pad befestigt, die einzige Stelle, die ganz gut gepasst hat, war rechts neben dem Lenkrad. Dort ist mir die Kamera nicht im weg, sie ist (fast) gerade. Siehe hier.
Ciao
Gerfried