Unsere letzte Etappe an der Alabasterküste der Normandie führte uns nach Le Havre. Von dort aus unternehme ich einen ersten Vorstoß an die Blumenküste: Ich fahre mit dem Fahrrad nach Honfleur und überquere dabei die Pont de Normandie.
Inhalt
Radtour nach Honfleur
Unsere Wohnmobil-Tour durch die Normandie führte uns entlang der gesamten Alabasterküste bis nach Le Havre. Dort quartieren wir uns am Wohnmobil-Stellplatz ein, und ich besichtigte Le Havre per Fahrrad. Zurück am Stellplatz hatte ich aber nicht genug, Olya hatte an diesem Tag weiterhin keine Lust auf Aktivitäten, und so brach ich erneut auf: Vom Stellplatz rollte ich den Hügel am Gravel Bike hinab, und fuhr erstmal in Richtung Hafen und Seine-Ufer.
Durch den Hafen von Le Havre
Idyllisch ist anders, aber die Tour durch den Hafen ist dennoch irgendwie spannend. Zumindest bieten sich coole, industrielle Motive.
Die Pont de Normandie per Fahrrad
Flußaufwärts geht es nun entlang der Seine, denn nach Honfleur gelangt man über die Pont de Normandie, als die Normandiebrücke, die fälschlicher Weise oft Le Havre-Brücke genannt wird.
Die Brücke verbindet die früheren Regionen Haute Normandie mit der Basse Normandie, oder auch die Departments Seine-Maritime und Calvados. Damit verlasse ich vorerst die Côte d’Albâtre.
Mit dem Fahrrad und als Fußgänger ist die Brücke kostenlos, allerdings auch ein “Erlebnis”. Die Radfahrspur ist nicht von den 4 Autospuren getrennt, lediglich ein weißer Streifen deuten sie an. Ohne Unterbrechung düsen Autos daneben vorbei, sicher fühlt sich das nicht an.
Nach ein paar hundert Metern wechsle ich auf den Streifen für die Fußgänger. Hier ist ohnehin niemand unterwegs, und nun trennt mich wenigstens ein Betonsockel von der Fahrbahn.
Wer nun auch noch Höhenangst hat, der sollte nicht von der Brücke blicken – ganz schön hoch ist der Ausblick hier über die Seine-Mündung. In der Ferne erblicke ich Le Havre und die riesige Hafenanlage.
Die Seine ist hier ganz schön mächtig, wer den Fluss nur aus Paris kennt, wird ihn hier kaum wiedererkennen.
Am anderen Ende der Brücke angekommen sind es nur mehr wenige Kilometer bis nach Honfleur.
Zu Honfleur erfährst du in weiteren Artikeln mehr. Erstmal schiebe ich das Fahrrad durch die Straßen und genieße das geschäftige Flair der Stadt.
Doch es ist schon spät, kurz vor Sonnenuntergang, und so muss ich mich beeilen und den Rückweg antreten.
Panne am Weg von Honfleur nach Le Havre
Nach meinem Rundgang in Honfleur geht es für mich wieder zurück. Die Radwege sind hier leider miserabel beschildert, und es dauert lange, die Auffahrt zur Brücke auf der rechten Seite zu finden. Mehrere Male biege ich falsch ab, lande in Sackgassen, oder mein Garmin-Fahrradcomputer möchte mich auf die Autobahn leiten.
In der Abendstimmung sind die Ausblicke über die Seine-Mündung nochmal ein Stück schöner. Ich rolle auf der anderen Seite nach unten, zurück auf die Alabasterküste.
Doch leider finden es einige Vollid**** wohl lustig, Glasflaschen aus dem Auto zu werfen, anders kann man die hier ständig am Radweg liegenden Glasscherben nicht erklären. In der Dämmerung sieht man sie nun auch kaum mehr, und gerade ärgere ich mich darüber, fühlt sich mein Hinterrad in der ersten Kurve nach der Brücke etwas seltsam an. Kurzer Check: Mist, kaum mehr Luft im Reifen. Nun heißt es Gas geben: 14km liegen noch vor mir, und ich habe keine Lust, diese zu erwandern.
Rettung durch Rad-Reisenden
Vor mir taucht ein Rad-Wanderer am Radweg auf. Ich trete richtig in die Pedale, um ihn einzuholen. Er bemerkt das, und wird auch schneller. Neeeein!
Mit letzter Kraft ziehe ich auf gleiche Höhe, und lerne so Sam kennen. Sam ist schon seit einem Jahr auf dem Fahrrad unterwegs, Covid hat ihn (ähnlich wie bei uns) dazu gezwungen, seine geplante Reise aufs eigene Land zu beschränken. Auf seiner letzten Etappe rettet er mich also nun mit einer Pumpe, und ich kann den Reifen wieder so weit aufpumpen, um es beinahe zurück zum Stellplatz zu schaffen. Nur die letzten 500 Meter muss ich schieben, denn für die steile Fahrt bergauf genügt der Luftdruck nicht mehr.
Schönes Abenteuer, noch mal gut gegangen!
Fazit Radtour nach Honfleur
Die Nachahmung dieser Tour kann man nur bedingt empfehlen. Die Fahrt über die Pont de Normandie ist nicht ohne, wenn man sich an den Radfahrstreifen hält meiner Meinung nach sogar gefährlich. Am Fußgängerstreifen ist es ok, und so bleibt die Tour ein spannendes Erlebnis, das in Erinnerung bleibt – auch, wenn ich auf die Panne am Ende verzichten hätte können.
Für uns geht’s nun weiter ins Pays d’Auge, die Alabasterküste lassen wir nun hinter uns.
Unsere Erlebnisse in Le Havre kannst du auch als Video nachempfinden.
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