Grillen gehört zur Lieblingsbeschäftigung vieler Camper, und so wollen viele auch einen Grill fürs Wohnmobil mitnehmen. Doch welche Grills eignen sich am Besten fürs Wohnmobil, und welche Art des Grills passt für wen?
Inhalt
Was muss ein Grill fürs Wohnmobil können?
Die Anforderungen für den Grill im Wohnmobil sind einfach erklärt. Leicht transportabel und kompakt zu verstauen soll er sein. Zudem soll er natürlich betriebssicher sein und keine Brandgefahr verursachen.
- Kompakte Größe und geringes Gewicht
- Möglichst kleines Packmaß – gut in der Heckgarage zu verstauen
- Einfach aufzubauen
- Sicher
Gasgrill, Holzkohlegrill oder Elektrogrill?
Die Meinungen gehen außeinander: Während die einen meinen, nur am Holzkohlegrill Gegrilltes schmecke so, wie es soll, so gibt es auch Studien, die das Gegenteil bewiesen haben wollen.
- Grundsätzlich spricht man vom Grillen, wenn das Gargut durch Wärmestrahlung gegart/geröstet wird.
- Der typische Grillgeschmack entsteht durch die Maillard-Reaktion beim rösten.
- Gas- und Holzkohlegrills können das beide. Elektrogrill-Gegner meinen, ein Elektrogrill könne die dafür benötigte, große Hitze nicht erreichen.
- Allerdings ist ein Elektrogrill natürlich sehr praktisch, er funktioniert unterwegs aber wiederum nur dann, wenn man auf Landstrom zurückgreifen kann.
Ein Grill fürs Wohnmobil muss natürlich noch Kriterien erfüllen, die über den reinen Geschmack des Grillguts hinausgehen.
Holzkohlegrill im Wohnmobil
Der „echteste“ aller Grills ist natürlich der Holzkohlegrill. Hier stimmt nicht nur das Ergebnis, sondern auch das Erlebnis.
Vorteil des Holzkohlegrills im Wohnmobil
Die traditionelle Variante, zu grillen, hat unbestrittene Vorteile.
- Ein Holzkohlegrill sorgt für das echte Grillerlebnis, und passt so richtig gut zum Camping. Gerade, wenn man auf Reisen Zeit hat und die Zeit auch genießen möchte, bietet sich ein Holzkohlegrill natürlich an. Lagerfeuerstimmung, rote Glut und die Hitze, die vom Grill ausgeht – das ganze vielleicht noch mit dem Rauschen der Wellen im Hintergrund. Besser geht’s nicht.
- Dazu kommt noch der praktische Vorteil, dass man mit dem Holzkohlegrill eigentlich fast überall Brennmaterial findet.
Nachteil des Holzkohlegrills im Wohnmobil
- Ein Holzkohlegrill ist sicher die umständlichste Variante, vor dem Wohnmobil zu grillen.
- Der Grill an sich ist zwar recht unkompliziert, aber dort, wo man Grillen möchte, muss man erstmal Brennmaterial finden.
- Wer das Brennmaterial mitführen will, braucht viel Platz im Stauraum für die Holzkohle.
- Brandgefahr! In vielen südlichen Regionen ist das Grillen mit dem Holzkohlegrill verboten.
- Viel Zeitbedarf notwendig fürs Abkühlen und sichere Abbauen des Grills nach dem Essen
- Viel Reinigungsbedarf
Handling des Holzkohlegrills
Vor der Inbetriebnahme solltest du dich versichern, dass sich nichts brennbares in unmittelbarer Nähe befindet, und durch Funkenflug keine Brände entstehen können. Löschwasser sollte sich in unmittelbarer Nähe befinden.
Ein Anzündkamin erleichtert dann das Anheizen des Grills. Die kleine Variante erscheint fürs Wohnmobil praktisch.
Wichtig ist, sich nach dem Grillen genügend Zeit zu lassen. Die Kohle muss vollständig erloschen sein, bevor man mit dem Abbau beginnt und den Grill wieder im Wohnmobil verstaut.
Es empfiehlt sich, Grill und Grillrost gleich zu reinigen – schließlich läuft man sonst Gefahr, Asche und Staub ins Wohnmobil zu transportieren. Bürsten und Grillrost-Reiniger helfen dabei.
Die besten Holzkohlegrills fürs Wohnmobil
Von Weber gibt es seit einiger Zeit den GoAnywhere – sowohl in einer Holzkohle-, als auch in einer Gas-Variante.
Eine Neuentwicklung bereits sehr populär ist der sogenannte Lotus-Grill. Dieser hat einen batteriebetriebenen Lüfter, und erledigt somit die Funktion des Anzündkamins gleich mit. Zudem soll durch die richtige Sauerstoffzufuhr Rauchentwicklung verhindert werden können.
Besonders platzsparend sind einfache Klapp-Grills, die sich in einer praktischen Tasche verstauen lassen.
Die Rustikal-Variante aus meiner Kindheit kennt wohl auch fast jeder Camper: Man braucht dazu nur einen Grillrost. Den Rest des Grills baut man sich vor Ort, z.B. aus großen Steinen oder Sand. Links und rechts werden Säulen aufgeschüttet, darüber kommt der Grillrost, und dazwischen entzündet man ein Feuer.
Viele Campingplätze bieten übrigens vorbereitete Grill-Plätze beziehungsweise Feuerstellen. Die bereitgestellten Grillroste sind aber oft uralt, verrostet und wenig appetitlich. Auch dann ist es sehr nützlich, einen eigenen Grillrost mit dabei zu haben.
Gasgrill im Wohnmobil
Eine alternative zum Holzkohlegrill ist gerade auch im Wohnmobil der Gasgrill. Wir setzen seit Bulli-Zeiten auf einen solchen.
Vorteile des Gasgrills im Wohnmobil
Der Gasgrill ist die Wahl der bequemeren Grillmeister, die ohne Zeitverzögerung einfach losgrillen wollen. Auch wir müssen zugeben, dass wir seit Jahren auf Gasgrills setzen.
- Es ist einfach bequem, ohne lange Wartezeiten Essen zubereiten zu können.
- Auch der Abbau des Grills geht um einiges schneller, denn man muss nur kurz warten, bis er kalt ist – fertig. Glühende Kohlen und heiße Asche gibt es hier nicht.
- Mangels Asche fällt auch weniger Schmutz an. (Dennoch muss natürlich auch ein Gasgrill gereinigt werden)
Nachteile des Gasgrills im Wohnmobil
Ein kleiner Nachteil ist die Gasflasche, die man für den Gasgrill mitführen muss.
Wir setzten da lange Zeit auf eine kleine 3-Kilogramm-Campinggas-Flasche, die fürs Grillen ewig reicht, und eigentlich überall in Europa ersetzt werden kann. Für viele Grills gibt es Adapter (so konnten wir unseren, eigentlich für Kartuschen vorgesehenen BabyQ entsprechend anpassen).
Vor dem Wohnmobil mit Gas-Außenanschluss grillen
Einige Wohnmobile haben einen Gas-Außenanschluss. Das ist natürlich für Gasgrills perfekt, denn damit nutzt man die Gasversorgung des Wohnmobils auch beim Grillen.
Die besten Gas-Grills fürs Wohnmobil
Den Weber Go-Anywhere gibt es auch in einer Gas-Variante.
Wir nutzen seit vielen Jahren den Weber Baby Q 1000. Er ist robust, quasi unzerstörbar, und funktioniert super. Wir haben ihn schon lange vom Kartuschenbetrieb auf Gasflasche umgerüstet. Die Q-Serie gibt es noch mit allerlei Zubehör, wie Rollwagen und Klapptischen, doch fürs Wohnmobil eignet sich die kleinste Version am Besten. Sie ist ohnehin nicht ganz so kompakt wie andere Modelle.
Man findet am Markt natürlich auch andere Marken, deren Design durch Weber recht offensichtlich…ähm…inspiriert wurde. Diese Geräte haben gute Bewertungen und sind sicherlich eine Überlegung wert.
Ebenfalls persönlich getestet haben wir den Outwell Asado Lavastein-Grill. Er funktioniert gut, und lässt sich auch recht kompakt verstauen, insofern ist er gut wohnmobil-geeignet. Restlos empfehlen können wir ihn aber nicht, denn das Handling der Lavasteine ist wirklich unpraktisch und macht viel Schmutz.
Nicht empfehlen können wir den Campinggaz-Partygrill. Diesen retournierten wir nach dem ersten Test, weil wir auf ein Hühnerfilet 45min warten mussten – mehr Hitze kam da nicht zustande, zum Grillen also leider ungeeignet. Wahrscheinlich war unser Exemplar defekt, aber wir wechselten danach direkt auf den oben angeführten Weber Baby Q.
Elektrogrill im Wohnmobil
Viele rümpfen über ihn die Nase, doch der Elektrogrill hat seine Fans – gerade auch im Wohnmobil.
Vorteile des Elektrogrills im Wohnmobil
Der Elektrogrill ist unbestritten die bequemste und sicherste Variante des Grillens. Anstecken, Einschalten, Grillen. Keine Grillkohle, kein Hantieren mit der Gasflasche. Bequemer geht es nicht.
Nachteile des Elektrogrills im Wohnmobil
Natürlich hat der Elektrogrill auch Nachteile – sonst würde angesichts seiner Vorteile ja niemand mehr etwas anderes verwenden.
- Ein Nachteil des Elektrogrills ist jener, dass er nicht dieselbe Leistung wie ein Gas- oder Holzkohlegrill bietet. Er erreicht niedrigere Temperaturen, und das kann für manche Gerichte schon nachteilig sein.
- Viele bemängeln, dass sich beim Elektrogrill kein echter Grillgeschmack einstellt.
- Ein weiterer Nachteil ist jener, dass der Elektrogrill für autarke Camper eher nicht funktioniert. Freistehen und Grillen? Nicht mit dem Elektrogrill, denn dieser funktioniert nur an Landstrom. Ok, mit einer großzügigen Bemessung von Batterien und Wechselrichter kann das auch autark funktionieren, allerdings sind nur sehr wenige Wohnmobile entsprechend ausgestattet.
Die besten Elektrogrills fürs Wohnmobil
Auch Elektrogrills gibt es in allen Preisklassen und Varianten. Auch hier ist wieder ein kompaktes Packmaß wichtig.
Fazit
Ein Grill fürs Wohnmobil gehört für viele Camper zur Standard-Ausstattung. Welche Variante für dich die richtige ist, hängt – wie so oft – von den Anforderungen ab. Am Campingplatz kann sich ein Elektrogrill anbieten, wobei echte Grill-Fans meist lieber zum Gasgrill oder Holzkohlegrill greifen. Auch autarke Camper setzen entweder auf den Holzkohlegrill oder den Gasgrill, sollten aber sicherstellen, dass der Einsatz in den jeweiligen Ziel-Ländern auch möglich ist, und auch der Brennstoff-Nachschub gewährleistet ist. Beim Kauf gilt es, auf das Packmaß und das Gewicht zu achten, denn nicht alle Grills sind im Wohnmobil sonderlich praktisch unterzubringen.
Hast du eine Grill-Empfehlung? Hinterlass doch einen Kommentar!
Tom
Genialster Grill für‘s Camping: Der Skotti-Gasgrill!
Extrem transportabel, herrlich flexibel und toll zu reinigen…
Setzen ihn auch jetzt zu Coronazeiten ein.
Grüße
Tom
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Tom,
danke für den Tipp!
Ciao
Gerfried
Uschi Rösgen
Hallo Gerfried,
ich bin neu hier. Deine Seite ist übrigens genial für mich als Wohnmobil-Neueinsteiger.
Wir bekommen unser WoMo nächstes Jahr und ich bin für jeden Tipp dankbar und für jeden Produkttest.
Mein Sohn fährt schon seit längerer Zeit mit Freundin und Dachzelt durch Europa. Er benutzt den Cobb Gasgrill, wenn er unterwegs ist (und auch, wenn er nicht unterwegs ist ;)).
Wir durften uns schon öfter von der guten Qualität des Grills und besten Grill-/Koch-Backergebnissen überzeugen lassen.
Der Grill ist nicht günstig aber die Qualität und die Verarbeitung haben mich sehr überzeugt. Gut finde ich auch, dass jedes Teil einzeln nachgekauft werden kann, falls etwas kaputt geht.
Ich denke, dass der Cobb Gasgrill „unser“ Grill wird.
Herzliche Grüße,
Uschi
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Uschi,
danke für den Erfahrungsbericht und das nette Feedback!
Lg
Gerfried
Bert Kremer
Toller Bericht und Klasse geschrieben.
Schöne Grüße und bleibt gesund.
Bert
Jürgen Dammasch
Hallo,
ich danke dir für deinen Blog. Ich kann mich nur anschließen, die Ausführlichkeit und die Objektivtät sind sehr überzeugend.
Ich beschäftige ,ich auch gerade mit dem Thema und für mich kommt nur Gas infrage. Der Skotti ist eine Alternative, die ich durchaus in Erwägung ziehe. Aber ich habe mich etwas auf den Napoleon Travel Q Pro 285 eingeschossen. Er ist ein wenig größer als der Weber Q 1000, aber die Garage in einem Teilintegrierten gibt den Platzbedarfs her. Er ist aus noch stabileren Material und mit zwei Brennern etwas flexibler beim Grillen. Das Zubehör ist ebenso unerschöpflich wie beim Weber.
Grüße Jürgen
Gerfried (WoMo Guide)
Danke dir! Klingt nach einer guten Alternative! Falls du zuschlägst, schreib gerne, wie du mit dem Gerät zufrieden bist!