Nach unserem Wander-Erlebnis zum Geschriebenstein, einer ruhigen Nacht alleine im Wald und unserer Mountainbike-Tour auf den Hirschenstein fahren wir mit dem Wohnmobil über Lockenhaus weiter. Bald landen wir in der Buckligen Welt.
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Die Bucklige Welt
Die bucklige Welt kennen wir dem Namen nach – das lässt sich nämlich kaum vermeiden. Wenn man von Graz nach Wien fährt, wird man irgendwo auf Höhe der Raststation Zöbern auf diese hügelige Landschaft hingewiesen. Für einen Stopp hat es bislang nicht gereicht, doch nun wollen wir das ändern.
Die Definition der Buckligen Welt scheint nicht eindeutig zu sein, Kartographen scheinen da jeweils eigene Ideen zu haben, und die Tourismus-Verantwortlichen halten sich wiederum nicht an die Definitionen der Kartographen.
Die Bucklige Welt liegt jedenfalls mindestens großteils im Südosten Niederösterreichs – wobei eine Landschaft sich ja oft nicht an die Landesgrenzen hält, und je nach Definition ragt sie auch schonmal in die Steiermark oder ins Burgenland hinein.
Nützliche Links zur Buckligen Welt
Eine Karte aus Tourismus-Verbands-Sicht findet sich hier.
Auf der offiziellen Website zur Buckligen Welt findest du jedenfalls allerlei Information zur Kulinarik, den Sehenswürdigkeiten und Wanderwegen. Zusätzlich gibt es dazu noch eine Tourismus-Website über die Bucklige Welt.
Virtuelle Rundblicke über die Bucklige Welt findest du hier.
Camping in der buckligen Welt
An Campingplätzen scheint die Bucklige Welt nicht reichlich gesegnet zu sein. Für uns war das ohne Belang, denn dank Corona hatten die Campingplätze ohnehin noch bis Ende Mai geschlossen. Auch störte sich niemand an unserer spontanen Übernachtung auf einem Parkplatz.
Wer aber einen Campingplatz bevorzugt, findet hier eine Übersicht der Campingplätze der Region „Wiener Alpen“.
Statt Bad Schönau die Guglhupf-Aussichtswarte
Mangels konkreterer Ziele peilen wir Bad Schönau und Kirchschlag in der buckligen Welt an. Letzteres klingt einfach spannend.
Doch am Weg von Lockenhaus nach Bad Schönau sehen wir linker Hand am Berg wunderschöne Rapsfelder. Diese wären doch ein tolles Fotomotiv, und so biegen wir spontan links ab und fahren bergan. An einigen Gabelungen müssen wir raten und uns spontan entscheiden. An die Rapsfelder gelangen wir zwar nicht direkt, doch unsere komplett spontane Fahrt in die Hügel beschert uns den tollsten Rundumblick:
Wir landen nämlich am Aussichtspunkt „Guglhupf“ (ja, der heißt tatsächlich so) auf 814 Metern bei Redlschlag.
Dort gönnen wir uns erstmal eine Kaffee-Pause auf einem großen Parkplatz, den wir wieder (beinahe) für uns alleine haben.
Wir genießen den Ausblick von der Aussichtswarte. Wir blicken zurück zum Günser Gebirge und sehen die Sendemasten der ORF-Sendeanlage am Hirschenstein, wo wir nur Stunden zuvor hingeradelt waren. Weiter nördlich sehen wir den Neusiedler-See in der Ferne aufblitzen.
Und in westlicher Richtung blicken wir nun schon in die Bucklige Welt, die wir nach allerlei Tourismus-Definitionen noch nicht erreicht haben. Wir sind allerdings nur mehr ein paar Hundert Meter von der Grenze zu Niederösterreich entfernt, und insofern befinden wir uns bereits in der Landschaft der Buckligen Welt. In jede Richtung erstrecken sich sanfte Hügel, und in der Ferne sehen wir auch bereits die schroffen Berggipfel der Alpen.
Parkplatzsuche mit dem Camper in der Buckligen Welt
Die höchste Erhebung der Buckligen Welt ist der Hutwisch mit seinen 896 Metern. Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Doch der Tag neigt sich dem Ende zu, und zuerst gilt es, einen Übernachtungsplatz zu finden.
Wir peilen einen Wanderparkplatz an, doch weil wir eine Abzweigung verpassen, fahren wir einen etwas unnötig weiten Weg. Als wir nach einer dreiviertel Stunde Fahrt auf dem Parkplatz ankommen, stellen wir fest, dass wir uns wieder beinahe in Sichtweite der Guglhupf-Aussichtsplattform befinden. Wir sind einen Halbkreis gefahren.
Der Wanderparkplatz gefällt uns nicht so richtig, denn er liegt direkt an der Hauptstraße. Wir haben noch etwas Zeit bis zum Sonnenuntergang und fahren weiter der Straße entlang. An einer Sportanlage haben wir großes Glück, denn wir finden einen Parkplatz mit grandioser Aussicht.
Wieder sind wir völlig alleine, und genießen einen schönen Abend in kompletter Ruhe.
Auf den Hutwisch
Tags darauf fahren wir zurück auf den Wanderparkplatz, doch kaum sind wir angekommen, verzieht sich die Sonne hinter eine Wolkendecke und es wird eiskalt.
Wir frühstücken hier, doch Olya ist nicht zum Aussteigen zu bewegen. So mache ich mich alleine auf zum Hutwisch.
Von hier sollen es nur etwa zwanzig Minuten Gehzeit sein. Es gäbe zwar auch eine Mountainbike-Strecke, doch für die geringe Distanz zahlt es sich nicht aus, das Bike aus der Heckgarage zu holen.
Zu allem Überfluss beginnt es nun auch noch zu nieseln, und ich sehe zu, dass ich rasch auf den Berg gelange.
Am Hutwisch steht eine imposante, aus Holz gebaute Aussichtsplattform, die ich flink erklimme. Ich erhasche noch ein paar Ausblicke auf die Bucklige Welt sowie die umliegenden Berge in der Ferne, doch schon nach wenigen Minuten zieht die Nebeldecke zu, und ich sehe gar nichts mehr. Blöd gelaufen – aber andererseits bin ich immerhin gerade noch rechtzeitig angekommen.
An schönen Tagen soll man den Schneeberg und den Neusiedler See sehen können. Heute wird da nichts daraus, und weil auch der Nieselregen und die Kälte nicht angenehm sind, mache ich mich auch schon wieder auf den Weg zurück zum Parkplatz.
Campen nach Corona: Nicht so einfach
Zurück im warmen Camper berate ich mit Olya die weitere Reiseroute. Der ganze Tag verspricht laut Wetterbericht nur Regen, und wir lernen gerade die Kehrseite des Corona-bedingten Autark-Campens kennen: Campingplätze und Stellplätze haben noch geschlossen, und so ist es gar nicht so einfach, die Ver- und Entsorgung zu gewährleisten.
Schließlich entscheiden wir uns, nach Westen weiterzufahren, den im Günser Gebirge und in der Buckligen Welt haben wir Blut geleckt, und nun steht uns der Sinn nach „echten“ Bergen. Mehr dazu im nächsten Artikel.
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