Schon letztes Jahr stand Siri i Kalter, auch „Blue Eye“ genannt, auf unserer Liste. Doch irgendwie passte es nicht in die Route, und so mussten wir eine der bekanntesten Touristen-Attraktionen Albaniens auslassen. Diesmal holen wir den Besuch der Quelle nach.
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Blue Eye – Siri i Kalter
Blue Eye, das blaue Auge, so wird die Quelle mit dem albanischen Namen Siri i Kalter in den meisten Online-Quellen genannt. Die Karst-Quelle entspringt in großer Tiefe – bis fünfzig Meter wurde bereits getaucht, wie tief es noch weiter nach unten geht, ist nicht genau bekannt. Man spricht jedoch von 170 Metern.
Anfahrt zu Siri i Kalter
Das „Blue Eye“ liegt an der Straße über den Muzina-Pass, zwischen Sarande an der Küste und Gjirokaster im Landesinneren. Die Fahrt von Gjirokaster dauert nur etwa eine Stunde. Kurz nach Gjirokaster biegen wir rechts nach Westen in Richtung Saranda ab und fahren nun auf der kurvigen Bergstraße in Richtung Küste. Die Straße ist zwar an einigen Stellen etwas schmal, aber in gutem Zustand und für Wohnmobile problemlos befahrbar.
Holprige Zufahrt zum Blue Eye
Plötzlich kommt rechts die Abzweigung zu Siri i Kalter. Die ersten paar hundert Meter ist man noch auf grobem Asphalt unterwegs, dann gibt es nur mehr Piste. Vor einer Brücke heißt es dann „Tickets kaufen“. Unserem albanischsprachigen Begleiter wird außerdem erklärt, wo wir parken sollen.
Für ein beliebtes Touristenziel ist die Zufahrt nach der Brücke einigermaßen katastrophal. Ein Wohnmobil zu fahren, macht es nicht leichter. Oft ist die staubige Piste so von tiefen Gruben und Schlaglöchern zersiebt, dass man nur eine Seite der Straße befahren kann. Da es sehr viel Touri-Gegenverkehr gibt, heißt es für uns oft warten.
Parkplatz für Wohnmobile beim Blue Eye
Irgendwann haben wir die Rumpelpiste dann bewältigt, und parken links auf einem abschüssigen, staubigen Parkplatz, der wohl auch für Reisebusse vorgesehen ist. Von hier aus muss man noch etwa fünf Minuten zu Fuß zum PKW-Parkplatz gehen. Auch an diesem parken kleinere Vans, die wohl die Anweisungen der Ticket-Verkäufer nicht verstanden haben.
An der Quelle Siri i Kalter
Trotz der mühsamen Anfahrt zahlt sich der Besuch aus, denn die Quelle ist sehr schön.
Allerdings darf man hier keine einsame Natur erwarten, keinen Geheimtipp und keine Ruhe. Man teilt sich die Anblicke mit vielen, vielen Touristen aller Nationen. Für diese Touristen gibt es auch allerlei Souvenir-Shops und mehrere Restaurants.
Fotografieren bei Siri i Kalter
Hier Fotos zu machen ist nicht so einfach, denn für Stativ und Langzeitbelichtung ist hier kaum Platz. Am Steg zur Aussichtsplattform herrscht Gedränge, vielen wollen nach oben um in die Quelle zu springen, ein Großteil überlegt es sich oben wieder anders, und drängt zurück nach unten. Der Holzsteg wackelt dauernd, das ist natürlich Fotografie-ungeeignet. Ich verstecke mich schließlich hinter einem Geländer. Nicht die ideale Position, aber der einzige Weg zu nicht-verwackelten Aufnahmen.
In die kalte Quelle springen
Besonders Wagemutige springen von der Aussichtsplattform direkt in die Quelle, und ignorieren dabei alle Verbotsschilder. Das nimmt man hier nicht so genau. Nach dem Sprung schwimmen alle sofort ans Ufer, denn das Wasser ist eiskalt.
Wir tauchen nur die Füße ein, und selbst das ist nur kurze Zeit erträglich.
Weiterfahrt nach Sarande
Wir bringen die staubige Piste wieder hinter uns. Das ist nun einfacher, denn wegen der späten Stunde sind die meisten Gäste bereits vor uns abgefahren. Zudem kommt nun niemand mehr an, und so gibt es keinen Gegenverkehr. Die Hauptstraße bringt uns dann schnurstracks nach Sarande.
Fazit
Wir sind froh, Siri i Kalter gesehen zu haben. Die Quelle ist ein wirklich schönes Fleckchen Natur. Allerdings würden wir empfehlen, in der Vor- oder Nachsaison hier herzukommen, denn im August ist es hier zu voll. Das wird der Natur nicht gerecht und erzeugt die Atmosphäre eines städtischen Hallenbads. Zudem ist die Anfahrt wegen des vielen Verkehrs stressiger als nötig.
Peter Brückmann
Wem so etwas gefällt dem können wir die Buna-Quelle 12 km östlich von Mostar in Bosnien empfehlen. Dort gibt es neben der sehenswerten Quelle Restaurants im Fluß, mehrere kleine Campingplätze und die sehenswerte Stadt Mostar.
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Peter,
definitiv, die kleinen Camps dort am Fluss sind super. Wir waren hier am Camp Bara.