Frei und spontan mit dem Wohnmobil reisen ist wohl der Wunsch aller Camper, doch einsame Plätze in der Natur werden dank Camper-Boom immer schwieriger zu finden. Mit Schau Aufs Land findest du schöne Stellplätze in Österreich, und du genießt schöne Aufenthalte am Weingut mit Wohnmobilstellplatz, oder findest einen tollen Stellplatz am Bauernhof. (WERBUNG wegen Verwendung von Affiliate-Links)
Inhalt
Schau aufs Land: Was ist das?
Was ist eigentlich Schauaufsland?
Die Botschaft steckt natürlich schon im Namen: „Schau aufs Land!„, und zwar am besten mit einem autarken Wohnmobil.
Schau aufs Land ist eine Plattform, über die du mit dem Wohnmobil kostenlose Stellplätze bei landwirtschaftlichen Betrieben in Österreich findest.
Die Teilnahme an Schauaufsland selbst kostet nur eine moderate, einmalige Gebühr, danach kannst du ein volles Jahr lang beliebig oft am Bauernhof übernachten.
Um dich für den Stellplatz am Bauernhof erkenntlich zu zeigen, kannst du zum Beispiel lokale Produkte kaufen.
Werbung wegen Affiliate-Kooperation
Wir nutzen Schau aufs Land nun seit über einem Jahr, haben uns 2021 auf eigene Kosten einen Zugang zur Plattform gekauft und möchten sie dir nun endlich vorstellen.
Dieser Artikel entsteht zu 100% auf unsere Initiative, wir werden dafür nicht bezahlt und haben keinerlei Vereinbarungen diesbezüglich.
Trotzdem markieren wir diesen Artikel als WERBUNG, denn Schau aufs Land bietet mittlerweile ein Affiliate-Programm. Wenn du über einen der mit * markierten Links in diesem Artikel einen Zugang kaufst, erhalten wir eine kleine Provision. Das hat für dich keine Nachteile.
Das Problem mit den Stellplätzen in Österreich
Schon mit der Corona-Krise rückten gut erreichbare Ziele in der Nähe für viele Wohnmobil-Reisende in den Vordergrund, denn auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es wunderschöne Landschaften.
Mit Dieselpreisen jenseits von Gut und Böse wird sich dieser Trend im Jahr 2022 wohl fortsetzen.
Doch da gibt es ein Problem: Es gibt nicht genügend Stellplätze, um den Wohnmobil-Boom zu bewältigen. Wir waren 2020 und 2021 viel in Österreich unterwegs, und wurden mit vielen Verbotsschildern, vollen Stellplätzen und überteuerten Campingplätzen konfrontiert.
Vielerorts herrscht Gedränge, Wohnmobile werden wie die Sardinen geschlichtet und oft findet man auch gar keinen Platz mehr. Das freie Reisen und das Übernachten in der Natur hatten sich viele Wohnmobil-Käufer wohl anders vorgestellt.
Neue Lösungen sind gefragt, und eine neue Lösung für Stellplätze in Österreich ist Schau aufs Land.
Landvergnügen Österreich?
Ähnliche Angebote wie Schau aufs Land kennst du vielleicht aus anderen Ländern.
- In Deutschland gibt es Landvergnügen
- Frankreich bietet France Passion
- Spanien kann mit España Discovery bereist werden
Oberflächlich ähneln sich diese Angebote: Angeboten werden kostenlose Übernachtungen im autarken Wohnmobil auf Stellplätzen bei am Bauernhof, bei Winzern, Käsereien, Brauereien, und anderen Betrieben am Land.
Die Hoffnung für die Gastgeber ist natürlich, dass man dann in diesen Betrieben auch einkauft, einkehrt usw., dich im Austausch übernachtet man gratis.
In Österreich fehlte lange Zeit ein solches Angebot, doch seit 2020 gibt es nun eben Schau aufs Land. Schau aufs Land ist aber nicht “Landvergnügen Österreich”, sondern eine komplett eigenständige Plattform.
Und das ist gut so, denn Schau aufs Land macht aus unserer Sicht vieles besser als die Alternativen, doch dazu später mehr. Wer Landvergnügen allerdings aus Deutschland kennt, findet in Schau aufs Land aber definitiv das passende Pendant für Österreich.
Das Angebot von Schau aufs Land
Wie funktioniert Schau aufs Land nun genau? Hier mal ein schneller Gesamtüberblick, wie sich’s mit Schauaufsland reist.
Was ist Schau Aufs Land?
Schau aufs Land funktioniert ganz einfach:
Gegen Bezahlung einer Jahresgebühr erhältst zu Zugang zur Plattform, und kannst dann im Web oder per App deinen nächsten Gastgeber finden. Dort übernachtest du kostenlos, im Austausch findet der Gastgeber in dir vielleicht einen neuen Kunden.
Genau so vielfältig wie die Gastgeber sind auch die Möglichkeiten, sich für die Übernachtung erkenntlich zu zeigen. Mal bunkert man ein paar Flaschen Wein, mal gibt’s ein gutes Abendessen, oder man kauft im Hofladen regionale Produkte ein.
Die Konsumation ist nicht Pflicht, aber doch auch Teil des Erlebnisses. Dazu später mehr.
Wie funktioniert Schau aufs Land
Der Ablauf, um deine ersten Wohnmobilstellplatz beim Winzer anfahren zu können, ist ganz einfach:
- Du kaufst eine Jahresmitgliedschaft für 365 Tage
- Sofort danach kannst du via App oder im Web Stellplätze am Bauernhof aussuchen
- Du kontaktierst deinen gewünschten Betrieb vor deiner Anreise
- Wenig später hast du deine Bestätigung und kannst den Betrieb anfahren und
- Am Stellplatz am Bauernhof/Weingut/Imkerei übernachten und bis zu 24 Stunden lang bleiben
Bereits vorab lernst du über die Schauaufsland-App oder im Web das Angebot des Betriebs kennen, und vor Ort hast du die Möglichkeit, dich mit einem Einkauf, oder einer Einkehr für den Übernachtungsplatz erkenntlich zu zeigen.
Deine Schau aufs Land-Mitgliedschaft bleibt ein Jahr ab Anmeldung gültig, und du kannst so viele Übernachtungen tätigen, wie du möchtest. Wer also häufig Stellplätze in Österreich sucht, erweitert mit Schauaufsland seine Optionen enorm. Pro Wohnmobil genügt eine Mitgliedschaft für alle mitreisenden Personen.
Das tolle an Schau aufs Land ist die unmittelbare, digitale Mitgliedschaft. Als wir 2021 den Zugang kauften, taten wir das tatsächlich zwei Stunden, bevor wir dann beim ersten Betrieb aufschlugen. Denn bereits im Februar gab es unerwartet warme Temperaturen, also wollten wir spontan zu einem Kurztrip aufbrechen. Wir kauften eine digitale Mitgliedschaft bei Schau aufs Land, klickten uns durch die Karte, und riefen beim erstbesten Betrieb, der uns zusagte, an. “Kein Problem, kommt gerne vorbei!”.
Was kosten die Schau aufs Land-Stellplätze?
Für Schau aufs Land bezahlt man eine Jahresgebühr, diese kostet derzeit 39,90 pro Jahr.
Die Übernachtungen sind anschließend tatsächlich kostenlos! Es gibt keine Limitierung, was die Anzahl der Übernachtungen angeht, man kann das Angebot so oft nutzen, wie man möchte.
Nachdem Campingplätze in Österreich vielerorts auch mal gerne 30-50 Euro pro Nacht nehmen, ist die Jahresgebühr für Schau aufs Land fast schon vernachlässigbar, und man hat die Kosten eigentlich aber der ersten Übernachtung auch schon wieder „hereingespielt“.
Das ist auch schon alles, es fallen grundsätzlich keine weiteren Kosten an.
Wenn Betriebe, über den reinen Stellplatz hinausgehend, Zusatz-Services bieten (Ver- und Entsorgung, Toiletten, etc.), dann können sie dafür separate Gebühren verlangen. Praktisch haben wir das noch nicht erlebt.
Allerdings solltest du im Reisebudget dennoch ein wenig Luft nach oben lassen: Denn viele, österreichische Betriebe bieten hervorragende Produkte in Hofläden, Buschenschänken und am Restaurant-Tisch, sodass man daran kaum vorbeikommt. Es ist auch eine Sache der Fairness, im Austausch gegen den Stellplatz auch etwas zu konsumieren.
Die Schau aufs Land Stellplätze
Über Schau aufs Land bietet aktuell über 400 Betriebe Stellplätze fürs Wohnmobil an. Diese sind auf ganz Österreich verteilt, allerdings gibt es ein paar weiße Flecken auf der einen, und Cluster von vielen Betrieben in derselben Region auf der anderen Seite. Die Betriebe werden aber jährlich mehr.
Bei Schau aufs Land finden sich unterschiedlichste Gastgeber:
- Stellplätze am Bauernhof
- Winzer mit Wohnmobilstellplatz
- Gasthäuser
- Imker
aber auch ausgefallenere Betriebe wie Ölmühlen, Fischzüchter, Kräuterpädagogen, etc.
Was bieten die Schau aufs Land Stellplätze?
Was bieten nun die Wohnmobil-Stellplätze beim Winzer, am Bauernhof oder beim Kräuterpädagogen?
Grundsätzlich wird von den Schau aufs Land-Gastgebern ein geeigneter Parkplatz für autarke Wohnmobile angeboten. Das heißt, der Parkplatz ist groß genug für Wohnmobile, und gerade, sodass das Übernachten im Wohnmobil dort möglich ist.
Wie er dann genau aussieht, ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Manchmal handelt es sich beim Stellplatz um einen einfachen Schotterparkplatz, manchmal aber auch um einen liebevoll, speziell für diesen Zweck errichteten Platz mit der schönsten Aussicht.
Manche Anbieter bieten weitere Services, wie
- eine Toilette,
- eine Dusche,
- die Gelegenheit, Wasser zu tanken
- oder sogar Entsorgungsmöglichkeiten.
Das Angebot ist für jeden Schau aufs Land-Gastgeber in der App genau beschrieben, und für diese Services können Gebühren anfallen.
Wo findet man Stellplätze mit Schau aufs Land
Grundsätzlich finden sich Schau aufs Land-Stellplätze in ganz Österreich, doch man muss ganz klar sagen, dass der Osten des Landes besser versorgt ist, als der Westen.
Das liegt primär am Campinggesetz des Landes Tirol, das jegliche, touristische Übernachtungen außerhalb von Campingplätzen untersagt. Somit gibt es dort nur eine überschaubare Anzahl von Anbietern, die eine Ausnahmegenehmigung erwirken konnten. Den meisten, kleinen Betrieben dürften sich gegen die mächtige Tourismuslobby mit Campingplatzbetreibern und Hoteliers wohl kaum durchsetzen können.
Auch in Vorarlberg sind die Anbieter noch nicht so zahlreich. Dafür findet sich im Osten Österreichs ein großes, vielfältiges Angebot an Stellplätzen am Bauernhof.
Die Verhaltensregeln für Schau aufs Land-Stellplätze
Grundsätzlich sind die Stellplätze über Schauaufsland für spontanes Reisen gedacht. Die Schau aufs Land-Regeln sehen vor, sich
- Einen Betrieb auszusuchen
- Sich kurz vorher (1-2 Tage) anzumelden (telefonisch oder per SMS/Whatsapp/Email, der gewünschte Modus wird vom Betrieb auf der Plattform bekanntgegeben)
- Den Betrieb anzufahren,
- sich beim Betrieb vorzustellen, den Aufenthalt zu genießen und die lokalen Produkte zu verkosten
- Und dann nach dem Aufenthalt weiterzureisen
Wer anonyme Stellplätze mit Automatenbezahlung sucht, ist bei Schau aufs Land nicht richtig, denn du solltest nach Ankunft beim Gastgeber kurz “Hallo” sagen. Dabei geht es einfach darum, dass der Gastgeber, der ja sein privates Grundstück zur Verfügung stellt, die Personen kennt, die bei ihm aus- und eingehen. Eigentlich nachvollziehbar. Genau so gehört die Verabschiedung vor Abreise zum guten Ton.
Eigentlich sehr einfach und gut durchdacht. Die Praxis sieht gelegentlich geringfügig anders aus. Dazu mehr unter “Herausforderungen”
Einkehr, Einkauf, Erleben: Nicht Pflicht, aber…
Während deines Aufenthalts mit dem Wohnmobil am Bauernhof solltest du die lokalen Angebote auch nützen. Ob Weinverkostung, Kellerführung, Hofladen – es zahlt sich aus, die lokalen Spezialitäten kennenzulernen. Das macht das Schau aufs Land-Erlebnis aus, es gehört irgendwie dazu.
Du bist dazu zwar nicht verpflichtet, aber wenn das ganze von Win-Win zu „nur nehmen“ wird, muss man damit rechnen, dass sich Betriebe wieder abmelden werden. Und das wäre schade.
Oft kostet der Einkauf im Hofladen auch weniger, als offizielle Stellplätze für wenig-idyllische Asphaltparkplätze nur für die Übernachtung verlangen. Und mal ehrlich: Warum fährt man einen Wohnmobil-Stellplatz beim Winzer an, wenn man an dessen Angebot kein Interesse hat? Eben!
Wir machen uns ja regelmäßig damit unbeliebt, dass wir das unsoziale Verhalten einiger Mitcamper immer wieder zur Sprache bringen, und auch Schau aufs Land-Gastgeber haben uns berichtet, dass einige Wohnmobil-Reisende tatsächlich ohne jegliche Konsumation wieder abreisen. Das ist zwar nicht verboten, aber man muss sich halt schon überlegen, was dann der Gastgeber davon hat, Stellplätze anzubieten. Wenn das ein Großteil der Besucher machen würde, gäbe es das Angebot bald nicht mehr, so realistisch muss man schon sein. Glücklicher Weise wissen die meisten das tolle Angebot der Gastgeber aber zu schätzen, und kommen gar nicht auf die Idee, die lokalen Spezialitäten auszulassen.
Mehr zum generellen, sozialen und nachhaltigen Verhalten beim Reisen mit dem Wohnmobil gibt’s übrigens hier.
Die Schauaufsland-Website und die App
Grundsätzlich lässt sich Schau aufs Land mit jedem Webbrowser (Affiliate-Link) verwenden. Man kann aber auch auf iPhone und Android-Telefonen die Schauaufsland-App laden, und damit Stellplätze finden. Die Funktionen unterscheiden sich nicht wesentlich, beide funktionieren fantastisch, die Apps sind unterwegs aber natürlich noch ein bisschen praktischer.
Für Schau aufs Land registrieren
Wer sich auf Schauaufsland.at (Affiliate-Link) registriert, hat Sekunden später Zugriff auf das komplette Stellplatz-Angebot in Österreich.
Bei Schau aufs Land registriert man eine Person, nicht ein Fahrzeug. Eine Mitgliedschaft genügt pro Wohnmobil für alle Mitreisenden, was Schaaufsland auch für Wohnmobil-Mieter prädestiniert.
Die Karte
Am bequemsten findet man passende Stellplätze via Schau aufs Land über die Kartendarstellung. Sowohl im Web, als auch in der App funktioniert diese sehr gut. (Affiliate-Link) Man scrollt beliebig umher, klickt einen Betrieb an, und erhält dann alle relevanten Infos.
Dabei merkt man eindeutig, dass Schau aufs Land von Anfang an eine digitale Ausrichtung hatte. Im Browser füllt die Karte fast das gesamte Browserfenster aus, man kann gut darin navigieren, behält den Überblick, zoomt problemlos hinein und hinaus klickt von einem Betrieb zum nächsten – so macht das Spaß. Das ist einfach ein modernes Usability-Konzept.
Die Konkurrenz ist da mehr als nur einen Schritt hinterher. Die Web-Darstellung von France Passion ist zum Beispiel unglaublich umständlich und hat 90er-Jahre-Flair. Erst wenn man in die (viel zu kleine) Karte weit hineinzoomt, sieht man die Betriebe, teilweise braucht es dafür 5 Klicks. Will man einen Betrieb im Detail sehen, braucht es (im Jahr 2022) einen Page-Reload. Das ist einfach umständlich und wenig zeitgemäß, und Schauaufsland hebt sich davon positiv ab. (Zugegeben: Die Smartphone-App ist auch bei France Passion besser, als die Web-Version, aber mit Schau aufs Land kann auch sie nicht mithalten)
Die Infos in App und Web
Die Betriebe sind bei Schau aufs Land großteils ausführlich beschrieben.
So findet man nicht nur Kontaktdaten und Adresse des Betriebs, sondern auch, ausführliche Beschreibungen der Stellplätze, für welche Fahrzeug-Größe diese geeignet sind, und welches Level an Autarkie für einen Besuch notwendig ist. (So werden Service-Angebote wie Wasser und Toilette aufgelistet)
Für jeden Betrieb wird die bevorzugte Kontakt-Methode (Telefon, SMS, Whatsapp) und die bevorzugte Kontaktzeit, sowie die gewünschten Anreisezeiten aufgelistet.
Außerdem können Gäste Bewertungen hinterlassen und Fotos hochladen.
Die Zusatzangebote der Betriebe
Toll finden wir, dass auch die Zusatzangebote der Betriebe auf Schau aufs Land im Detail beschrieben werden. Andere Plattformen beschränken sich hier auf schwammige Beschreibungen („Produkte vom eigenen Hof“), was Planungen erschwert. Insbesondere Vegetarier, Veganer, Personen mit Unverträglichkeiten schätzen es sicherlich, schon vorab zu wissen, was man an welchem Hof bekommt. Denn schließlich gehören die lokalen Spezialitäten zum Schau aufs Land-Erlebnis dazu, und zumindest uns hilft die Vorauswahl anhand der angebotenen Produkte bei der Stellplatzwahl.
Wie nutzt man Schau aufs Land konkret?
Hat man mit Schauaufsland einen passenden Stellplatz in Österreich gefunden, so fragt man im nächsten Schritt an, ob es einen freien Platz gibt. Denn viele Betriebe haben nur Platz für 1-2 Camper, und eine Anreise ohne Anfrage könnte zu Enttäuschungen führen. Außerdem sind auch Landwirte mal auf Urlaub oder bauen um, weshalb die Anfrage vorab dazugehört.
Anfragen sollte man nur 1-2 Tage im Voraus, worauf die App auch noch einmal hinweist. Denn nur so bleibt der spontane Charakter erhalten, langfristige Reservierungen passen nicht dazu.
Hat man dann seine Zusage, kann man direkt starten.
Man muss in der Schau aufs Land-App seinen Aufenthalt aber weder bestätigen, noch in irgendeiner Weise verwalten. Dementsprechend gibt es auch keine Limits, bei wie vielen Anbietern man gleichzeitig anfragen kann – und wie später beschrieben, kann es durchaus sinnvoll sein, bei mehreren parallel anzufragen. Allerdings gebietet es natürlich der Anstand, dann auch jenen wieder abzusagen, zu denen man nicht anreisen möchte.
Unser Tipp: Am liebsten nutzen wir Whatsapp oder SMS für die Anfragen. Denn wie später beschrieben haben die Anbieter natürlich nicht immer Zeit, vor dem Telefon zu warten. Genau so wenig möchten aber Wohnmobil-Reisende den Tag vor dem Telefon verbringen. Und da bietet sich schriftliche Kommunikation einfach an. Denn die Anfrage bereiten wir nur ein Mal vor, und können sie dann an mehrere Anbieter durch copy&paste parallel schicken. Anschließend können wir uns wieder unseren Aktivitäten widmen, bis wir eine Antwort erhalten.
Und nach dem Aufenthalt am Schau aufs Land-Stellplatz?
Man muss sich nach dem erfolgten Aufenthalt weder “ausbuchen” noch sich wieder abmelden. Man hat allerdings die Möglichkeit, die Betriebe zu bewerten – und natürlich, den nächsten Betrieb für die nächste Übernachtung zu suchen.
Die Vorteile von Schau aufs Land
Auch, wenn es ähnliche Angebote wie Schaaufsland vor allem in anderen Ländern bereits gab, so finden wir es toll, dass diese von Schau aufs Land nicht einfach kopiert wurden, sondern dass man versucht hat, einige Dinge neu zu denken, und die bestmögliche Lösung zu schaffen.
Hier die Vorteile, die Schau aufs Land aus unserer Sicht bietet.
Platz, Ruhe und Einsamkeit auf idyllischen Stellplätzen
Obwohl noch viele weitere folgen: Der größte Vorteil von Schau aufs Land ist aus unserer Sicht, dass man damit auf idyllische Stellplätzen landet, die kommerzielle Sardinen-Stellplätze in Sachen Naturnähe, Ruhe, Idylle und Einsamkeit um vieles übertreffen. Wir hatten schon 10.000 Quadratmeter für uns alleine: Das ist Luxus pur!
Nahe an der Natur und den Leuten
Ein weiterer Vorteil von Schau aufs Land ist, wie nahe man hier an Land und Leute herankommt. Das Übernachten auf Privatgrund fühlt sich schon für sich genommen anders an, als die offiziell und reglementiert anmutenden Stell- und Campingplatz-Gebräuche.
Bei unserem ersten Schau aufs Land-Besuch wurden wir von den netten Gastgebern, zwei Minuten nach Ankunft, bereits mit einem Begrüßungs-Getränk versorgt, anschließend wurden uns alle Angebote erklärt und wir kamen auch gleich direkt mit weiteren Gästen ins Gespräch. Das ist so einfach viel persönlicher und familiärer als die Übernachtung an Riesen-Campingplätzen.
Bei manchen Betrieben steht man mitten am Hof und erlebt den ganzen Tag das Hofleben mit. Bei anderen wiederum steht man einsam im Obstgarten und genießt die Ruhe. Die Mischung und die vielfältigen Möglichkeiten finden wir sehr spannend.
Regionale Spezialitäten einkaufen
Wir genießen die Einkäufe in Hofläden oder beim Winzer immer sehr. Denn davon hat nicht nur der Gastgeber etwas, sondern auch als Gast lernt man so die lokalen Spezialitäten kennen, und kann oft Dinge kaufen, die es im Supermarkt gar nicht gibt.
Spannende Erlebnisse am Land
Die Angebote der Betriebe beschränken sich nicht auf Hofläden und Kulinarik. Hof-Führungen, Brotbacken-zum-Mitmachen oder eine Alpaka-Wanderung sind spannende Erlebnisse, die man auf normalen Campingplätzen nie hätte. Wer dies möchte, kann manchmal sogar am Hof mitarbeiten und die Arbeit der Betriebe aus nächster Nähe kennenlernen.
Auf einem unserer letzten Betriebe konnte man sogar Feuerschale und Feuerholz kostenlos nutzen. Ein Lagerfeuer vor dem Wohnmobil? Das ist heute auf den meisten Campingplätzen ein Ding der Unmöglichkeit, und dank Schau aufs Land konnten wir so einen tollen Abend verbringen.
Spontan reisen dank Schau aufs Land
Unserem Reisestil kommt das Angebot von Schau aufs Land sehr entgegen, den bekanntlich halten wir Reservierungen und Wohnmobil-Reisen für einigermaßen inkompatibel, denn damit geht nunmal die Spontanität verloren. In Zeiten, wo immer mehr Wohnmobil-Stellplätze Reservierungen und Langzeit-Aufenthalte zulassen freut es uns besonders, dass Schauaufsland die Spontanität und Flexibilität fördert, indem langfristige Reservierungen nicht erwünscht sind.
Digital kaufen und sofort nutzen
Bei Schau aufs Land kauft man online eine Mitgliedschaft, und wenn man mag, ruft man fünf Minuten später beim ersten Betrieb an. Man muss auf keinen Versand warten und dafür eine fixe Adresse angeben – der Kauf gelingt daher problemlos auch von unterwegs.
Auf unserer Europareise im Wohnmobil 2021 hatten wir uns erst spät für Frankreich entschieden. Dementsprechend hatten wir nichts vorgeplant oder gar organisiert. Dennoch hätten wir gerne France Passion für die Stellplatzsuche genutzt. Doch es war nicht möglich, die Mitgliedschaft einfach online zu kaufen. Laut Website wollte man uns unbedingt ein gedrucktes Buch zuschicken, und das war unterwegs nicht möglich.
Tatsächlich haben wir uns für 2022 auch France Passion gegönnt, und wissen nun, dass man auch dort Zugang zu einer App erhält. Allerdings wird dies auf der Website nur nebenbei erwähnt, und der Eindruck zieht sich durch, dass die App ein Nebenbei-Gedanke ist. Man muss auf eine manuelle Bearbeitung seiner Bestellung warten, bis man Zugang zur App erhält. Am Freitag Abend einen Zugang kaufen um am Wochenende los zu campen klappt also mit France Passion nicht – bei Schau aufs Land aber schon.
Schau aufs Land ist modern und zeitgemäß
Schau aufs Land ist durch seine digitale Ausrichtung modern und zeitgemäß. Man erhält nicht nur unmittelbar nach dem Kauf Zugriff auf die Plattform, auch die Nutzung ist viel einfacher, als bei alternativen Anbietern. Schauaufsland setzte von Beginn an auf eine App und einen Web-Zugang, während die allermeisten Alternativen am Buch festhalten, und eine App maximal als Nebenprodukt entsteht. Und das zeigt sich dann auch im Resultat: Die App von Schauaufsland ist gut, wirklich gut. Man nutzt sie gerne, sie ist intuitiv und bietet viele Funktionen.
Die Stellplatzsuche erfolgt auf einer Karte, wo man sich in Sekunden einen Überblick verschafft. Filter helfen beim Finden der richtigen Betriebe, und der Kontakt kann direkt aus der App erfolgen.
Im Vergleich finden wir das Finden von Stellplätzen in einem Buch sehr mühsam. Karten in Büchern können nie einen ausreichenden Detailgrad erreichen, und Listendarstellungen eignen sich nicht für einen Überblick.
Mit Bauernleben entdeckten wir oft erst im Nachhinein, dass wir an einem möglichen Stellplatz vorbeigefahren waren, weil einfach der Überblick fehlte.
Hier spielt Schauaufsland die Stärken einer gut-durchdachten App aus. Das fördert die Spontanität, denn auf einer Karte kann man entlang seiner Route sehr einfach passende Plätze finden.
Und auch, wenn andere Anbieter nach und nach Apps nachschießen: Buch und Vignette sieht man offensichtlich weiterhin als Hauptprodukt. Das merkt man dann dem Ergebnis auch an, und wir halten das nicht für zeitgemäß. Andere Plattformen (auch in Österreich) haben im Vergleich zu Schau aufs Land lediglich eine rudimentäre App, die im Prinzip ein Interface für Googlemaps-Einträge ist.
Keine Vignette kleben (und abkratzen!)
Der Mitgliedsausweis ist bei Schau aufs Land digital. Das ein großer Vorteil gegenüber Klebevignetten.
Denn ganz ehrlich: Wer hat Spaß an einer vollgekleisterten Windschutzscheibe und dann dem regelmäßigen Ablösen der lästigen Klebereste, wie viele Alternativen dies erfordern? Vignetten sind im Jahr 2022 einfach nicht mehr notwendig.
365 Tage Nutzung: Ein faires Stellplatz-Angebot
Ein toller Vorteil von Schau aufs Land ist die faire Nutzungsdauer von 365 Tagen. Das ist sehr fair!
Mitbewerber halten an fixen Saisonen fest. Das ist dem Umstand geschuldet, dass sie an einem gedruckten Buch festhalten, welches natürlich nicht unterjährig aktualisiert werden kann, bis zu einem Stichtag fertig gedruckt sein muss und dann eine bestimmte Gültigkeit hat.
So ist Bauernleben von Ende März bis ende März des Folgejahres gültig. Blöd für jene Reisende, die sich erst im September für eine Österreich-Reise entscheiden, und dann effektiv nur mehr die halbe Nutzungsdauer erhalten.
Bei Schau aufs Land ist die Mitgliedschaft bei Kauf im September aber auch wieder bis zum folgenden September gültig.
Dynamisches Angebot
Durch die digitale Ausrichtung hat Schau aufs Land einen großen Vorteil: Betriebe können im Laufe deiner Mitgliedschaft hinzugefügt werden. Ein neuer Betrieb meldet sich an, und du siehst diesen unmittelbar in der App, auch unterjährig. Das ist zeitgemäß und modern.
Das geht bei einem gedruckten Buch natürlich nicht, wo die Anbieter für ein Jahr lang fix sind.
Auch hier erreicht die digitale Ausrichtung von Schau aufs Land wieder ein Alleinstellungsmerkmal und sorgt für das modernere Angebot.
Die Herausforderungen mit Schau aufs Land
Natürlich wollen wir – wie immer – auch objektiv über mögliche Herausforderungen und Nachteile bei der Nutzung von Schau aufs Land sprechen.
Und da möchten wir gleich vorausschicken, dass die meisten davon nicht von Schauaufsland an sich verursacht werden, sondern eher an den Regionen, deren Eigenheiten und den Gästen liegen. Trotzdem wollen wir diese Themen hier erwähnen, damit du dir ein vollständiges Bild davon machen kannst, wie es sich mit Schau aufs Land reist.
Ver- und Entsorgung auf Schau aufs Land-Stellplätzen
Ein Weingut mit Wohnmobilstellplatz ist nicht unbedingt vollausgestatteter Komfort-Campingplatz, das sollte klar sein.
Ver- und Entsorgung ist bei der ausschließlichen Nutzung von Schau aufs Land möglicherweise problematisch, denn die Anbieter, die entsprechende Möglichkeiten bieten, sind noch relativ selten. Wir haben mit unserer Trockentrenntoilette ohne Chemie zwar keinerlei Probleme, denn jede normale Toilette genügt zur Entsorgung. Doch auch Grauwasser will irgendwann entleert werden, und dann steht eine Fahrt zur nächsten Entsorgungsstation an. Wo es solche gibt, listet die Schauaufsland-Plattform.
Vorreservierungen der Stellplätze: Ja, aber…
Ein Problem, das uns immer wieder begegnet, ist, dass sich weder Anbieter noch Gäste so genau an die Schau aufs Land-Regeln halten.
Da kann die Plattform nichts dafür, aber wir haben auch erlebt, dass man keinen Platz bekommt, weil sich Gäste eben nicht – wie vorgesehen – kurzfristig anmelden und dann eine Nacht bleiben, sondern sich anscheinend für eine Woche einquartieren, und das bereits langfristig so vereinbaren.
Am Telefon wurde uns dann gesagt “Wir sind die ganze Woche ausreserviert”, oder “Über Ostern haben wir nichts frei” – was ja eigentlich, den Schauaufsland-Regeln entsprechend, nicht möglich sein sollte.
Das ist dann ein wenig schade, weil es spontanes Reisen verhindert, und die benachteiligt, die sich brav an die Regeln halten. Die Handtuch-Liegen-Reservierer-Typen sind dank Camperboom mittlerweile mitten unter uns Campern angekommen ;-)
Als Gastgeber würden wir wahrscheinlich auch keine (zahlenden) Kunden wegschicken wollen. Da braucht es mal wieder etwas Eigenverantwortung – wer eine Woche lang am selben Platz steht, darf sich sonst nicht wundern, wenn er beim nächsten Betrieb auch selbst spontan keinen Platz mehr findet.
Regional viele gleichartige Betriebe
In vielen Regionen gibt es ein vielfältiges Angebot an Betrieben, doch in anderen herrscht ein wenig Monokultur. Auch hier trifft die Plattform keine Schuld, in manchen österreichischen Regionen gibt es eben fast nur Milchwirtschaft, und in anderen fast nur Weinbau.
In manchen Regionen gibt es aber deshalb viele Stellplätze der gleichen Kategorie. Irgendwann hat man aber die Heckgarage zum Beispiel voller Weinkartons und will nicht mehr das nächste Weingut anfahren. Dann bleibt manchmal nur der Wechsel in eine andere Region.
Nicht überall flächendeckend
Wir sind ja begeisterte Slow-Traveller und vermeiden lange Strecken zu fahren. Wir möchten die zurückgelegte Strecke entdecken und erleben und viele Stationen einlegen. Das funktioniert in manchen Regionen ausgezeichnet, in anderen Regionen ist das Schau aufs Land-Stellplatzangebot aber noch zu löchrig. Da muss man dann entweder ungewollt eine weite Strecke fahren, oder auf Campingplätze und andere Stellplatz-Anbieter ausweichen. Das wird sich mit dem weiteren Ausbau des Stellplatz-Angebots aber lösen.
Österreich, das Land der Fleisch-Esser
Österreich ist ein Fleisch-Land, viele lokale Spezialitäten haben Fleisch zumindest als Zutat. Zwar werden die vegetarischen Optionen zum Beispiel auch in Buschenschänken immer vielfältiger, aber das ist nicht in jedem Betrieb der Fall.
Da wir uns nun seit einem Jahr fast ausschließlich vegetarisch ernähren, fällt uns das verstärkt auf. Und da denkt man sich dann: Kann ich als Vegetarier wirklich beim Schweine-Biobauern auftauchen? Was kaufe ich dem im Hofladen dann ab?
Findet man wirklich nichts und versorgt sich ausschließlich selbst, spricht aber nichts dagegen, eine freiwillige Spende zu hinterlassen. Wir tun das – zugegeben – eher ungern, denn man weiß halt nie, was der Gastgeber als angebracht empfindet. Und so suchen wir unsere Übernachtungsplätze auch anhand des Einkaufs-Angebots aus, was dank der tollen App sehr gut funktioniert.
Stellplätze finden kann Zeit benötigen
Manchmal hat man Glück, und bekommt schon nach der ersten Anfrage eine Bestätigung für die nächste Übernachtung über Schau aufs Land.
Es gibt aber auch andere Fälle, wo man sich über Stunden damit beschäftigt, Betriebe zu kontaktieren. Mal hebt niemand ab oder schreibt niemand zurück, dann erwischt man in einem Gastbetrieb gerade das Mittagsbusiness und wird 3x mal gebeten, doch später anzurufen. Das ist aus Sicht der Gastgeber absolut verständlich, die haben schließlich etwas zu tun.
Aber gerade, wenn man vor der Wahl steht, ob es nach Osten oder nach Westen weitergehen soll, ist es schwierig, nicht zu wissen, von welchem Betrieb man eine Zusage bekommt.
Schau aufs Land versucht dem zu begegnen, indem es in der App mittlerweile eine Art Verfügbarkeitsanzeige gibt, wenn ein Betrieb für einen bestimmten Tag schon Anfragen hatte. Doch da viele Anbieter auch außerhalb der App kontaktiert werden, oder überhaupt mehrere Plattformen nutzen, kann dies nicht 100%ig treffsicher sein.
Tipp: Den Wunsch-Anbieter und ein bis zwei Alternativen am Vortag zu kontaktieren, vermeidet Stress, damit man bis zum gewünschten Anreisedatum auch sicher eine Rückmeldung hat. Das schränkt die Spontanität ein, aber das ist besser, als die Ungewissheit, wenn man eigentlich schon weiterreisen möchte. Für uns hat sich jedenfalls die Anfrage per SMS und WhatsApp bewährt, die mittlerweile wirklich viele Anbieter bieten. So kopiert man seine Anfrage in mehrere WhatsApp-Chats und wartet auf eine Zusage. Per Telefon ist das (außer man hat Glück, und beim ersten Anbieter hebt jemand ab und sagt auch zu) potentiell viel zeitraubender.
Anbieter nutzen mehrere Plattformen
Manche Betriebe nützen mehrere Plattformen, um ihre Höfe zu vermarkten. Das ist aus deren Sicht sicher legitim, doch da sich Regeln, Erwartungshaltung der Besucher und übliche Verhaltensweisen zwischen den Plattformen unterscheiden, können hier Konflikte entstehen.
An einem gut besuchten Wochenende ergatterten wir (nach einigen, erfolglosen Anfragen) einen Stellplatz bei einem Gasthof über Schau aufs Land. Wir kamen vor Ort an, stellten uns in der Gaststube vor, warteten, bis der Wirt Zeit hatte, mit uns nach draußen zu gehen um uns zu zeigen, wo wir parken sollten. Unser Gastgeber erklärte uns, welches Absperrband wir entfernen sollten um uns dann dort hinzustellen. Gesagt getan: Wir entfernten die Absperrung, in weiser Voraussicht blieb aber Olya dort, während ich das Wohnmobil holte. Soweit alles perfekt.
Ausgerechnet in diesem Moment kam aber ein VW-Bus an, der den schönen Platz sah, Olya und das noch daneben stehende Absperrband komplett ignorierte, und schnurstracks dazu ansetzte, auf unserem Platz einzuparken, und dann fast ungehalten war, als er das nicht konnte.
Wenn man selbst, regelkonform, relativ viel Zeit damit verbracht hat, eine Zusage zu erhalten, und dann vor Ort Kollegen ohne Voranmeldung auftauchen, sich nicht beim Gastgeber vorstellen und dann den Schauaufsland-Gästen beinahe über die Zehen rollen, ist das ein wenig mühsam. Das können aber nur die Gäste und Gastgeber lösen, die Plattform trifft da keine Schuld. Wir sahen später, dass der Gasthof bei Park4Night eingetragen war, was wohl den Neuankömmling erklärte.
Problem Tourismuslobby
Wie schon angesprochen, lässt sich leider nicht ganz Österreich mit Schau aufs Land-Stellplätzen bereisen, denn in Tirol verhindert das die Tourismus-Lobby, die auch im Jahr 2022 noch nicht verstanden hat, dass deren Hotels und Campingplätze für autarke Wohnmobile einfach kein passendes Angebot darstellen.
Doch auch anderorts gibt es immer wieder Reibungen zwischen Initiativen für Wohnmobil-Reisenden und den lokalen Gesetzen, bzw. neidischen Nachbarn.
So berichtete uns ein Anbieter in Niederösterreich, das wir seine letzten Gäste sein sollten. Neider hatten ihn angezeigt, weil in seinem Weingarten “widerrechtlich dauerhaft Wohnwagen abgestellt seien”. Ungeachtet dessen, dass es sich um Wohnmobile und nicht Wohnwagen handelte, und von dauerhaft keine Rede sein konnte, wollte er sich einen Rechtsstreit einfach nicht antun, und bot daher keine Stellplätze mehr an. Sowas ist einfach schade, aber wohl nicht so einfach lösbar.
Hier kann man nur darauf hoffen, dass Wohnmobil-Reisende nicht als Störfaktor, sondern als wünschenswerte Kunden gesehen werden – und dazu kann man mit dem eigenen Verhalten auch etwas beitragen.
Die digitale Ausrichtung von Schau aufs Land
Mit ein wenig Augenzwinkern wollen wir hier noch die digitale Ausrichtung von Schau aufs Land als möglichen Nachteil anführen. Denn obwohl wir von der digitalen Herangehensweise und ihren vielen Vorteilen geschwärmt haben, ist es uns bewusst, dass manchen Reisenden ein gedrucktes Buch, trotz aller Nachteile, lieber sein wird. Wer mit Computern, Apps und dem Smartphone eher auf Kriegsfuß steht, ist bei Schau aufs Land eventuell nicht ideal aufgehoben. Sich diesbezüglich zu überwinden, zahlt sich aber aus!
24 Stunden sind manchmal stressig
Eines sollte man bedenken: 24 Stunden sind oft nicht lange genug, um richtig herunterzufahren. Wer erst nach der Arbeit losfährt, und dann relativ spät auf einem Stellplatz am Bauernhof ankommt, der hat am Ankunftstag nicht mehr viel vom Betrieb. Doch am nächsten Tag sorgt der Gedanke an die Suche nach dem nächsten Übernachtungsplatz bereits für eine gewisse Unruhe, denn eine zweite Nacht ist – streng genommen – nun nicht mehr erlaubt.
Zwar sieht das nicht jeder Anbieter so eng, doch erstens können – je nach Region und Nachbarn – längere Aufenthalte zu rechtlichen Schwierigkeiten führen, und zweitens verhindern Langzeitaufenthalte auch spontane Reisen für andere.
Häufige Fragen zu Schau aufs Land
Zum Schluss noch ein paar Fragen, die uns zu Schauaufsland gestellt werden.
Eignet sich Schau aufs Land mit dem Wohnwagen?
Die Anbieter von Stellplätzen bei Schauaufsland können selbst festlegen, ob sie auch Wohnwägen und Zelte akzeptieren – viele tun dies. Die entsprechende Info findet sich direkt im Portal unter jedem Anbieter, nach diesen Infos kannst du auch filtern und so direkt die passenden Bauernhöfe finden.
Eignet sich Schau aufs Land für Campingbusse ohne WC?
Wer einen kleinen Campingbus nutzt, fragt sich vielleicht, ob Schau aufs Land-Betriebe überhaupt nutzbar sind. Aktuell (Stand 2022) bietet etwa die Hälfte der Betriebe eine Toilette, und kann somit auch durch Campingbusse angefahren werden. Für alle, die noch keine Toilette im Camper haben, empfehlen wir die unkomplizierte Trockentrenntoilette Trelino, die wir selbst begeistert nutzen.
Eignet sich Schau aufs Land für große Wohnmobile?
Manche Stellplätze am Bauernhof sind eher kompakt, und die Zufahrt kann manchmal schmal und steil sein. Doch auch Wohnmobil-Reisende mit großen Wohnmobilen kommen mit Schauaufsland auf ihre Kosten, denn per Filter können sie einfach nach passenden Stellplätzen beim Winzer und Landwirt suchen.
Gibt es auf Schau aufs Land-Stellplätzen Ver- und Entsorgung?
Grundsätzlich gibt es beim Stellplatz am Bauernhof oder beim Winzer keine Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten, ein autarkes Wohnmobil wird vorausgesetzt. Dennoch bieten einige Anbieter entsprechende Services, und nach diesen kannst du in der Schauaufsland-App oder im Webbrowser auch filtern.
Eignet sich Schau aufs Land für Miet-Wohnmobile?
Kann man Schauaufsland auch für Miet-Wohnmobile verwenden?
Ja! Da die Mitgliedschaft personenbezogen ist, ist es gar kein Problem, auch mit wechselnden Fahrzeugen anzureisen.
Unsere Erfahrungen mit Schau aufs Land
Kurz und bündig: Es ist einfach toll, dass es nun auch in Österreich eine Möglichkeit gibt, mit dem Wohnmobil unkompliziert Stellplätze am Bauernhof oder beim Weingut zu finden.
Wir haben Schau aufs Land nun über ein Jahr lang genutzt. Dabei waren wir mit dem Wohnmobil auf
- Weingütern
- Bei Gasthöfen
- Auf einem Alpaka-Hof
- Auf Bauernhöfen mit Hofladen
Wir hatten dabei keine negativen Erlebnisse, und viele davon zählen sogar zu den schönsten Erlebnissen im Camper.
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Besonders gut gefällt uns die Umsetzung, die unserer Meinung nach derzeit alle Alternativen in Österreich, aber auch im europäischen Vergleich übertrifft. Die Schauaufsland-Mitgliedschaft ist günstig, fair und die App sehr gut durchdacht.
Wer keine Stellplätze mag, wo man in Reih und Glied mit 100 weiteren Wohnmobilen geschlichtet wird, findet mit Schau aufs Land die reizvolleren Alternativen, und einige der von uns mittlerweile bereisten Stellplätze gehören definitiv zu den schönsten, die Österreich zu bieten hat.
Die Gastgeber waren immer freundlich, und viele erkennen durch Schauaufsland überhaupt erst das Potential, das darin liegt, sich Wohnmobil-Reisende als Kunden zu erschließen. Das ist ein echtes Win-win.
Die wenigen Schattenseiten sind, wie beschrieben, nicht der Plattform geschuldet, sondern eher manchen Mitcampern und landesspezifischen Eigenheiten. Man kann sich mit ihnen arrangieren und Workarounds finden, und es besteht Hoffnung, dass sich einige der angesprochenen Punkte auch mittelfristig auch noch weiter verbessern lassen.
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