Nach einigen Tagen Idylle im albanischen Bergdorf Vasjar, setzen wir unseren Weg in Richtung Griechenland fort. Unser nächstes Ziel ist eines der bekanntesten Tourismus-Ziele Albaniens, die Stadt Gjirokaster.
Inhalt
Die Anfahrt nach Gjirokaster
Wir kommen aus dem Norden aus dem Bergdorf Vasjar, und haben über die gut ausgebaute SH4 nur 45 Kilometer zurückzulegen. Die Durchfahrt durch Tepelenje ist spannend, das Navi ist ob der 90°-Kurven verwirrt und versucht uns fehlzuleiten. Aber nicht mit uns, wir kommen unbeschadet durch. Einmal gibt es eine Baustelle und Umleitung, doch im Großen und Ganzen ist diese Straße hier quasi eine Autobahn.
Was man über Gjirokaster wissen muss
Gjirokaster (oder Gjirokastra) ist eine UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt mit etwa 20.000 Einwohnern. Die Stadt liegt am Fluss Drino in einem weitläufigen Tal und schmiegt sich ans Gebirge Mali i Gjere. Nur 36 Kilometer entfernt liegt die griechische Grenze, und über den nahen Muzina-Pass gelangt man auch schnell nach Sarandë ans Meer.
Architektur in Gjirokaster
Gjirokastra ist eine der ältesten Städte Albaniens, mit langer Geschichte und entsprechend viel zu sehen. Aufgrund der markanten mit weißen Fassaden und Holzfenstern wird Gjirokaster auch Stadt der Steine genannt. Die Dächer dieser traditionellen Häuser in der Altstadt Gjirokasters werden mit Steinplatten gedeckt, um die Temperatur im Haus zu regulieren. Diese „Balkanarchitektur“ kennen wir bereits aus Metsovo in Griechenland, sowie von unserem Besuch in Berat.
Ali Pascha
Mit Ali Paschas Historie haben wir schon vor vielen Jahren im nord-griechischen Ioannina Bekanntschaft gemacht, wo er seinen Hauptsitz hatte, und von wo aus er große Teile des heutigen Epirus sowie Albaniens regierte. Nun begegnet uns der Pascha des osmanischen Reiches also wieder. „Ali Pascha von Tepelenje“ stammt aus dieser Gegend und startete hier seine Karriere als Bandit. Als er seine Diebesbande dem osmanischen Sultan verriet, machte ihn diese Tat zum Herrscher. Sympathisch! Jedenfalls ist in Gjirokaster allerlei nach ihm benannt, zum Beispiel eine Brücke.
Die Festung in Gjirokaster
Die Festung Gjirokasters ist die zweitgrößte am Balkan. Unter anderem kann man hier auch ein amerikanisches Trainingsflugzeug, das in den Fünfzigern in Albanien zur Landung gezwungen wurde, besichtigen.
Die imposante Festung ist mit ihren dicken Mauern wirklich beeindruckend, und verschafft vor allem wunderbare Ausblicke über Gjirokaster und das Drino-Tal.
Mit dem Wohnmobil in Gjirokaster parken
Gjirokaster liegt an einem Hang, und ist eine Stadt mit langer Geschichte. Entsprechend eng und verwinkelt sind viele Straßen und Stadtteile angelegt. Wer hier mit dem Wohnmobil falsch abbiegt, kann schnell in unangenehme Situationen kommen..
Bis Gjirokaster fahren wir auf guter Straße, die unterhalb der Stadt im Tal verläuft. Mit dem Wohnmobil ist es nun wirklich wichtig, den offiziellen Wegweisern zum Parkplatz beim Schloss zu folgen. Wer hier auf Google Maps oder andere Navis vertraut, findet sich bald in einer Sackgasse wieder, wo es mit einem Camper kein Durchkommen gibt. Wir mussten zwei Mal umkehren, sogar, als wir schon selbst auf der Karte nach „großen“ Straßen Ausschau hielten. Wir wussten immerhin, was uns erwartet, und brachen immer schon frühzeitig ab, bevor es keine Gelegenheit zum Wenden mehr gab.
Tipp: Sobald das Kopfsteinpflaster beginnt, kann man davon ausgehen, dass die Straße mit dem Wohnmobil nicht passierbar ist. Umkehren!
Von der Hauptstraße im Tal folgt man am Besten den offiziellen Wegweisern zum Parkplatz unter der Festung. Diese Straße ist groß, und am Parkplatz gibt es genügend Platz. Und wenn nicht, kann man vor Beginn der Altstadt am großen Platz problemlos wenden.
Campingplätze in Gjirokaster
Wer ohnehin länger in der Stadt bleiben will, oder zumindest einmal übernachten möchte, kann das Straßengewirr auch komplett meiden. Direkt an der Hauptstraße im Tal vor Gjirokaster findet man mindestens zwei Campingplätze. Man muss sich hier nur darauf einstellen, dass die Umgebung nicht sehr idyllisch ist. Man steht direkt an der Hauptstraße auf einer Wiese. Näheres haben wir diesmal nicht in Erfahrung gebracht, denn wir hatten keine Zeit für mehr als einen kurzen Stopp.
Die Altstadt von Gjirokaster
Wir parken also beim Schloss, und besichtigen einen kleinen Teil der traditionellen Altstadt sowie das Schloss. Die Altstadt ist in Teilen schön hergerichtet, in Teilen aber auch zerfallen und verlassen.
Am Aufgang zur Festung wird gerade neu gepflastert. Hier kommen wenige Maschinen zum Einsatz, dafür umso mehr Manpower.
Gut gefällt uns, wie hemdsärmelig man zum Beispiel ein altes Haus in eine Autowaschanlage umgewandelt hat.
Fazit und Weiterreise
Uns hat Gjirokaster gut gefallen. Da wir aber gerade Mitfahrer hatten (wir haben im letzten Artikel berichtet), die die Stadt kannten und schon am Quängeln waren, mussten wir nach der Besichtigung der Festung bereits wieder in Richtung Siri i Kalter und Sarande aufbrechen. Sonst hätten wir schon noch einige Stunden im Altstadtgewirr verbringen können.
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