Nachdem wir am Vortag aus Bosnien abgefahren, und durch Montenegro nach Albanien gelangt waren, machten wir nun Station in Shkodra. Nun waren wir ja bereits zwei Mal in Shkodra, und waren beide Male am Lake Shkodra Ressort. Diesmal beschließen wir, den zweiten Campingplatz der Stadt, Camping Legjenda, auszuprobieren.
Inhalt
In Shkodra Tanken
Unser Diesel-Tank ist trotz seiner 120 Liter nun schon recht leer. Doch das Tanken ist in Albanien gar nicht so einfach. Zwar weist Albanien bekanntlich ein unglaublich dichtes Tankstellen-Netz auf – alle paar hundert Meter findet man eine Tankstelle. Doch seit der albanischen Grenze haben wir noch keinen Bankomat entdeckt, und an zwei Tankstellen werden wir nach der Frage um Kartenzahlung wieder weitergeschickt. Internationale Kreditkarten wollen die Tankwarte nicht.
An der dritten Tankstelle klappt es, doch diesen Erfolg müssen wir teuer erkaufen. Nicht nur, dass der Preis höher ist, als bei den beiden Tankstellen davor. Überhaupt stellen wir erst nach Umrechnung fest, dass der Liter Diesel über €1.50 pro Liter gekostet hat. Damit hatten wir nicht gerechnet. In Montenegro waren wir an den €1.20-Tankstellen vorbeigefahren, da wir damit rechneten, dass der Preis in Albanien gleich oder noch günstiger sein würde. Da haben wir uns ordentlich verschätzt!
Tipp: Am Weg nach Albanien unbedingt noch in Montenegro tanken, das zahlt sich aus und ist viel günstiger!
Camping Legjenda in Shkodra
Der Empfang am Camping Legjenda ist freundlich und professionell. Man bekommt alles erklärt, und kann sich dann einen Stellplatz aussuchen. Es gibt eine Art Carport für Wohnmobile, damit will man für Beschattung sorgen. Da bei einem guten Teil aber die Pflanzen, die sich wohl um die Carports ranken sollen, fehlen, bleibt das in vielen Fällen Theorie. Die Stellplätze sind parzelliert, aber teilweise recht eng bemessen.

Der Pool am Camp Legjenda
In der Mitte des Platzes parken PKW. Wie sich herausstellt, sind das die Tagesgäste, die den Pool des Campingplatzes nutzen. Man teilt sich das Areal mit diesen.
Wir parken auf einem Stellplatz mit Sicht auf die Burg von Shkodra, und begeben uns dann gleich an den Pool. An der Bar neben dem Pool bekommen wir erstmal einen „iced coffee“. Es ist am frühen Nachmittag viel zu heiß für alles andere, die Luft steht still.
Lokal am Camp Legjenda
Durch eine Hecke vom Campingplatz getrennt, aber am selben Areal und durch einen Durchgang zu erreichen befindet sich ein gehobenes Restaurant. Wir haben es nicht getestet, aber immerhin besichtigt. Es dürfte auch eine gerne gebuchte Hochzeits-Location sein, denn gerade wurden Fotos eines Brautpaars gemacht. Auch Olya posiert für ein Bild.
Sanitäranlagen am Camp Legjenda
Hinter der Pool-Anlage befinden sich die Sanitäranlagen, zudem ein kleiner Wald, der wohl auch den Zelt-Bereich darstellt. Die Sanitäranlagen sind großzügig und rein.
Hinter den Sanitäranlagen fließt der Fluss vorbei, leider gibt es dazu keinen Zugang. Man fragt sich, ob es wohl empfehlenswert wäre, den Fluss aus der Nähe zu sehen, denn Sanitäranlagen direkt am Fluss lassen natürlich die Fantasie blühen.
Die Burg in Shkodra – Rozafa

Olya hat bei der Hitze keine Lust auf Sightseeing, und so hänge ich mir alleine die Kameratasche um, und mache mich auf den Weg auf die Burg von Shkodra. Unseren Hotspot mit der albanischen Simkarte nehme ich mit, denn Olya kann das Wlan des Campingplatzes nutzen, und so bleiben wir in Kontakt.
Vom Camping Legjenda kann man sich aussuchen, ob man nach links um den Festungs-Berg wandern möchte, oder nach rechts. Es ist laut Karte etwa gleich weit. Ich gehe links nach oben, und komme rechts wieder herunter und glaube schlussendlich, dass es auf der Südseite etwas kürzer war.
Zuerst fühle ich mich noch etwas unsicher, immerhin schleppe ich teures Kamera-Equipment mit mir herum, und die Umgebung wirkt nicht super-sicher. Doch ich werde nicht behelligt und komme bald an touristischen Straßen an, wo bereits Wohnmobile mit gehfaulen Insaßen direkt am Aufgang zur Burg parken. Souvenir-Händler breiten ihre Waren am Wegesrand aus.
Bis ich am Eingang der Burg ankomme, schwitze ich schon. Die Hitze ist drückend, und die Luft bewegt sich nicht. Der Eintritt kostet 200 LEK. (120 LEK = 1 Euro)
Die Aussicht von der Burg Shkodra

Die Besichtigung des Schlosses ist auf alle Fälle empfehlenswert – nicht, weil die Burg so wahnsinnig interessant wäre, sondern wegen der grandiosen Aussicht auf den Shkodra-See, die Stadt Shkodra und die Ada, die sich ihren Weg nach Süden bahnt.

Besichtigung der Burg Shkodra
Das Schloss selbst ist großteils zerfallen, man sieht meist nur Überreste der Mauern. Beeindruckend ist aber dennoch die Dimension der Festungsanlage.
Ich schicke Olya Grüße von oben, und sehe sie in unserem Camper sitzen. Man blickt von der Burg Shkodra direkt aufs Camp Legjenda hinab.
Taxi vom Camp Legjenda ins Zentrum von Shkodra
Der Hauptgrund, diesmal Camp Legjenda zu wählen war, dass wir die Stadt Shkodra näher kennenlernen wollten. Lake Shkodra Ressort liegt ja doch weit außerhalb der Stadt.
Der Rezeptionist bestellt uns ein Taxi. Schließlich kommt auch ein Auto, allerdings ohne Taxi-Schild. Als ich nachfrage, ob es sich wirklich um ein Taxi handelt, wird etwas aggressiv zurückgefragt, ob das ein Problem für uns sei. Nein, ist es nicht. Als wir dann mit 700 LEK aber 200 LEK mehr zahlen müssen, als vom Rezeptionist vorab vereinbart, hinterlässt das doch einen etwas schalen Beigeschmack. Insbesondere, als die Fahrt zurück nur mehr 500 LEK kostet. Klar, ist für uns nicht viel Geld, aber wenn man sowas als unwichtig abtut, fördert man Abzocke, und das möchten wir nicht.
Abends in Shkodra

Als wir in Shkodra ankommen, herrscht bereits reges Treiben. Die Stadt scheint – wie so viele Städte im Süden – nachts so richtig zu erwachen.
Hier im Zentrum kennt man auch Touristen. Viele Hostels, Hotels und Restaurants heißen internationale Besucher willkommen.
Essen in Shkodra
Wir suchen uns ein vielversprechendes Restaurant aus. Der nette Kellner hilft uns bei der Auswahl eines Gerichts, das uns sehr gut schmeckt. Es zahlt sich aus, die albanischen Spezialitäten zu probieren. Natürlich fehlen hier auch die bettelnden Hunde nicht, die hoffen, etwas abzubekommen. Insgesamt kostet das Abendessen 1600 LEK.
Ausklang des Abends am Fluss Ada
Zurück am Campingplatz spazieren wir an den Fluss, um dort noch ein Gläschen Wein zu trinken. Wir beobachten Enten von oben und genießen die Zeit einfach nur.
Weiter nach Berat
Unser nächstes Ziel in Albanien wird Berat sein. Am nächsten Tag brechen wir von Shkodra dorthin auf, doch dazu mehr im nächsten Artikel.
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