Die Wohnmobil-Toilette erhöht unterwegs deinen Komfort und deine Flexibilität enorm. Dennoch gibt es viele Reisende, die sie am liebsten nicht benutzen würden. Zugegeben, eine appetitliche Sache ist die Camping-Toilette grundsätzlich nicht. Zudem bestehen in der “Standard-Ausführung” Umwelt-Bedenken wegen der notwendigen Toiletten-Chemie. Heute existieren jedoch mehrere Alternativen zur Chemie-Toilette im Wohnmobil, und mit der richtigen Benutzung verliert auch die Entleerung ihren Schrecken.
Inhalt
Die Toiletten-Typen im Wohnmobil
Die Toilette ist im Wohnmobil mittlerweile Standard. Selbst ein Campingbus und so gut wie jedes kleine Wohnmobil hat heutzutage meist ein WC. Eine Wohnmobil-Toilette beschert dir Unabhängigkeit, ohne die Notwendigkeit, einen Klappspaten einzusetzen. In der Mehrzahl der Wohnmobile ist eine Kassettentoilette verbaut, doch dies ist nicht die einzige Möglichkeit. Zu den Toiletten-Varianten im Wohnmobil zählen:
- Kassettentoilette oder Chemietoilette
- Komposttoilette / Trockentoilette / Trenntoilette
- Festtanktoilette
- Verbrennungstoilette
Diese Varianten können dann durch Erweiterungen (z.B. das SOG-System, Zerhacker oder Vakuumsysteme) noch an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.
Die häufigste Wohnmobil-Toilette: Kassette und Chemie

Die allermeisten Wohnmobile werden mit einer Kassettentoilette ausgeliefert. Sie stellt somit die Standardlösung dar. Die Kassettentoilette heißt so, weil die Hinterlassenschaften in einer “Kassette”, einem Kunststoffbehälter gesammelt werden. Der Name “Chemietoilette” ergibt sich daraus, dass gemäß Herstellerempfehlung chemische Zusätze in die Kassette gegeben werden.
Die Kassettentoilette ist relativ unkompliziert, jedoch bei der Nutzung mit Chemiezusätzen ökologisch bedenklich, weshalb sich mittlerweile einige Alternativen zur Chemietoilette entwickelt haben.
Mehr zur Kassettentoilette im Wohnmobil findest du auch in diesem Artikel.
Aufbau der Kassettentoilette
Eine fest installierte Kassettentoilette besteht aus einer Toilettenschüssel, sowie einer Kassette zum Sammeln der Hinterlassenschaften. Die Kassette ist direkt unter der Toilettenschüssel angebracht. Die Toilettenschüssel ist normalerweise in der Nasszelle des Wohnmobils installiert.
Die Kassette ist zumeist nicht vom Innenraum, sondern durch eine Service-Klappe von Außen erreichbar. Die Ausnahme stellen tragbare Chemietoiletten (“Porta-Potti”) dar.
Gespült wird die Kassettentoilette im Normalfall mit Wasser. Die Spülung kann elektrisch oder mechanisch erfolgen, und funktioniert nach dem Schwerkraftprinzip (da der Auffangbehälter ja direkt unter der Toilettenschüssel liegt)
Benutzung der Kassettentoilette
Eine Kassettentoilette kannst du mehr oder weniger gewöhnlich benutzen. Nach verrichtetem Geschäft spülst du mit Wasser nach. Ein Schiebemechanismus öffnet zur Kassette, wo Fäkalien und Urin gesammelt werden.
Die Wohnmobil-Toilette entleeren
Eine Chemietoilette darfst du nicht in die Natur leeren. Du bist daher auf Ver-/Entsorgungsstationen oder Campingplätze angewiesen.
Im Sommer musst du mit einer Entleerung spätestens alle drei Tage rechnen. Danach wird die Geruchsbelästigung zu stark. Eine Füllstandsanzeige hilft dir, den nächsten Entleerungszeitpunkt abschätzen zu können. Allerdings wird die Kassette bei hohen Temperaturen zumeist noch nicht voll sein, wenn du sie aus geruchstechnischen Gründen bereits leeren musst.
Für die Entleerung entnimmst du einfach die Kassette, und entleerst sie in eine Entsorgungsstation. Dabei solltest du den vorgesehenen Entlüftungsknopf auch benutzen, um Spritzer zu vermeiden. Zwei bis dreimal mit Wasser nachspülen, bei Bedarf Toilettenchemie in die Kassette füllen, fertig. Das ist keine angenehme Arbeit, aber auch nicht wirklich schlimm, und schnell erledigt.
Chemie fürs WC im Wohnmobil
Die chemischen Zusätze für die Campingtoilette verhindern Gerüche und helfen bei der Zersetzung der Ausscheidungen. Die Wohnmobil-Toilette soll ja möglichst auch appetitlich bleiben, und nicht nach Festival-Klo riechen.
Leider sind diese chemischen Zusätze ökologisch bedenklich. Sie können umweltschädigend sein, die menschliche Gesundheit schädigen und auch die Arbeit von Kläranlagen beeinträchtigen.
Insbesondere Wildcamper sollten auf Toilettenchemie verzichten!
WC-Zusätze wie Aqua-Kem Green oder Ammovit sind ökologisch verträglicher.
Mehr über Toilettenzusätze findest du in diesem Artikel.
SOG-Entlüftungssystem für Wohnmobil-Toiletten
Ein SOG-System ist eine Erweiterung der Wohnmobil-Toilette und leitet Gerüche sowohl
- Während der Toilettenbenutzung als auch
- Während des Gärungsprozesses der Fäkalien
Mittels Ventilator nach außen ab. Kohlefilter verhindern eine Geruchsbelästigung draußen.
Der Luftaustausch begünstigt zudem Zersetzungsprozesse. Aus diesen Gründen erlaubt SOG einen Verzicht auf Toiletten-Chemie. Die meisten Erfahrungsberichte zum SOG-System sind positiv: Das System ist simpel, effektiv, und einfach und kostengünstig nachrüstbar. Als einziger Nachteil bleibt etwas Stromverbrauch für den Ventilator.
Die Wohnmobil-Toilette mit Festtank statt Kassette
Wer in Nordamerika ein Wohnmobil mietet, lernt dort die Vorteile einer Festtank-Toilette kennen. In Europa sind diese meist den großen Integrierten und Linern vorbehalten, aber natürlich grundsätzlich in allen Wohnmobil-Klassen möglich. Festtank-Lösungen benötigen jedoch Platz und sind relativ schwer, weshalb sie als Wohnmobil-Toiletten für kleinere Wohnmobile eher ausscheiden.
Fäkalienkassetten sind, je nach Häufigkeit der Nutzung, grundsätzlich ausreichend für 2-4 Tage. Wen die dadurch häufig notwendige Entleerung stört, kann auf einen Festtank anstatt einer Kassette setzen. Dieser muss durch das größere Volumen seltener als die Kassette geleert werden, und ein Verzicht auf Chemie ist möglich.
Ein Festtank kann schonmal das 10-fache Volumen einer Toilettenkassette aufweisen. Durch den größeren Wasserverbrauch kommt man damit aber leider nicht unbedingt auch 10 mal so lange aus. Erfahrungsberichte sind höchst unterschiedlich, aber es soll möglich sein, einen 180l-Fäkaltank in 3 Tagen zu füllen, wenn man mit Familie unterwegs ist.
Festtank als Lösung ohne Chemie
Der Einsatz von Chemie kann bei Festtanks durch hermetische Verriegelung des Tanks vermieden werden. Im Gegensatz zur Kassettentoilette öffnet der Toilettenschieber bei getrenntem Einbau auch nicht direkt in den Festtank, was der Geruchsausbreitung im Wohnraum entgegenwirkt.
Dennoch nutzen manche Festtank-Besitzer chemische Zusätze, um die mögliche Standzeit zu verlängern. Auch der Einsatz eines SOG-Systems ist bei Festtank-Toiletten möglich.
Vorteile eines Festtanks
- Größeres Volumen
- seltener Entleeren
- Verzicht auf Chemie möglich
- Bequem, sofern Entsorgungseinrichtungen vorhanden
Nachteile eines Festtanks
- Die Entsorgung ist schwieriger, da das Wohnmobil zur Entsorgungsstelle fahren muss, und du keine bewegliche Kassette hast.
- Beträchtliches Mehrgewicht
Festtank-Toilette: Die Wohnmobil-Toilette mit Schwerkraftspülung
In der einfachsten Form wird ein Fäkalientank direkt unter der Wohnmobil-Toilette montiert, wodurch eine Schwerkraftspülung genutzt werden kann. Der Aufbau unterscheidet sich dann nicht von der Kassettentoilette – die kleine Kassette wird dabei lediglich durch einen großen Tank (an gleicher Stelle) ersetzt. Alternativ lassen sich aber auch Zerhackertoiletten oder Vakuumtoiletten mit Festtanks nutzen.
Wer einen Festtank ohne Zerhacker einsetzt, verlässt sich für das Verflüssigen des Tankinhalts gewissermaßen auf die Schaukelbewegung beim Fahren. Diese sorgt dann für die Durchmischung und Zersetzung. Wer aber stationär auf einem Stellplatz steht, und dann direkt entsorgen will, kann Probleme mit im Tank aufgehäuften Fäkalien bekommen.
Vorteile:
- Größeres Volumen,
- bequem
Nachteile eines Festtanks
- Mehrgewicht
- Mögliche Entsorgungsschwierigkeiten
Zerhackertoilette als Wohnmobil-Toilette?
Bei der Zerhackertoilette ist ein Häcksler installiert, der die Hinterlassenschaften mittels motorbetriebener Klingen zerhackt und damit verflüssigt – Toilettenpapier inklusive. Zurück bleibt Flüssigkeit, die meist in einem Fäkalientank gesammelt wird. Durch die Konsistenz des Schlamms ist die Entsorgung einfacher, doch für die Spülung wird auch mehr Wasser verbraucht (bis zu einigen Litern pro Spülgang).
Ein Vorteil der Zerhackertoilette als Wohnmobil-Toilette ist, dass der Fäkalientank nicht am selben Ort wie die Toilette verbaut werden muss. Die Entfernung von Toilette zu Tank kann bis zu 15 Meter betragen.
In manchen Wohnmobilen wird der Zerhacker erst für die Entleerung, also nach dem Tank genutzt.
Zerhackertoiletten lassen sich auch in Kombination mit Vakuum-Toiletten einsetzen.
Der Zerhacker ist aufgrund des Wasserverbrauchs fast immer eine optionale Erweiterung für einen Fäkalientank, aber auch der Einsatz einer Zerhackertoilette mit einer Kasettentoilette ist möglich. Dann ist jedoch die Reichweite stark eingeschränkt, da die Kasette sehr schnell gefüllt wird.
Vorteile:
- Komfort
- Reichweite wenn der Fäkalientank groß genug bemessen ist
- Chemieverzicht
Nachteile:
- Größerer Wasserverbrauch, dadurch wird auch ein größerer Fäkalientank wieder schneller gefüllt.
- Entsorgung ist wegen des fest verbauten Tanks nur an geeigneten Entsorgungsstationen möglich.
- Lärm des Zerhackers
Vakuumtoiletten für geringeren Wasserverbrauch?
Die Vakuumtoilette kennt man nicht unbedingt als Wohnmobil-Toilette, sondern eher aus dem Flugzeug: Wenn es nach Betätigung der Spülung laut “Wuuusch” macht, dann hat man es vermutlich mit einer Vakuum-Toilette zu tun. Für die Spülung wird hier kein Wasser eingesetzt. Stattdessen baut ein Generator einen Unterdruck auf, und dieser saugt dann die Hinterlassenschaften ab, woraufhin sie in einem Festtank landen. Auch dadurch ist eine getrennte Montage von Fäkalientank und Toilette möglich. Wer für die Wohnmobil-Toilette eine Festtanklösung sucht, aber vor dem Wasserverbrauch einer gewöhnlichen Toilette mit Festtank zurückschreckt, wird bei der Vakuumtoilette landen.
Eine Vakuumtoilette lässt sich in Kombination mit Zerhackern einsetzen.
Vorteile:
- Bequem
- Wasserersparnis
Nachteile:
- Stromverbrauch durch Unterdruck-Generator (ca. 6 Ampere)
- Lärm der Vakuum-Absaugung
Entsorgung des Festtanks
Die Entsorgung des Fäkalientanks erfolgt entweder durch Parken über einem Entsorgungs-Kanal und Öffnen des Tanks, oder Anschließen eines Entsorgungs-Schlauchs. Je nach Länge des Schlauchs muss man dazu mehr oder weniger nahe an der Entsorgungsstation parken können. Keinesfalls darf an einem normalen Abwasserkanal entsorgt werden.
Luxus-Campingplätze bieten sogar einen Kanalanschluss direkt am Stellplatz, damit kann der Festtank ohne Fahrzeugbewegung entsorgt werden.
Die Wohnmobil-Toilette für Umweltbewusste: Trockentoilette
Von einer Trockentoilette spricht man, wenn das Wohnmobil-Klo keine Spülung erfordert. Das klassiche Beispiel hierfür ist das Plumpsklo aus vergangen geglaubten Zeiten. Exkremente fallen dabei einfach in einen Behälter. Doch auch heute werden Trockentoiletten überall dort eingesetzt, wo eine Wasserinstallation schwierig wäre (beispielsweise Berghütten).
Plumpsklo und Eimertoilette
Als “Eimertoilette” gibt es diese Toilette auch in einer campingtauglichen Variante. Dabei sitzt man einfach auf einem Eimer mit Klobrille.
- Gewicht: 2.4 kg
- Material: 100 % PP Polypropylen
- Kapazität des Fäkalientanks: 7 L
Ähnliches lässt sich natürlich auch fix im Wohnmobil einbauen. In fertigen Ausbauten wirst du dies aber eher nicht finden.
Komposttoilette oder Hummustoilette
Wenn die Hinterlassenschaften in der Trockentoilette nicht regelmäßig entleert werden, sondern gesammelt und kompostiert werden, spricht man von der Komposttoilette oder Hummustoilette. Als Resultat entsteht hier einfach Erde.
Beim Einsatz im Wohnmobil (oder auch in Hütten) verwendet man meist saugfähiges Material, um Kot zu überdecken. Dies hilft dabei, Gerüche zu vermeiden und bindet außerdem die Feuchtigkeit des Urins.
Die Trenntoilette im Wohnmobil

Von einer Trenntoilette spricht man dann, wenn Urin und Exkremente nicht im selben Behälter landen. Durch eine Trennung von Urin und Kot durch zwei unterschiedliche Behälter wird sehr effektiv Geruchsbildung vermieden. Zudem ist die Entleerung viel einfacher, und die Entleerungsintervalle sind länger. Das ist für die Wohnmobil-Toilette offensichtlich ein großer Vorteil.
- Der Urinbehälter ist meist ein Kanister. Diesen entnimmst du zur Entleerung, welche überall möglich ist, wo man auch ohne schlechtes Gewissen urinieren würde.
- Der Kot-Behälter erlaubt das langfristige Kompostieren der Hinterlassenschaften und muss nur selten entleert werden. Außerdem wird durch die Urin-Trennung viel weniger saugfähiges Streugut benötigt, als bei der klassischen Trockentoilette.
Der größte Vorteil der Trenntoilette ist jedoch, dass auf chemische Zusätze komplett verzichtet werden kann. Wer dennoch Angst vor Geruchsbildung hat, kann zusätzlich Ventilatoren einsetzen, die dann auch den Zersetzungsprozess unterstützen.
Die Trenntoilette ist also eine überlegene Weiterentwicklung der Trockentoilette und für das Wohnmobil zu bevorzugen. Mehr zur Trenntoilette erfährst du übrigens hier.
Die Trenntoilette im Wohnmobil benutzen
Die Benutzung ist ganz einfach: Genau zielen! Verschiedene Toiletten unterstützen den Prozess, indem man z.B. Den Urinbehälter abwechseln schließen und öffnen kann. Rührwerke unterstützen optional den Zersetzungsprozess.
Als saugfähiges Streugut im Exkremente-Behälter kannst du unter anderem Streu aus dem Tierbedarf, Rindenmulch, Kaffeesatz, Kokosfasern oder Sägespäne benutzen.
Entsorgung mit der Trenntoilette
Der Urinkanister muss alle paar Tage entleert werden. Dazu können alle Toiletten und Entsorgungsstationen dienen. Im Notfall und dank Verzicht auf Chemie wohl auch die Natur. Die Intervalle kannst du durch Ersatzkanister verlängern. Dank Schraubverschluss ist hier wenig zu befürchten, wenn man einen vollen Kanister in der Heckgarage befestigt mitführt.
Den Kot-Behälter musst du bei bei Urlaubs-Reisen monatelang nicht leeren. Von einer unmittelbaren Entleerung wird sogar abgeraten, da die Hinterlassenschaften mind. Zwei Wochen benötigen, um kompostiert zu werden. Einzig jene, die im Wohnmobil leben, müssen öfters ans Entleeren denken.
Reinigen der Trenntoilette
- Eine Reinigung des Kot-Behälters ist grundsätzlich nicht empfohlen, da die Bakterienkulturen im Behälter die Zersetzung begünstigen.
- Der Urin-Kanister kann mit Essiglösung ausgewaschen werden.
- Die Toilettenschüssel selbst kann konventionell gereingt werden, solange keine Flüssigkeit in die Behälter gelangt.
Eine Trenntoilette im Wohnmobil nachrüsten
Mit €500 bis €1000 muss man für einen Trenntoiletten-Bausatz rechnen. Dazu kommen dann noch Arbeitsstunden für den Einbau, wobei vor allem das Stilllegen des meist schon vorhandenen Wasseranschlusses Aufwand erfordert.
Bei einem Selbstausbau ist der Einbau der Trenntoilette aus dem selben Grund besonders einfach: Die Toilette wird einfach sicher verschraubt – fertig.
Erfahrungsberichte zum Einbau gibt es z.B. Bei Whatabus oder Felsundwald.
Bausätze und Bezugsquellen für Trenntoiletten im Wohnmobil
Die Toiletten von Nature’s Head und Separett können über Amazon, über Tomtur oder deinen Campinghändler bezogen werden.
- Nature’s headTrocken-Trenntoilette Nature's Head® mit platzsparender 'Spider' Kurbel
- Nature's Head Self Contained Composting Toilet with Close Quarters Spider Handle Design
- Granite
- SeparettSeparett Trockentrenntoilette Villa 9000 Komposttoilette zweistufiger regelbarer Lüfter Komplettset
- die geruchsfreie Trockentrenntoilette Separett 'Villa 9000' überzeugt mit Design, Komfort und Funktionalität
- einfache Installation, temperaturunabhängiger Betrieb, Befestigung erfolgt in Wand oder Boden
- energieeffizientes, umweltfreundliches Kompostklo, hygienische Entleerung durch einfachen Behälterwechsel
- Biotoiletten-Komplettset inklusive aller Montageteile, Auslieferung direkt vom deutschen Großhändler
- Abmessungen: Einbautiefe: 70 cm, Sitzhöhe: 44 cm, Einbaubreite 45,6 cm
Bezugsquellen für die Airheadtoilet findest du hier.
Eine Trenntoilette selbst bauen
Wer für die Wohnmobil-Toilette platztechnische Spezialanforderungen hat, oder aus sonstigen Gründen eine Trenntoilette selbst bauen möchte, kann dies mit Holz-Konstruktionen und Eimern/Kanistern selbst versuchen, oder auf fertige Trenn-Einsätze zurückgreifen.
Vorteile der Trenntoilette
- Toilettenvariante ohne Chemie
- Lange Entsorgungs-Intervalle
- Wenig zu schleppen bei der Entsorgung
- Wasser-Ersparnis da keine Spülung
Nachteile der Trenntoilette
- Gewöhnungsbedürftige Benutzung
- Nachrüstung im Wohnmobil ist notwendig
Die Verbrennungstoilette
Eine Verbrennungstoilette ist eine Wohnmobil-Toilette, bei der die Hinterlassenschaften bei über 550°C zu Asche verbrannt, und das Urin verdampft werden. Eine Spülung gibt es nicht, weshalb es sich auch bei der Verbrennungstoilette per Definition um eine Trockentoilette handelt. Chemische Zusätze sind nicht erforderlich. Die Entsorgung ist somit nicht nur einfach, sondern auch höchst angenehm und hat keinerlei Ekelfaktor. Die Technologie hat sich an entlegenen Orten wie Berghütten bewährt.
Fürs Wohnmobil existieren erst relativ kurz spezielle Ausführungen, die sich durch kompakte Maße auszeichnen, und für die Verbrennung eine Gasflamme nutzen.
Verwendung der Verbrennungstoilette
Vor Benutzung der Verbrennungstoilette muss ein Papier-Insert eingelegt werden. Diese Papiereinlage ist wasserdicht, und sammelt die Hinterlassenschaften und verhindert so, dass der Behälter der Toilette schmutzig wird. Da die Toilette keine Spülung hat, ist dies notwendig. Während der Benutzung verhindert ein bereits laufender Ventilator die Ausbreitung von Gerüchen. Nach dem Toilettengang entzündet sich auf Knopfdruck (quasi anstatt der Spülung) eine Gasflamme, die die Hinterlassenschaften verbrennt.
Dauer der Verbrennung
Die Verbrennungstoilette arbeitet nach dem Toilettengang in etwa eine Stunde. Laut Promobil-Test ist dies abhängig von Menge der Hinterlassenschaften und Flüssigkeitsgehalt.
Während eines Verbrennungsvorgangs kann die Toilette grundsätzlich weiterhin benutzt werden, allerdings gibt es hier Kapazitätsgrenzen.
Papier-Einlagen sind zwingend notwendig
Damit aber der Auffangbehälter sauber bleibt, müssen spezielle Papier-Einlagebeutel benutzt werden. Völlig autark ist man mit der Verbrennungstoilette also nur so lange, wie man noch Papiereinlagen dabei hat, da eine Benutzung ohne Papiereinlage nicht möglich ist.
Mit €43 für 500 Stück sind die Einlagen auch nicht ganz günstig.
Entleeren der Verbrennungstoilette
Die Verbrennungstoilette muss nur selten (nach ca. 70 Verbrennungsvorgängen) entleert werden. Zurück bleibt beim Verbrennungsvorgang nur Asche, diese ist über den Müll oder Kompost leicht zu entsorgen. Es fällt nur wenig Volumen und vor Allem kaum Gewicht an.
Gasverbrauch der Verbrennungstoilette
Lt. Hersteller verbraucht die Cinderella Motion etwa 110g Gas. Im Test bei Promobil weist man darauf hin, dass dies etwas tiefgestapelt sein könnte, schließlich benötigt eine Gasheizung mit gleicher Leistung mehr als doppelt soviel Gas.
Der Gasverbrauch summiert sich damit über den Tag hinweg ganz ordentlich. Geht man z.B. Über den Tag verteilt fünf mal auf die Toilette, so verbraucht man mit zwei Personen schon 5 x 2 Personen x110g = 1,1kg. Eine 11kg-Gasflasche wäre somit nach 10 Tagen Reise verbraucht.
Ohne eine große Menge Gas an Bord (möglichst mittels großem Gastank) ist eine Verbrennungstoilette somit keine gute Idee.
Stromverbrauch der Verbrennungstoilette
Auch der Stromverbrauch von Verbrennungstoiletten ist mit 1,3A Stromaufnahme während des Verbrennungsvorgangs beträchtlich. Wenn wir wieder fünf Toilettengänge pro Person und zwei Personen annehmen, ergibt sich bei einem jeweils einstündigen Verbrennungsvorgang ein Verbrauch von 13Ah täglich (immerhin fast ein Drittel der nutzbaren Kapazität einer 80Ah-Bleibatterie).
Gerade für autarke Wohnmobile sollte bedacht werden, dass bei niedriger Bordspannung oder bei verbrauchtem Gasvorrat kein Toilettengang mehr möglich ist. Immerhin die Standby-Stromaufnahme von 0,005A fällt kaum ins Gewicht.
Autark mit der Verbrennungstoilette?
Sowohl der doch recht hohe Gasverbrauch, sowie die notwendigen Papiereinlagen schränken die Autarkie mit der Cinderella-Verbrennungstoilette etwas ein. Darüber hinaus scheint die Toilette in höheren Lagen oder bei ungünstigen, klimatischen Bedingungen an ihre Grenzen zu stoßen. Für Expeditionsmobile wäre sie daher nicht unsere erste Wahl.
Geruchsentwicklung durch die Verbrennungstoilette
Wie für eine Gasheizung ist auch für eine Verbrennungstoilette ein Abgaskamin erforderlich. Die Abgase bei der Verbrennung werden damit nach außen geleitet. Der Hersteller wirbt damit, dass die Verbrennung dank Filtersystem geruchsfrei abläuft, doch dem widersprechen Erfahrungsberichte im Netz.
Die Nachrüstung einer Verbrennungstoilette im Wohnmobil
Die Maße (Höhe: 510mm, Breite: 390mm, Tiefe: 590mm) der Verbrennungstoilette erlauben eine Nachrüstung in den meisten Wohnmobilen, sie entsprechen üblichen Kassettentoiletten. Auch das Gewicht ist mit 20kg nur einige Kg schwerer als Kassettentoiletten.
Nicht ganz einfach ist der Einbau deshalb, weil eine Gasleitung nachgerüstet werden muss, sowie die Wasserleitung für die Toilettenspülung stillgelegt werden muss. Zudem ist ein Abgaskamin erforderlich, der zwingend über das Dach entlüften muss, damit die Verbrennung auch während der Fahrt funktioniert.
Hersteller von Verbrennungstoiletten
Derzeit ist nur Cinderella als Hersteller von wohnmobiltauglichen Verbrennungstoiletten bekannt.
Kosten der Verbrennungstoilette
Die erhältlichen Verbrennungstoiletten sind sehr teuer. Eine Cinderella-Toilette kostet in etwa € 4.000.
Darf man mit laufender Verbrennungstoilette mit dem Wohnmobil fahren?
Cinderella sagt, dass man mit dem Wohnmobil wieder fahren kann, sobald die Toilette auf Temperatur ist, was nach ca. 10min der Fall sein sollte. Ein wenig Pause muss man also einrechnen.
Doch Achtung: Generell ist die Verwendung einer Gasanlage während der Fahrt nur dann erlaubt, wenn die entsprechenden Crashsensoren und Sicherheitsventile verbaut sind.
Vorteile der Verbrennungstoilette
- Bequeme Benutzung
- Bequeme Entleerung
- Keine Chemie
- Gewichtsersparnis, da die Hinterlassenschaften gleich verbrannt werden, und kein Tank notwendig ist.
Nachteile der Verbrennungstoilette
- Hoher Strom- und Gasverbrauch
- Teuer
- Relativ aufwändige Umrüstung notwendig
- Abgaskamin notwendig
- Geruchsentwicklung und Geräusche
- Keine Benutzung möglich wenn Batteriespannung niedrig oder Gas verbraucht
Ein Klärwerk im Wohnmobil: Die aufwendige Wohnmobile-Toilette
Eine Nischenlösung der Wohnmobil-Toilette stellt der HRZ Aqualizer dar. Wer experimentierfreudig ist, und seine eigene, kleine Kläranlage im Wohnmobil betreiben möchte, kann sich hier über diese Lösung informieren.
Toilettenbürsten im Wohnmobil
Die meisten Wohnmobil-Toiletten versuchen, beim Spülen möglichst wenig Wasser zu verbrauchen. Das verhindert aber auch eine effektive Reinigung von Toilettenbürsten. Silokon-Toilettenbürsten ohne Borsten sind für diesen Anwendungsfall ein guter Kompromiss. Sie mögen zwar nicht ganz so gut reinigen, wie die traditionellen Bürsten. Dafür verschmutzen sie auch selbst kaum.
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- Das WcWunder für eine saubere und hygienische Toilette.
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- Unsere WcWunder Kollektion gibt es in vier unterschiedlichen Modellen. Einmal das EASY Modell, BASIS MODELL, das EXKLUSIV MODELL und das Wandhalter Modell.
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- keine Schmutzanhaftungen
- bindet Gerüche
- Reinigung bis unter den Rand
Welche Wohnmobil-Toilette ist die beste für dich?
Wie immer lässt sich die frage nach der besten Wohnmobil-Toilette nur im Kontext deiner Anforderungen beantworten.
- Gelegenheitscamper und Campingplatz-Reisende greifen fast immer auf die Chemietoilette, eventuell mit umweltfreundlichen Zusätzen zurück. Sie ist flexibel und einfach zu verwenden / zu entleeren.
- Langzeitreisende mit ausreichend Platz und Zuladung sowie gesicherter Strom- und Wasserversorgung können sich Vakuum-/Zerhackertoiletten mit Festtanks überlegen.
- Die sauberste Lösung mit der bequemsten Entsorgung ist die Verbrennungstoilette, die allerdings eine Menge Gas verbraucht und jede WC-Pause zwangsverlängert.
- Völlige Unabhängigkeit ohne Stromverbrauch bietet die Trenntoilette.
Fazit
Die Wohnmobil-Toilette ist für viele Camper ein wichtiger Bestandteil des Wohnmobils. Sie erlaubt dir, unabhängig von Campingplätzen zu reisen. Die Scheu, die viele Wohnmobil-Reisende vor der Toiletten-Benutzung hegen, ist zwar nachvollziehbar, aber am Ende des Tages halb so schlimm. Die Standard-Lösung stellt die Chemietoilette mit Kassette dar, doch die Alternativen sind mittlerweile vielfältig. Wer auf Trenntoilette, Zerhackertoilette oder Verbrennungstoilette setzt, kann auch auf Langzeitreisen völlig unabhängig unterwegs sein.
Gerfried war schon als Dreijähriger im Wohnmobil der Eltern mit dabei. Das Camping-Fieber hat ihn seither nicht verlassen.
Mit über drei Jahrzehnten Camping-Erfahrung berichtet er am WoMoGuide über Wohnmobil-Reisen, testet Camping-Produkte und schreibt Ratgeber-Artikel für Wohnmobil-Neulinge und erfahrene Womo-Reisende.
Vorzugsweise ist er mit seiner Frau Olya an Windsurfspots in Europas Süden sowie an den unentdeckten Flecken des Balkans unterwegs, doch auch Italien, Frankreich und Spanien hat er in sein Herz geschlossen. Mehr über das WoMoGuide Team.
Letzte Aktualisierung am 27.02.2021 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
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