Zumindest gefühlt fährt der überwiegende Teil der Wohnmobile mit Markise herum. Doch wie bereits im Artikel über Markisen am Wohnmobil erläutert, ist diese nicht immer die beste Wahl. Die häufigste Alternative zur Markise ist ein sogenanntes Sonnensegel. Um das Sonnensegel sowie weitere Alternativen soll es in diesem Artikel gehen.
Inhalt
Was ist ein Sonnensegel?
Ein Sonnensegel ist ein großes Stück Stoff oder Plane, welches nicht fix mit dem Wohnmobil verbunden wird, sondern bei Bedarf aufgebaut und gegebenenfalls am Wohnmobil befestigt wird. Der Aufbau ist daher nicht so rasch wie mit der Markise durchzuführen. Im Gegenzug ist ein Sonnensegel viel günstiger und leichter, und letztendlich auch flexibler.
Markise oder Sonnensegel?
Die meisten Camper-Kollegen setzen auf eine Markise? Ein Sonnensegel haben die wenigsten? Das kann schonmal verunsichern. Doch es gibt klare Indikatoren, für wen die Markise Vorteile bietet, und wer lieber auf ein Sonnensegel setzen sollte.
Wenn du
- eine kostengünstige
- leichte und
- genau nach deinen Anforderungen (zum Beispiel Größe) anpassbare
Lösung suchst, bist du beim Sonnensegel richtig.
Wenn dir ein höherer Preis und das Gewicht einer Markise nicht wichtig sind, und du aber
- täglich den Standort wechselst, und am Ziel immer einen Schattenspender benötigst
- oft im Süden und im Hochsommer unterwegs bist
- dir ein schneller Aufbau wichtig ist
dann wirst du in Richtung Markise tendieren.
Wie benutzt man ein Sonnensegel am Wohnmobil?
Ein Sonnensegel wird am Wohnmobil meistens benutzt, indem es an einer Seite ans Wohnmobil befestigt wird, und dann auf der gegenüberliegenden Seite mit Zeltstangen gehalten und durch Zeltschnüre abgespannt und fixiert wird.
Für die Befestigung am Wohnmobil gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Eine Kederschiene ist eine Metallschiene, die aufs Wohnmobil geklebt und/oder geschraubt wird. Diese Schiene bietet eine Aufnahme, in die wiederum ein “Keder” eingezogen werden kann. So bezeichnet man einfach eine verdickte Seite des Sonnensegels. Achte dabei darauf, dass Keder und Kederschiene zueinander passen. Ist der Keder zu dick, passt er nicht in deine Kederschiene.
- Wer eine Dachreling hat, kann Befestigungspunkte darauf vorsehen, in die dann einfach Karabiner eingehängt werden können. Das geht schnell.
- Auch freistehende Konstruktionen sind denkbar. Dabei müssen aber alle Seiten abgespannt werden. Dann muss bei einer Fahrt mit dem Wohnmobil nichts auf- und abgebaut werden, was für längere Aufenthalte am selben Ort sehr angenehm ist.
Vorteile des Sonnensegels am Wohnmobil
Der am häufigsten aufgezählte Vorteil eines Sonnensegels ist dessen Preis: Verglichen mit einer Wohnmobil-Markise kostet ein Sonnensegel nur einen Bruchteil.
Doch über die Kostenersparnis hinausgehend dürfte in Zeiten überladener Wohnmobile auch das geringe Gewicht eines Sonnensegels eine immer größere Rolle spielen.
Schlussendlich darf auch nicht vergessen werden, dass ein Sonnensegel mehr Flexibilität erlaubt, was den Aufbau erlaubt.
Zusammenfassend hat ein Sonnensegel am Wohnmobil also die folgenden Vorteile:
- Leicht
- günstig
- leicht bei Beschädigungen ersetzbar
- kreative Konstruktionen möglich
- freistehender Aufbau möglich.
Nachteile des Sonnensegels am Wohnmobil
Klarer Nachteil des Sonnensegels ist der aufwendigere Aufbau. Bei intelligenter Konstruktion hält sich dieser jedoch in Grenzen, und der tatsächliche Zeit-Vorteil beim Aufbau einer Markise liegt im Bereich weniger Minuten. Sicherlich ein wichtiger Faktor bei täglicher Verwendung, doch für drei Mal pro Saison absolut vernachlässigbar.
Ein weiterer Nachteil, den man aber durchaus auch als Vorteil sehen kann, ist jener, dass es kaum vorkonfektionierte Sonnensegel fürs Wohnmobil gibt. Man muss also selbst Denkarbeit investieren und sich eventuell ein wenig handwerklich betätigen. Doch das ist nicht schwierig, und lässt außerdem viele Freiheiten bei der Umsetzung.
Alternative Schattenspender fürs Wohnmobil
Die Markise stellt die Standard-Variante eines Schattenspenders fürs Wohnmobil dar, und das Sonnensegel ist die häufigste Alternative. Doch welche anderen Optionen haben Wohnmobil-Reisende?
Ein Vorzelt am Wohnmobil
Was beim Wohnwagen absolut üblich ist, ist beim Wohnmobil eher die absolute Ausnahme: Das Vorzelt schafft vor dem Wohnwagen einen erweiterten Wohnraum und spendet gleichzeitig schatten. Es passt gut zur Charakteristik des Wohnwagens, der an den Zielort gezogen wird und dort dann meist bis zum Urlaubs-Ende unbeweglich steht. Im Umkehrschluss passt ein Vorzelt zur Charakteristik eines Wohnmobils eher weniger. Ein Vorzelt ist relativ aufwendig aufzubauen, und (zumindest im Vergleich mit einer Markise) auch robuster. Oft handelt es sich um einen vollkommen geschlossenen Raum (mit Seitenwänden und Türen), der nur bei Bedarf geöffnet wird.
Natürlich spricht nichts dagegen, ein Vorzelt an einem Wohnmobil aufzubauen, doch damit wird dieses sehr unbeweglich. Markise oder Sonnensegel passen meist besser zu der Art, wie die meisten mit einem Wohnmobil reisen.
Ein Markisen-Vorzelt: Das Wohnmobil-Vorzelt
Eine flexible und wohnmobil-gerechte Variante stellt ein sogenanntes Markisen-Vorzelt dar, wie es zum Beispiel von Thule oder Eurotrail angeboten wird. Dieses erweitert eine Markise um Wände, und macht somit daraus ein Vorzelt. Man kann somit von Fall zu Fall entscheiden: Beim Europa-Roadtrip nutzt man wie gewohnt seine Markise, wenn es aber für zwei Wochen an den Campingplatz geht, nimmt man einfach das Markisenvorzelt mit, und kann dieses aufbauen.
- Material:100% polyester mit PVC Beschietigung
- Rafterpoles: 2 x Aluminium justierbaren Rafterpoles
- Gewicht:8,8kg
- Grösse:334x180/245/180 cm
Man muss nicht unbedingt einen Schattenspender ans Wohnmobil montieren, sondern kann sich auch die Gegebenheiten zu Nutze machen.
Dort parken, wo Bäume schatten werfen
Wer darauf verzichten kann, direkt vor dem Eingang oder der Schiebetüre sitzen zu wollen, kann auch im Schatten von Bäumen seinen Tisch aufstellen. Immer vorausgesetzt, an deinem Aufenthaltsort finden sich Bäume.
Das Wohnmobil als Schattenspender nutzen
Doch auch das Wohnmobil selbst kann als Schattenspender dienen. Auch hier Bedarf es wieder der Bereitschaft, nicht unbedingt genau vor dem Eingang sitzen zu müssen. Zudem muss man alle paar Stunden die Sitzposition ändern, und zu Mittag gibt es wenig bis gar keinen Schatten.
Wer den Stand der Sonne berücksichtigt, kann entsprechend parken, und zum Beispiel dann zur Frühstückszeit oder am Nachmittag idealen Schattenwurf vor dem Wohnmobil haben. Gerade Aktivurlaubern, die nicht den ganzen Tag vor dem Wohnmobil verbringen, kann dies oft genügen.
Mit Solaranlage ein kühleres Wohnmobil schaffen? Der Tropendacheffekt
Wer eine Solaranlage aufs Wohnmobil-Dach montiert, kann vom sogenannten Tropendacheffekt profitieren. Damit heizt die Sonne nicht das Wohnmobil auf, sondern produziert Strom. Der Effekt mag nicht riesig ausfallen, aber auch kleine Beiträge zur kühleren Luft im Wohnmobil sind angenehm.
Fazit
Die Markise ist nicht der einzige Weg, sich vor der Sonne zu schützen. Ein Sonnensegel am Wohnmobil ist oft die erste Wahl bei preisbewussten Campern, und hat zudem große Vorteile hinsichtlich der Überladungsproblematik vieler Wohnmobile. In vielen Fällen kann man auch überhaupt auf einen Schattenspender verzichten und sich die Gegebenheiten zu Nutze machen.
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