Wichtige Utensilien fürs kalte Wetter im Wohnmobil:

Wer in der kalten Jahreszeit mit dem Wohnmobil unterwegs ist, benötigt dafür die richtige Ausstattung. Nicht nur beim Wintercamping, sondern auch im Frühjahr und Herbst können tiefe Temperaturen und nasskaltes Wetter den Aufenthalt ihm Wohnmobil erschweren. Thermomatten und Zusatzheizungen steigern den Komfort beträchtlich. Die besten Utensilien fürs Wohnklima bei kaltem Wetter im Wohnmobil haben wir für dich recherchiert.

Grundsätzliches zum Wohnmobil bei Nässe und Kälte

Wer kaltes Wetter mit dem Wohnmobil genießen will, wird zumindest mit den zwei folgenden Probleme konfrontiert werden:

• Kälte und
• Feuchtigkeit

Kälte im Wohnmobil

Hier unterscheiden sich Wohnmobile bereits grundsätzlich hinter ihrer Winter-Eignung. Wichtige Ausstattungs-Merkmale sind hier die Art und Größe der Heizung, sowie die Qualität der Isolierung. Vollintegrierte sind besser isoliert als Kastenwagen, doch auch innerhalb derselben Wohnmobil-Kategorie gibt es Unterschiede hinsichtlich Dicke der Isolierung und der Qualität der Ausführung. Beheizte Tanks und Leitungen sind hilfreich, aber kein Allheilmittel. In diesem Artikel geht es nicht um die generelle Eignung eines Campers zum Wintercamping, sondern in Bezug auf Wärme um Hilfsmittel, die man zur Verbesserung des Raumklimas im Wohnmobil einsetzen kann.

Als Grundregel ist es wichtig (vor allem bei Minusgraden) das Wohnmobil ständig zu heizen, sodass es zu keinen Problemen mit der Wasserinstallation kommt.

Mehr zum Wintercamping im Wohnmobil findest du hier.

Feuchtigkeit im Wohnmobil vermeiden

Wenn es schneit und regnet, und die Sonne nur sporadisch auftaucht, kann Feuchtigkeit schnell zum Problem werden. Man bringt sie mit Schuhen und Kleidung von draußen mit ins Wohnmobil. Insbesondere beim Schifahren hat man dann noch einen Berg von nasser, klobiger Bekleidung, die auch irgendwann wieder trocknen soll. Andererseits trägt auch die Atemluft zur Feuchtigkeit im Wohnmobil bei.

Um für ein angenehmes Raumklima zu sorgen, sind

• Belüftung und
• Heizen

wichtig. Harte Naturen behaupten oft, eine dicke Decke reiche ihnen. Das mag sein, aber die Feuchtigkeit, die man während der Nacht ausatmet, befindet sich anschließend im Wohnmobil. Wenn nicht geheizt und gelüftet wird, verbleibt sie auch dort. Probleme sind vorprogrammiert.

Thermo-Schutzvorhänge und Isoliermatten

Wozu benutzt man eigentlich Thermo-Schutzvorhänge und Isoliermatten im Wohnmobil?

Wärmedämmung durch Thermomatten

Dass Thermomatten der Wärmedämmung dienen, ist naheliegend:

• Sie verhindern im Winter den Verlust von Wärme des Wohnmobil-Aufbaus durch das einfach verglaste Fahrerhaus.
• Im Sommer vermindern sie die Sonneneinstrahlung durch die Fahrerhaus-Scheiben.

Kondenswasser an den Frontscheiben des Wohnmobils verhindern

Ein für Wohnmobil-Reisende potentiell wichtiger Nebeneffekt: Thermomatten verhindern die lästige Bildung von Kondenswasser an den Scheiben im Fahrerhaus des Wohnmobils. Dies funktioniert nur bei außen angebrachten Matten zuverlässig.

Doch Achtung: Wasser kondensiert an der kältesten Stelle. Wenn die Windschutzscheibe nun nicht mehr kalt ist, so gibt es immer noch Feuchtigkeit im Innenraum. Diese muss irgendwo hin. Du solltest gleichzeitig heizen, und (sinnvoll, zum Beispiel durch eine minimal geöffnete Dachhaube) lüften, damit die feuchte Luft nach draußen entweichen kann. Tust du das nicht, wird sich die Feuchtigkeit an der feuchtesten Stelle absetzen. (zum Beispiel am Blech hinter Kästchen, wo du es nicht siehst)

Die passende Thermomatte für dein Wohnmobil finden

Thermo-Schutzvorhänge gibt es heute passgenau für viele Wohnmobile.

DIY-Lösung: Man kann solche Thermo-Schutzvorhänge natürlich auch selbst aus einfachen Thermomatten (oder für innen aus Vorhängen und Decken) zuschneiden.

Fürs Fahrerhaus gibt es Varianten für innen und außen. Grundsätzlich sind Thermo-Schutzmatten außen aus den genannten Gründen zu bevorzugen. Dennoch haben auch die Thermomatten für die Innenmontage ihre spezifischen Vorteile.

Außen angebrachten Thermoschutzmatten

Vorteile von außen angebrachten Thermoschutzmatten fürs Fahrerhaus:

• Bessere Dämmung
• keine Kondenswasserbildung an der Scheibe

Nachteile von außen angebrachten Thermoschutzmatten:

• Werden nass, müssen dann nass innen verstaut werden
• Für die Montage/Demontage muss das Fahrzeug verlassen werden, was nicht in jedem Wetter angenehm ist

Einfache Thermoschutzmatten lassen sich unter den Scheibenwischer klemmen und mit Gummis seitlich fixieren.

Passgenaue Thermo-Schutzvorhänge decken das komplette Fahrerhaus ab. Bewährte Hersteller von Thermo-Schutzvorhängen sind zum Beispiel Hindermann oder Wigo-Therm.

Innen angebrachten Thermoschutzmatten

Innen angebrachte Thermoschutzmatten werden meist mit Saugnäpfen an der Scheiben-Innenseite befestigt. Dies funktioniert nur dann zuverlässig, wenn sowohl Saugnapf als auch Scheibe einwandfrei sauber sind. Ansonsten kämpft man mit häufig abfallenden Thermomatten.

Vorteile von innen angebrachten Thermoschutzmatten:

• Einfache Montage/Demontage von innen
• Bleibt auch bei Regen/Schnee trocken

Nachteile von innen angebrachten Thermoschutzmatten:

• Schlechtere Dämmung
• Kondenswasserbildung an der Scheibe

Thermo-Schutzvorhänge für das Wohnmobil-Fahrerhaus

Passgenaue Thermoschutz-Vorhänge für das Wohnmobil-Fahrerhaus bieten den Vorteil, dass auch weitere Kältebrücken wie

• das Armaturenbrett
• die Fahrerhaus-Türen und
• der Fahrerhaus-Boden

abgedeckt werden. Sie sorgen damit für ein wohliges Wohnklima, verhindern aber ebenso nicht die Kondenswasserbildung an den Frontscheiben.

Thermoschutzvorhänge für Kastenwagen-Hecktüren

Ein notorischer Schwachpunkt der Kastenwagen-Dämmung sind die Hecktüren, wo es oft zu Wärmeverlust oder sogar Durchzug kommt. Dem kann man durch einen passenden Thermoschutzvorhang entgegenwirken. Bei speziell für diesen Zweck gefertigten Vorhängen bleibt der Stauraum unter dem Bett weiterhin zugänglich.

DIY-Lösung: Wer keine ganz so schöne Lösung erwartet, kann natürlich auch einfach eine passende Thermomatte oder Decke zuschneiden und hinter die Türe hängen.

Das Video zu unserer Lösung findest du hier.

Fußmatten für das Wohnmobil-Fahrerhaus

Wohnmobile werden meist ohne Fußmatten ausgeliefert. Standard-Gummimatten sind besser als nichts, bringen im Winter aber nicht viel. Besser sind passgenaue Matten, die den gesamten Fahrerhaus-Boden auskleiden. Sie verhindern das Eindringen von Kälte, und sammeln Nässe und Schmutz. Damit ist auch die Reinigung des Wohnmobils nach vollendeter Reise viel einfacher.

Velours-Schutzmatten sehen wohnlicher aus, sind aber nicht so einfach zu reinigen wie Gummimatten. Hier sollte man sich überlegen, die schönen Velours-Matten zumindest fürs Wintercamping gegen Gummivarianten zu tauschen, oder sogar die Gummi-Matte über die Velours-Matte zu legen.

Elektro-Zusatzheizung im Wohnmobil

Wer am Campingplatz oder Stellplatz steht, und auf Landstrom zurückgreifen kann, hat die Möglichkeit, einen Heizlüfter als elektrische Zusatzheizung zu nutzen. Doch Achtung: Grundsätzlich ist Heizen mit Gas günstiger, wer also nach Verbrauch abrechnet, steigt mit dem Zusatzheizlüfter nicht unbedingt günstiger aus.

Bei pauschaler Abrechnung muss man sich fragen, ob es moralisch korrekt ist, fürs Heizen relativ viel zu verbrauchen. So trägt man schließlich selbst auch zu steigenden Pauschalpreisen bei.

Absicherung der Leitung beachten

Unter anderem damit die Campingplatzbesucher nicht zuviel Strom verbrauchen, sind die Absicherungen niedrig dimensioniert (oft etwa 8A-10A). Wenn du nun einen Haushalts-Heizstrahler auf voller Leistung einsetzt, wird die Sicherung fliegen.Bei einer 8A-Absicherung entspricht dies bei 230V etwa 1800 Watt. Manche Campingplätze berechnen eine Gebühr für jedes mal, wo der Platzwart sich darum kümmern muss. Du musst daher darauf achten, einen Heizstrahler nur auf niedriger Leistungsstufe betreibst, oder spezielle Campingheizstrahler einsetzt.

Sicherheit beim elektrischen Heizen im Wohnmobil

Ein weiterer, wichtiger Aspekt beim elektrischen Heizen im Wohnmobil ist die Sicherheit: Wenn der Heizlüfter umfällt, oder der abgedeckt wird, soll im Wohnmobil natürlich kein Brand entstehen.

Die Geräuschkulisse beim elektrischen Heizen

Schlussendlich ist es unangenehm, wenn die Heizung mit ihrer Geräuschkulisse die Unterhaltung oder den Schlaf stört. Heizlüfter fürs Wohnmobil sollen daher möglichst geräuscharm laufen.

Worauf du beim Heizlüfter im Wohnmobil achten solltest

Wichtig beim Heizlüfter fürs Wohnmobil ist daher:

• Eine niedrige Leistungsstufe
• Sicherheitsvorrichtungen gegen Umfallen
• Geringe Lautstärke.

Oft empfohlen wird für den Einsatz im Wohnmobil der Ecomat.

Genügend Gas zum Heizen vorhanden?

Wer das Wohnmobil mit Gas heizt, kennt das Problem: Die Gasflasche ist grundsätzlich nachts leer. Man muss sich dann im Pyjama ins Kalte quälen, um eine neue Gasflasche anzuschließen. Hier zwei Ideen, um dir das zu ersparen:

Truma Levelcontrol

Truma Levelcontrol ist ein Ultraschall-Sensor, der den Flaschenstand relativ genau ermitteln kann. Das schöne daran: Wer eine mit iNet+ ausgestattete Truma-Heizung hat, kann sich den Füllstandslevel direkt am Smartphone anzeigen lassen. Man muss das warme Bett also nicht einmal verlassen.

Was bringt das? Nunja, wenn eine kalte Nacht bevorsteht, und nur mehr 100g Gas in der Flasche vorhanden sind, kann man bereits Abends die Flasche tauschen. Für unseren Kastenwagen ist das besonders wichtig, da wir nur eine Flasche haben. Wir sind also darauf angewiesen zu wissen, wieviel Gas noch vorhanden ist.

Die günstige Alternative ist „LevelCheck“, das allerdings nicht ganz so zuverlässig messen soll.

Truma Duocontrol

Wer zwei Gasflaschen hat, kann sich das manuelle Anschließen einer neuen Gasflasche ersparen, indem man Duocontrol einsetzt. Diese Vorrichtung schaltet automatisch um, wenn eine Flasche leer ist.

Deine Tipps?

Wir können hier natürlich nur eine kleine Auswahl an nützlichen Hilfsmitteln für die kalte Jahreszeit im Wohnmobil präsentieren. Wenn du einen Spezial-Tipp hast, dann poste ihn doch in die Kommentare! Mehr zum Wintercamping im Wohnmobil findest du hier.