Die Jubiläums-CMT 2018 ist zu Ende. Unseren Besuch vor Ort haben wir sehr genossen, und wollen nun als CMT18-Rückblick noch einmal einige Highlights und Neuheiten für Wohnmobil-Begeisterte präsentieren. Im Vorfeld hatten wir uns ja selbst einige Fragen mit auf den Weg gegeben, und einige Antworten finden sich in diesem Artikel.
Inhalt
Dethleffs E-Studie
Bereits kurz erwähnt hatten wir die Dethleffs E-Studie, ein luxuriöses Wohnmobil mit Elektroantrieb und vollflächiger Solarverkleidung. Auf der CMT18 konnten wir es live besichtigen. Der Platz im Inneren ist enorm, hier wurden keine Kosten und Mühen gescheut. Kein Wunder, dass das Ding keinen Listenpreis hat.
Kastenwagen
Den Großteil der Zeit trieben wir uns bei den Kastenwagen herum.
Über Kastenwagen für Sportler und Aktive (unter anderem über den Globe Traveller Pathfinder Z und den Vantourer Cargo Line), haben wir bereits im letzten Artikel berichtet. Interessant fanden wir außerdem, wieviele wenig bekannte Kastenwagen-Hersteller es mittlerweile gibt:
- Slo-Motion aus Slowenien etwa, die viele Allrad-Kastenwagen (Umgerüstet von der Fa. Dangel) ausgestellt hatten, und sehr ordentlich aussahen.
- Auch die polnische Marke Balcamp war uns neu.
- Die französische Marke Dreamer schien besonders viele, familiengerechte Grundrisse zu bieten.
- Besonders luxuriös sahen die Kastenwagen der niederländischen Marke Lunar aus:
Wohnmobilgewicht
Gewicht ist immer ein Thema bei Wohnmobilen. Leider war es das bislang oft nur für die Leidtragenden, nämlich die Käufer, die dann überladen durch die Gegend fuhren. Immerhin nimmt man sich des Problems nun schön langsam auch herstellerseitig an. Carthago stellte z.B. einen Integrierten auf einer Waage aus, der trotz mehrerer Personen im Innenraum noch einiges an Zuladung bieten konnte. Bleibt zu hoffen, dass sich nicht nur die Hersteller des Luxus-Segments darum kümmern, dass Reisemobilfahrer legal reisen können.
Bela Trendy
Spannend fanden wir den Bela Trendy: Ein Alkoven-Mobil, das nicht auf einem der üblichen Transporter aufgebaut ist, sondern auf einem normalen PKW, dem Fiat Scudo. Unerwartet geräumig bietet er im Inneren die komplette Camping-Ausstattung, von der Nasszelle übers Alkovenbett bis hin zur Sitzgruppe. Gewöhnungsbedürftig ist einzig der “Abstieg” ins Cockpit. Ein interessantes Konzept für Einsteiger zu zweit.
Thule SmartClamp
Wir waren ja auf der #CMT18 unter anderem auf der Suche nach Dachträger-Lösungen für Wohnmobile, die das Öffnen der Dachluken erlauben. Bei Fiamma wurden wir leider nicht fündig, der Stand bot nur die üblichen Standard-Träger. Die hauseigene “Style”-Reling, die an sich einen höheren Querträger erlaubt, stellte Fiamma leider nicht aus.
Am Vantourer-Stand konnte man aber eine das Thule SmartClamp-System bewundern. Der noch relativ neue, erst seit 2017 erhältliche Thule-Dachträger für Camper hinterlässt einen wirklich guten Eindruck.
Längsschienen werden an den Original-Befestigungspunkten am Dach des Campers befestigt, und zusätzlich verklebt. Auf die Längsschienen kannst du dann Querträger aufsetzen die in verschiedenen Höhen erhältlich sind, und so auch Dachluken überbrücken können.
Für die Querträger gibt es dann verschiedene Thule-Aufsätze (z.B. Kajak-Halter), doch dank Nut sollte auch Zubehör von Fremdherstellern passen.
Eine Besonderheit ist die Kompatibilität mit Omnistor-Markisen der 6000er-Reihe ohne Adapterlösungen, sowie die hohe Traglast von bis zu 200kg. Die Optik ist etwas expeditionsmäßig, aber das Opfer erbringt man dann doch gerne.
Thule Teleskop-Leiter
Ebenfalls einen guten Eindruck hinterlassen hat das Leiter-System von Thule. Man bekommt hier nicht nur eine Teleskopleiter, die im Inneren des Wohnmobils transportiert wird und so für eine gewisse Diebstahlsicherung der Ladung am Dach sorgt. Zur Leiter gehört außerdem ein magnetischer Halter, der ohne Bohren an der Fahrzeugwand montiert wird, und die Leiter sichert. Unfälle durch umkippende Leitern gehören damit der Vergangenheit an.
Wir haben’s ausprobiert – man fühlt sich wirklich sicher, das Ding ist sehr stabil. Erhältlich z.B. bei Fritz Berger.
Fahrradträger
Einige Fahrradträger durfte ich ebenfalls begutachten, die Erkenntnisse dazu haben wir im entsprechenden Artikel ergänzt.
Camping-Saugnäpfe
Ein ebenso simples wie geniales Konzept verfolgen die Easyfix-Saugnäpfe, die an Blech oder Fenstern angebracht werden können, und dann zur Befestigung von allerlei Utensilien dienen. Ob Dusch-Halterung, Umkleidekabine, Kleiderständer oder Abspann-Halter, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Wir durften auch mal mit aller Kraft an den Saugnäpfen ziehen und können bestätigen, dass die Tragkraft weit über die Angabe der Spezifikation hinausgehen. Allerdings nur dann, wenn die Kraft in 90° zur Saugfläche wirkt.
Allgemeine Fragen zur Messe
Wir wollten außerdem noch folgende Fragen klären, die im CMT18-Rückblick natürlich nicht fehlen dürfen
Wie hilfreich sind eigentlich Messe-Verkäufer?
Zwar kommen wir vielleicht besser vorbereitet auf eine Messe, als Besucher, die die Messe nur als Freizeitgestaltung sehen. Aber gerade ernsthafte Wohnmobil-Interessenten recherchieren doch auch vorab online. Wenn nach der Recherche noch Fragen offenbleiben, dann richtet man diese eben an Messeverkäufer. Nur ein geringer Prozentsatz konnte unsere Fragen aber auch tatsächlich beantworten.
Unser Appell an die Hersteller: Schickt doch bitte Experten, am Besten aus Konstruktion und Produktion auf die Messe! Den Katalog und die Marketing-Infos kennt man als Interessent meist schon im Vorfeld.
Positiv hervorheben kann man hier aber die kleinen Startups, wo man dann auch mit Leuten zu tun hat, die für ihr Produkt brennen, und einem wirklich jede Frage dazu beantworten können (siehe Easyfix-Saugnäpfe).
Messe oder Internet-Recherche?
Was bringt also der Besuch einer Messe, wenn man auf der Suche nach einem neuen Camper ist?
Eine Messe ist eine wirklich hervorragende Gelegenheit, einen Gesamtüberblick über die angebotenen Fahrzeugvarianten zu bekommen. Kein Händler kann ein dermaßen riesiges Angebot verschiedenster Marken bieten, und Modelle nur im Katalog zu sehen ist nicht dasselbe.
Wer schon genau weiß, welches Modell es werden soll, kann vielleicht noch günstige Messekonditionen nutzen. Wir glauben aber, dass der eigene Händler diese meist auch bieten kann. Viele hundert Kilometer vom Wohnort entfernt zu kaufen, kann durchaus nachteilig sein, wenn man später Reklamationen hat.
Fazit
Die CMT18 war ein tolles Erlebnis, und auf jeden Fall eine Reise wert. Das riesige Angebot an ausgestellten Fahrzeugen hilft auf alle Fälle bei der Entscheidungsfindung. Wer bereits sein Traum-Wohnmobil hat, kann sich durch die Zubehörhändler inspirieren lassen, oder mal für das nächste Upgrade schmökern. Empfehlenswert ist es, einen Besuch nach Möglichkeit unter der Woche einzuplanen. Am Wochenende wird es doch sehr voll, und an “Hotspots” heißt es dann: Anstellen und Warten.
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