Wir möchten unsere Autarkie mit einer Solartasche fürs Wohnmobil erhöhen. Zwar waren wir bislang mit unserer fest installierten Solaranlage sehr zufrieden. Doch wegen unserer geplanten Reisen ab 2020, wo wir auch von unterwegs arbeiten werden, befürchteten wir, an ihre Grenzen zu geraten. Mit einer Solartasche können wir auch beim Camping unsere Solarleistung flexibel erhöhen. Die Überlegungen dazu und unsere neue Solartasche stellen wir in diesem Artikel vor.
Inhalt
Warum benötigen wir plötzlich mehr Strom?
Bis 2020 hatten wir 5-6 Wochen Urlaub im Jahr zur Verfügung, den wir zu 99% im Wohnmobil verbrachten. Seither begeben wir uns aber vermehrt auf Langzeitreisen, und arbeiten von unterwegs. Wir sind also nicht mehr für wenige Wochen möglichst passiv, um jeden Tag zu genießen, bevor wir dann wieder in den Job zurückmüssen. Wir arbeiten von unterwegs, bloggen, drehen YouTube-Videos und wickeln Kundenprojekte ab. Das bedeutet, dass
- Kameras,
- Laptops und
- Tablets
Im Dauereinsatz sein werden.
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Unsere erste Solartasche wurde uns 2020 von der WATTSTUNDE GmbH vergünstigt zur Verfügung gestellt, unsere neue Solartasche wurde uns 2022 dann kostenlos von PluginFestivals zur Verfügung gestellt. Unsere Erfahrungen mit der Solartasche fürs Wohnmobil stellen wir (wie immer) objektiv und unbeeinflusst dar. Weder werden wir für diesen Artikel bezahlt, noch sind wir verpflichtet, irgendwelche Aussagen zu treffen. Wir benötigten eine Solartasche kaufen, und haben uns dafür einfach Partner gesucht.
Genügt unsere fest installierte Solaranlage nicht mehr?
Schon im heißen Lefkada bemerkten wir 2019, dass wir das Limit der Leistungsfähigkeit unserer Solaranlage erreicht hatten. Umso mehr befürchten wir dieses Ergebnis auch bei kaltem Wetter. Als wir unseren neuen Kastenwagen kauften, wussten wir noch nicht, dass sich unser Reiseverhalten nur zwei Jahre später stark ändern sollte.
Wie im Artikel über unsere Solarmontage erläutert, sind wir durch unsere Dachbox und das Surfmaterial platztechnisch am Dach eingeschränkt.
Am Dach ist leider kein Platz mehr, um die bestehende Anlage zu erweitern. Daher setzen wir nun zusätzlich auf eine Solartasche fürs Wohnmobil.
Achtung: Strom ist gefährlich
Vor etwaigen Umbau-Arbeiten lies dir bitte unseren Gefahrenhinweis zur Elektrik im Wohnmobil durch und lass dir gegebenenfalls vom Fachmann helfen.
Was ist eine Solartasche?
Eine Solartasche ist ein faltbares Solarmodul. Sie besteht aus einem oder mehren Solarmodulen, die gemeinsam in eine Stofftasche eingearbeitet sind.
Die Solartasche kann dann flexibel, bei Bedarf in der Sonne aufgestellt werden. Mittels eines Kabels wird sie dann mit einem Solarladeregler verbunden, der dann die (Aufbau-)Batterie lädt.
Das Anschlusskabel ist meist in der Tasche integriert und kann auch dort verstaut werden.
Mehr zur Stromversorgung im Wohnmobil findest du hier.
Was ist der Vorteil einer Solartasche fürs Wohnmobil?
Eine Solartasche fürs Wohnmobil bietet viele Vorteile gegenüber einer fixen Installation einer Solaranlage am Wohnmobil-Dach.
- Der Aufbau einer Solartasche ist nur bei Bedarf notwendig
- Die Solartasche benötigt keinen Platz am Wohnmobil-Dach
- Eine Solartasche fürs Wohnmobil ist kompakt faltbar und daher problemlos im Wohnmobil zu transportieren
- Eine Solartasche kann grundsätzlich mehr Leistung als eine fixe Installation am Dach bringen, da man sie unabhängig vom Stellplatz und der Parkposition des Wohnmobils zur Sonne ausrichten kann. Solarmodule am Dach weisen hingegen oft einen ungünstigen Winkel zur Sonne auf.
- Eine Solartasche ermöglicht Solarertrag auch dann, wenn man im Schatten parkt, da man die Solartasche trotzdem in die Sonne stellen kann
Die Nachteile einer Solartasche am Wohnmobil
Einige Nachteile hat aber auch eine Solartasche. Sie ist insbesondere weniger bequem zu benutzen als eine fix installierte Solaranlage.
- Diebstahlgefahr – Solartaschen sind wohl beliebt und werden gerne geklaut
- Mehr Aufwand im Vergleich zu einer Dachinstallation, da man die Solartasche nach jedem Stellplatzwechsel extra aufbauen muss
- Aufbau und Befestigung der Solartasche fürs Wohnmobil ist bei starkem Wind schwierig
- Der Aufbau der Solartasche ist nicht immer möglich. Auf Parkplätzen ist eventuell kein Platz dafür gegeben – eine Solarinstallation am Dach arbeitet aber auch dann.
Vorteil einer Kombination von fixer Solaranlage und Solartasche
Wir setzen weiterhin auf unsere fix-installierte Solaranlage am Dach des Campers. Das erspart es uns, zur Deckung des normalen Strombedarfs bei jedem Stopp sofort die Solartasche aufstellen zu müssen.
Anderseits müssen wir uns dank der Solartasche fürs Wohnmobil nicht von der Dachfläche einschränken lassen. Bei Bedarf können wir die Solartasche einfach zusätzlich aufstellen.
Doch nicht nur bei Schlechtwetter oder für erhöhten Strombedarf spielt die Solartasche ihre Vorteile aus: Dank der Tasche können wir nun auch mal im Schatten parken, und die Solartasche in die Sonne stellen. Auf unserer Langzeitreise 2021 lernten wir die Solartasche so richtig schätzen: Im Oktober und November war auch in Spanien der Ertrag der Dachanlage teilweise zu gering. Durch die Ausrichtung zur Sonne konnte die Solartasche den Solarertrag hier so richtig steigern.
Wo liegt der Unterschied einer Solartasche zum Solarkoffer?
Im Grunde ist das Konzept bei der Solartasche und beim Solarkoffer dasselbe. Solarkoffer verwenden aber oft
- starre Solarmodule,
- schwere und stabile Rahmen aus Metall und sind somit
- voluminöser und
- schwerer
als Solartaschen. Fürs Wohnmobil überwiegen daher aus unserer Sicht klar die Nachteile der Solarkoffer und wir würden zur Solartasche raten.
Solartaschen fürs Wohnmobil
Solartaschen fürs Wohnmobil findet man schon für weniger als hundert Euro. Allerdings haben diese Solartaschen dann wenig Leistung und verwenden dubiose Komponenten. Die durchwachsenen Reviews zeigen, dass man dabei Glück haben muss, ein auf Jahre problemloses Produkt zu bekommen.
Diese günstigen Solartaschen hatten wir von Beginn an ausgeschlossen. Unsere Erfahrungen mit unserer fix installierten Solaranlage waren so positiv, dass wir wieder auf Markenkomponenten setzen wollten.
Was beinhaltet eine Solartasche fürs Wohnmobil?
Die marktüblichen Angebote für Solartaschen fürs Wohnmobil beinhalten meist
- die Solartasche selbst
- einen Solar-Laderegler
- Anschlusskabel.
Es gibt aber auch Solartaschen, die ohne Solarladeregler geliefert werden. Das kann dann sinnvoll sein, wenn man diesen gesondert aussuchen möchte, oder wenn schon ein Solarladeregler vorhanden ist.
Batteriekabel und Kleintteile müssen meist separat bestellt werden.
Benötige ich einen Solar-Laderegler im Wohnmobil?
Kurz und bündig: Ja.
Ohne Solarladeregler kannst du die Solartasche nicht an deine Batterien anschließen.
- Der Solarladeregler wandelt nicht nur die (höhere) Spannung der Solarmodule auf die passende Spannung deiner Aufbau-Batterien im Wohnmobil um.
- Der Laderegler kontrolliert außerdem den Ladestrom entsprechend der zu deinem Batterietyp passenden Ladekurve.
Eine Solartasche direkt an den Elektroblock (EBL) eines Wohnmobils anzuschließen, ist nicht möglich. Sehr wohl kann aber bei manchen EBL-Modellen der Solar-Laderegler an einen Eingang des EBL angeschlossen werden.
Einige Solartaschen fürs Wohnmobil haben einen Solarladeregler bereits integriert. Besser ist es aus unserer Sicht, wenn man den Solarladeregler frei wählen, sowie im Fall der Fälle unkompliziert austauschen kann.
Schneller Anschluss einer Solartasche am Wohnmobil mit Anderson-Stecker
Für einen bequemen Anschluss einer Solartasche ans Wohnmobil wird oft ein Anderson-Stecker oder ein MC4-Stecker verbaut.
- Ein Ende des Anschlusskabels ist fix am im Wohnmobil verbauten Laderegler installiert.
- Das andere Ende hängt an der Solartasche.
- Mit dem Anderson-Stecker oder dem MC4-Stecker kann man die beiden Kabelenden schnell und werkzeuglos miteinander verbinden. Will man die Solartasche nicht mehr nutzen, trennt man die Verbindung einfach wieder, und packt die Solartasche weg.
Günstige Solartaschen fürs Wohnmobil kommen mit Krokodilklemmen für die Batterie. Das ist im Wohnmobil nicht praktikabel, schließlich will man nicht jedes mal den Sitz ausbauen, um darunter an die Batterie zu gelangen. Außerdem ist die Handhabung nicht ungefährlich.
Eine Solartasche ohne Solarladeregler kaufen
Obwohl du auf jeden Fall einen Solarladeregler für den Betrieb deiner Solartasche benötigst, kann es dennoch sinnvoll sein, eine Solartasche ohne Laderegler zu kaufen: Nämlich dann, wenn du
- bereits einen Solarladeregler hast oder
- dein gewünschter Solarladeregler nicht in Kombination mit der Solartasche verfügbar ist.
In jedem Fall musst du dafür Sorge tragen, dass die Parameter des Solarladereglers mit jenen der Solartasche übereinstimmen.
Die Solartasche am bestehenden Solar-Laderegler anschließen?
Insbesondere, wenn du die Solartasche fürs Wohnmobil an einen bestehenden Solar-Laderegler im Wohnmobil anschließen möchtest, musst du sicherstellen, dass dieser noch genügend freie Leistungskapazitäten hat.
Erstens muss er ingesamt die Summe der Wp-Angaben stemmen können. Bei uns hat die Dachinstallation 220Wp, die gewählte Solartasche 180Wp. Wir bräuchten also einen Regler für 400W.
Außerdem müssen Spannung und Stromstärke vom Regler unterstützt werden. Dies ist abhängig von der geplanten Verschaltung (Seriell oder in Reihe). Hier sind einige Detailüberlegungen notwendig, und einfacher ist es, einfach einen zweiten Laderegler zu verbauen.
Mehrere Solar-Laderegler an den Aufbaubatterien?
Was aber, wenn ein bestehender Solarladeregler keine ausreichenden Kapazitäten für die geplante Solartasche übrig hat?
Kein Problem: Dann kannst du einfach einen weiteren Solarladeregler verbauen. Die Laderegler arbeiten dann unabhängig voneinander und laden die Aufbaubatterien.
Wir haben uns für diesen Weg entschieden, denn er hat einen entscheidenden Vorteil: Bei nur einem (größeren) Laderegler hat man bei einem Defekt/Ausfall auf einen Schlag keinen Strom mehr. Bei zwei (kleineren) Ladereglern hat man ein Backup zur Verfügung. Bei Reisen nach Marokko und andere, entlegene Regionen kein zu unterschätzender Vorteil!
Unsere Solartaschen-Auswahl
Nach einigen Tagen Recherche waren nur noch Solartaschen mit Sunpower-Solarmodulen in der engeren Auswahl, die wir bereits am Dach im Einsatz haben. Deren Wirkungsgrad ist einfach super. 2020 fiel unsere Wahl auf eine 180Wp-Solartasche von Wattstunde, da damals nichts größeres zu bekommen war und diese Solartasche auch hinter die Windschutzscheibe passen sollte. 2022 war es Zeit für ein Upgrade, nun nutzen wir eine 220Wp-Solartasche von Pluginfestivals. Ja, mittlerweile sind über 200Wp auch als Solartasche zu haben, und das in superkompaktem Format!
Solartaschen mit vergleichbarer Technologie sind auch bei unserem Partner-Unternehmen tigerexped verfügbar.
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Unsere bisherige Solartasche fürs Wohnmobil
Wir hatten uns 2020 für die Solartasche „WS180SF SunFolder Solartasche“ der WATTSTUNDE GbmH entschieden. Sie besteht aus drei flexiblen Solarmodulen in einer Stofftasche. Wir haben sie in Kombination mit Solar-Laderegler und Batteriekabel bestellt.
Der ausschlaggebende Grund für diese Wahl dafür war der, dass die Wattstunde-Solartasche in der Größe 180W genau hinter die Ducato- Frontscheibe passt. In der Praxis stellten wir dann aber fest, dass dieses (oft genannte) Kriterium nicht so wichtig ist. Denn der Ertrag bricht hinter der Frontscheibe schon ziemlich ein.
Unsere neue Solartasche fürs Wohnmobil
Zwei Jahre später entschlossen wir uns 2022 zu einem Solartaschen- Upgrade. Denn bei PluginFestivals wird nun sogar eine 220W-Solartasche mit den gleichen Solarzellen angeboten. Und auf unserer Herbstreise hatten wir festgestellt: Mehr Ertrag ist immer gut! Dass man nun 220Wp als Solartasche bekommen kann, das Packmaß aber noch geringer ausfällt als vorher, hat uns überzeugt. Gleichzeitig hatten wir festgestellt, dass unser ursprüngliches Kriterium, die Solartasche hinter der Windschutzscheibe positionieren zu können, nicht mehr so wichtig war.
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Unser gewählter Solar-Laderegler
Als Laderegler setzen wir wieder auf einen Regler von Victron. Das haben wir schon bei unserer Dachinstallation getan, und es nicht bereut. Diesmal passt ein Victron 75/15 zur Solartasche, und da wir den Regler speziell für die Solartasche verbauen, benötigen wir keinen größeren.
Der große Vorteil der Victron-Smartsolar-Reihe ist ihre Bluetooth-Integration. Man kann bequem Leistungsdaten am Smartphone abrufen, ohne ein eigenes Display im Wohnmobil verbauen zu müssen.
Auch Victron-Solarladeregler gibt es nun bei tigerexped (Affiliate-Link).
Batteriekabel für den Laderegler
Separat dazubestellt haben wir das Batteriekabel.
Damit wird der Laderegler an der Batterie angeschlossen. Da wir bereits zwei Aufbaubatterien im Wohnmobil verbaut haben, waren die inkludierten Pol-Klemmen eigentlich nicht notwendig.
Die Lieferung der Solartasche
Die Solartasche wurde rasch geliefert und war gut verpackt. Die Solartasche war gut in Karton gebettet. Da konnte wirklich nichts passieren.
Die Größe der Solartasche
Es ist schon faszinierend, wie klein verpackt so eine 220W-Tasche daherkommt.
Unsere frühere 180W-WATTSTUNDE-Solartasche war ja schon kompakt (820x440x25mm). Im aufgeklappten Zustand maß die Solartasche dann 820x1300mm. Das war perfekt, um auch hinter der Frontscheibe der meisten Wohnmobile Platz zu finden.
Doch die neue 220W-Solartasche ist tatsächlich nochmal kompakter, und misst im zusammengefalteten Zustand nur 680mmx450x25mm.
Allerdings wird die Leistung hier nun auf 4 statt 3 Module aufgeteilt, und ausgeklappt ist die neue Solartasche etwas breiter (680x1980mm).
Dadurch passt unsere neue Solartasche nicht mehr hinter die Frontscheibe (was wie erwähnt aber in der Praxis kein Problem für uns ist).
Davon abgesehen hat die neue Form nur Vorteile, denn weil die einzelnen Module nun kürzer sind, biegen sie sich nicht mehr durch, was der Lebensdauer entgegenkommen dürfte.
Durch die geringere Größe wird die neue Solartasche auch nicht mehr so einfach vom Wind erfasst. Sie steht außerdem etwas flacher, was dann ein Vorteil ist, wenn die Sonne hoch steht.
Das Gewicht der Solartasche
Für das, was man bekommt, ist die Solartasche leicht. Es handelt sich sicher um eine der leichtesten Möglichkeiten, Solar fürs gewichtsgeplagte Wohnmobil anzuschaffen. Die 180W-Sunfolder-Solartasche war mit 6,4kg Gewicht angegeben, die neue 220Wp-Solartasche wiegt mit 6,2Kg sogar nochmal etwas weniger.
Einbau des Solar-Ladereglers im Wohnmobil
Im Grunde ist der Einbau des Solar-Ladereglers keine große Sache:
- Ein Batterie-Kabel wird an Plus- und Minuspol der Batterie angeschlossen, und die beiden Kabel werden am Batterie-Ausgang des Solarladereglers angeschlossen.
- Anschließend wird das Kabel, das zur Solartasche verläuft, am „PV“-Eingang des Reglers angeschlossen.
Fertig. Im Prinzip.
Ausbau des Fahrersitzes um an die Batterie zu gelangen
In der Praxis kann der Aufwand dann doch beträchtlich sein. Im Ducato, auf dem ja die meisten Wohnmobile basieren, werden Aufbau-Batterien meist unter den Vordersitzen verbaut. Um da dranzukommen, muss man die Sitze ausbauen.
Der Ausbau ist kein großes Vergnügen. Aber abgesehen von viel Arbeit ist es nicht sonderlich schwierig und machbar. Man muss einfach im Prinzip jede Schraube an Verkleidungen, am Sitz und an der Drehkonsole aufmachen, die man sieht.
Es empfiehlt sich, zu notieren, welche Schraube wohin gehört, denn am Ende sind es viele verschiedene Schrauben.
Bei uns sitzt die zweite Aufbaubatterie unter dem Fahrersitz. Außerdem sitzt dort der Shunt des Batteriecomputers, weshalb wir den Laderegler auch hier anschließen müssen. Sonst würde dessen Leistung nicht korrekt in die Berechnung des Batteriecomputers einfließen können.
Update: Im Zuge der Nachrüstung einer Lithium-Batterie wurde unsere Installation später noch einmal komplett geändert. Wir haben nun nur mehr eine Aufbaubatterie (die dafür die dreifache Kapazität der früheren zwei Batterien hat), unter dem Beifahrersitz findet nun die Dieselheizung Platz.
Wie ich leider erst feststelle, als schon sechs Schrauben gelöst sind, lässt sich die Dreh-Konsole nicht lösen, ohne zuerst den Sitz zu entfernen. Dieser verdeckt nämlich die letzten beiden Schrauben. Das bedeutet, zuerst muss der Sitz selbst entfernt werden, und erst dann die Drehkonsole.
Erst später lerne ich, dass der Ausbau von Sitz und Drehkonsole zusammen doch möglich gewesen wäre. Dazu muss man aber wissen, wo die Schrauben sitzen. Sieh dir dazu am Besten unser YouTube-Video zum Sitz-Ausbau an.
Ausbau der Drehkonsole
Der Ausbau der Drehkonsole ist nicht so schwierig – wenn man weiß, wie’s geht. Ich muss einige Male unterbrechen, um mich auf YouTube neu zu informieren. Zwei Schrauben sitzen nämlich unter der Konsole.
Anschluss des Ladereglers an die Batterie
So, und dann ist endlich die Batterie zugänglich, und wir können den Laderegler anschließen.
Wichtig ist, die Strecke zwischen Laderegler und Batterie möglichst kurz zu halten. Auf der anderen Seite muss aber auch die Möglichkeit, die Solartasche möglichst unkompliziert anzuschließen, gegeben sein.
Wir starten mit dem einfachen Teil, und schließen gleichmal Plus und Minus des Kabels mit dem Anderson-Stecker an. Laut Victron-Anleitung muss der Laderegler zwar zuerst mit der Batterie verbunden werden, da sich der Regler dann erstmal auf die Batteriespannung einstellen kann. Doch noch kann hier nichts passieren, denn das Kabel ist ja nicht mit der Solartasche verbunden.
Anschließend schließen wir die Verbindungskabel zur Batterie an. In unserem Fall geht das Minus-Kabel nicht direkt zur Batterie, sondern zum Shunt des Batteriecomputers.
Das Pluskabel verläuft direkt zum Pluspol der Batterie.
Wir müssen zwischenzeitlich zum Autoelektriker fahren, um das Batteriekabel fachmännisch kürzen zu lassen, und eine breitere Ringöse ans Minus-Kabel löten zu lassen. Die gelieferte passt nämlich nicht an den Shunt des Batteriecomputers.
Den Solar-Laderegler im Wohnmobil befestigen
Wir schrauben den Laderegler an der Innenseite der Kunststoff-Serviceklappe des Vordersitzes an.
Das Anschlusskabel mit dem Anderson-Stecker liegt dann hinter dieser Klappe, und kann jederzeit unkompliziert verwendet werden.
Zudem können wir einfach an den Laderegler gelangen, sollte hier mal ein Problem auftreten, oder der Austausch der Sicherung notwendig werden.
2020 tauschen wir schließlich den Anderson-Stecker gegen einen MC4-Stecker aus, denn erstens wurde unsere neue Solartasche mit einem MC4-Stecker geliefert, und zweitens ist dieser robuster.
Mit dem Solar-Laderegler im Wohnmobil auch die Starterbatterie laden
Wir laden mit der beschriebenen Lösung nur die Aufbaubatterien im Wohnmobil. So lange stehen wir normalerweise nicht am Fleck, dass eine Entleerung der Starterbatterie für uns ein Thema ist.
Wenn du aber auch die Starterbatterie über den Solarladeregler laden möchtest, hast du mehrere Optionen:
- Es gibt Elektroblock (EBL)-Varianten, die einen Solar-Eingang haben. Dort könnte man den Solarladeregler anschließen. Das wäre wohl die einfachste Variante, weil die EBL normalerweise eine Erhaltungsladung der Starterbatterie durchführen.
- Ohne geeigneten EBL kannst du dir eine Schaltung überlegen, die dem entspricht, wie sie normalerweise fürs Laden der Batterien per Lichtmaschine eingesetzt wird. Dazu braucht es ein Trennrelais, das die Batterien nur während des Ladevorgangs zusammenschaltet, und wieder trennt, wenn gerade nicht geladen wird. Mit Batterietrennschalter lässt sich das auch manuell erledigen. Meine Fähigkeiten würde das übersteigen, und wenn du dir nicht sicher bist, ziehe einen Autoelektriker hinzu!
- Du kannst einen Solar-Laderegler verwenden, der zwei Batterie-Ausgänge hat. Am einen Ausgang schließt du die Aufbaubatterie an, am anderen Ausgang die Starterbatterie. Die Firma Votronic wird in diesem Zusammenhang oft empfohlen, und der passende MPP 250 lässt sich bei tigerexped (Affiliate-Link) bestellen. Das ist eine bequeme Lösung ohne Basteleien.
2021 haben wir unsere zwei Aufbaubatterien gegen eine Lithium-Batterie mit der dreifachen, nutzbaren Kapazität getauscht. Dabei haben wir außerdem einen Ladebooster eingebaut, und dieser hat eine Rückladefunktion für die Starterbatterie. Mehr dazu im Artikel zur Bulltron-Batterie.
Die Solartasche am Wohnmobil in Betrieb nehmen
Ist erstmal der Laderegler verbaut und das Kabel mit dem Anderson-Stecker einfach zugänglich installiert, so ist die Inbetriebnahme der Solartasche eine Sache von einer Minute.
- Die Solartasche neben dem Wohnmobil aufstellen und sichern
- Das Kabel der Solartasche ausrollen
- Im Wohnmobil das Kabel mit Anderson-Stecker freilegen
- Die beiden Enden des Anderson-Steckers miteinander verbinden
Anschließend wird die Aufbau-Batterie bereits geladen.
Die Solartasche aufstellen
Die Solartasche lässt sich in zehn Sekunden aufstellen. Man löst einen Klettverschluss, und faltet die Tasche auf. Die meisten Solartaschen sind sehr ähnlich gefertigt.
An der Rückseite befinden sich Aufsteller, mit denen man die Tasche direkt freistehend aufstellen kann. Diese waren bei unserer 180Wp-Solartasche etwas dünn gewesen. Die neue 220Wp-Solartasche macht das besser, die breiten Stützen sind absolut stabil.
Die Aufsteller sind mit Ösen versehen, sodass sie auch mit Heringen befestigt werden können.
Zudem sind auch in die Solartasche selbst Ösen eingearbeitet, sowohl an der langen als auch an der kurzen Seite. Damit kann man die Solartasche bei Bedarf auch hängend befestigen (zum Beispiel an der Seite des Wohnmobils).
Die Solartasche am Wohnmobil anschließen
Dank der Klappe können wir das Anschlusskabel rasch herausholen und die Solartasche blitzschnell anschließen.
Das Kabel können wir durch die Tür, das Fenster, oder sogar das Ausstellfenster der Dinette hinter dem Fahrersitz führen. Letzteres ist wohl die schonendste Variante, da das Kabel hier am wenigsten geklemmt wird. Wir verriegeln das Ausstellfenster dabei auf Mittelstellung.
Wenn man das Anschlusskabel über am oberen Ende der Klappe herausführt, wird es auch nicht eingeklemmt, wenn man die Klappe wieder schließt.
Mit dem Anderson-Stecker oder dem MC4-Stecker ist der Anschluss der Tasche sehr bequem: Man verbindet einfach das Anschlusskabel der Solartasche mit dem Kabelstück des Ladereglers. Das dauert keine Minute.
Nach der Verwendung ist der Stecker ebenso schnell wieder in der Klappe verstaut.
Aufstellen hinter der Frontscheibe bei Wind und Diebstahlgefahr
Das Ausmessen der Frontscheibe war ursprünglich ein großer Faktor für die Auswahl unserer Solartasche fürs Wohnmobil. Unsere 180Wp-Solartasche war eigentlich etwa 2cm zu hoch, doch durch das flexible Material sackt sie ohnehin etwas ab und kann problemlos hinter der Ducato-Frontscheibe aufgestellt werden. Indem man sie etwas zurücklehnt, bekommt jedes Modul Sonne ab.
Den Idealertrag mag man so nicht erhalten, doch wenn man auf einem unsicheren Stellplatz steht, oder die Solartasche tagsüber nutzen möchte, während man nicht beim Camper ist und somit nicht aufpassen kann, ist das Aufstellen der Solartasche hinter der Frontscheibe eine gute Lösung.
Bedenken sollte man dabei, dass man das Wohnmobil mit der Nase zur Sonne parken sollte. Denn erstens wird der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen sonst schnell zu flach, und zweitens wirft die Halterung des Innenspiegels sonst einen Schatten auf die Module, wenn die Sonne schon zu hoch steht.
Wir haben das am 6.5.2020 in St. Corona getestet: Die Sonne stand bereits im 90°-Winkel seitlich zum Womo, weil wir auf einem Parkplatz diesbezüglich keine Wahl hatten. Die Spiegelhalterung beschattete einen guten Teil des mittleren Moduls, und die Sonne kam nur mehr von der Seite. Da schaffte das Modul noch 25W. Das ist natürlich wenig, wo das Modul zur selben Zeit, aber draußen aufgestellt, 16oW leisten konnte.
Auch auf unserer Langzeitreise 2021 nutzten wir die Möglichkeit mehrmals, um auf weniger vertrauenswürdigen Parkplätzen den Camper alleine lassen zu können. Allerdings war der Ertrag so gering, dass wir zum Schluss kamen, dass dieser Anwendungsfall bei der nächsten Solartasche kein Kriterium mehr sein würde.
Die Solartasche mit Verlängerungskabel flexibel aufstellen
Wenn wir einen Kritikpunkt zur Solartasche finden konnten, dann ist es das kurze Anschlusskabel. Das reicht gerade, um die Solartasche vor dem Wohnmobil oder links daneben aufzustellen. Hinter dem Wohnmobil oder gar weiter entfernt ist keine Option, da das Kabel dafür nicht lang genug ist.
Die geringe Kabellänge ist zwar verständlich, denn das Kabel ist sehr voluminös. Eine längere Länge hätte das Packmaß empfindlich aufgebläht. Trotzdem mussten wir das Verlängerungskabel (Affiliate-Link) gleich mal nachbestellen, denn sonst sind die erwähnten Vorteile (Im Schatten parken und dennoch Solarleistung genießen) nur Theorie.
Testwerte der Solartasche fürs Wohnmobil
Wir stehen erst am Anfang unserer Solartaschen-Nutzung, und dank Corona wurden die nächsten Reisen leider aufgeschoben. Weil ich den Artikel aber nicht deshalb monatelang verzögern möchte, werde ich diesen Abschnitt einfach kontinuierlich mit weiteren Testwerten und Erfahrungsberichten im Laufe der Zeit erweitern.
Der erste Versuch, für den ich nur mal auf die Straße vor dem Haus gerollt bin, war aber vielversprechend. Dank der Ausrichtung der Solartasche zur Sonne war der Ertrag mit etwa 120W gleichmal um ein Drittel über der Leistung der Solaranlage am Dach. Und das, obwohl die Anlage am Dach mit 220Wp eine höhere Maximalleistung hat, als die Solartasche mit 180Wp.
Sehr praktisch ist die Messung mit der Victron-App via Bluetooth. Dadurch, dass wir nun zwei gleiche Solarregler haben, lassen sich die Daten der beiden Regler sehr gut auswerten und vergleichen.
Dank Victron-Batteriecomputer sehen wir außerdem jederzeit genau, wie der Ladezustand unserer Batterien aussieht, und können die Leistungsdaten der Solarmodule in den entsprechenden Kontext setzen. Wenn die Batterien z.B. schon voll sind, ist es klar, dass der Solarladeregler nicht mehr weiter laden wird können.
Generell werde ich das Format beibehalten, und jeweils die Messwerte der Dachanlage sowie der Solartasche miteinander vergleichen.
Datum | Wetter | Stellplatz | Watt Dachanlage | Watt Solartasche
12.3.2020, 15:30, Graz, bewölkt/sonnig: 90W / 120W
18.3.2020, 14:30, Graz, bewölkt/sonnig: 130W/150W
6.5.2020, 10:00, St. Corona, sonnig bis leicht bewölkt: 160W/160W
Schon nach den ersten Tests zeigt sich, dass die Solartasche von der flexiblen Ausrichtung zur Sonne lebt: Nützt man diese Möglichkeit, so übertrifft sie jedesmal die Leistung der Anlage am Dach. (Tests direkt zur Mittagszeit sind noch ausständig, doch selbst dann kann man die Solartasche ja auch ebenerdig auf den Boden legen)
Richtet man die Tasche suboptimal aus, dann erzielt man natürlich auch schonmal weniger Leistung als die Anlage am Dach.
Die Solartasche im Herbst und Frühling
Auf unserer Langzeitreise 2021 konnten wir dank der Solartasche unseren Solarertrag enorm steigern. Selbst in Südspanien war im Oktober und November der Ertrag der Dachanlage nicht mehr ideal. Denn die Sonne stand so tief, dass die Dachanlage erst gegen 11:00 so richtig Leistung brachte, und um 15:00 war es damit auch wieder vorbei.
Die Solartasche hingegen konnte bereits um 09:00 mit mehr als 100W arbeiten, und erreichte in der Spitze etwa 160W. Diese Leistung ließ sich über den ganzen Tag, von kurz nach 09:00 bis etwa 17:00 erzielen. Voraussetzung dafür ist natürlich die regelmäßige Nachführung, doch wenn man das macht, dann stehen am Ende des Tages weit mehr produktive Stunden zu Buche, als bei der Dachanlage. Diese erreichte (trotz nominell höherer Peak-Leistung) meist nur mehr etwa 140W Spitze, und das nur um die Mittagszeit. Die Solartasche schaffte über den Tag verteilt meist 800-1000Wh, während die Dachanlage meist nur etwa die Hälfte davon erwirtschaftete.
Einmal mehr bewährte sich aber vor allem die Kombination aus Dachanlage und Solartasche, denn so hatten wir das Beste aus zwei Welten: Bei kürzeren Aufenthalten und wenig vertrauenswürdigen Parkplätzen arbeitete die Dachanlage ohne Aufwand unsererseits, und ohne Diebstahlgefahr. Standen wir den ganzen Tag am selben Ort und war das Aufstellen der Solartasche möglich, so konnten wir den Batterieladezustand unserer 300Ah-Lithium-Batterie wieder rasch erhöhen.
Unser YouTube-Bericht zur Solartasche
Unseren Video-Bericht zur Solartasche haben wir 2020 veröffentlicht. Der neue Bericht zu unserem Upgrade folgt in Kürze.
Fazit zur Solartasche fürs Wohnmobil
Im Prinzip erhalten wir mit unserer Kombination aus einer fest installierten Solaranlage am Wohnmobil-Dach sowie einer zusätzlichen Solartasche das Beste aus zwei Welten: Einerseits haben wir die halbe Kapazität fix am Dach zur Verfügung, die einfach immer Strom produziert, wenn die Sonne scheint, ohne jeglichen Aufwand unsererseits. Andererseits können wir mit der Solartasche neben dem Camper erhöhten Bedarf abdecken, und erhalten dabei noch weitere Vorteile: Wir können das Wohnmobil im Schatten parken, während die Solartasche in der Sonne steht.
Die Größe haben wir so gewählt, dass wir in Regionen mit Diebstahlgefahr die Solartasche auch hinter der Frontscheibe betreiben können. Die Leistungsdaten sprechen für sich und wir sind nun sehr happy mit unserer Solartasche fürs Wohnmobil. Lediglich für erweiterte Puffer-Kapazitäten wollen wir mit einer Lithium-Batterie später einmal sorgen.
Eduard
I ch wollte eigentlich fünf Sterne vergeben, hab mich vertippt, sehr gute Seite, bin echt angetan. Vielen Dank und liebe Grüße aus Ybbs.
Eduard
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Eduard,
vielen Dank für den Kommentar, hatte mich schon gewundert, was ich falsch gemacht habe ;)
Habe den Eintrag nun entfernt (korrigieren kann ich leider nicht). Wenn du magst, kannst du also gerne nochmal bewerten!
Gerfried
Anita
Hallo Gerfried,
vielen Dank für diesen tollen ausführlichen Beitrag über die Solartasche. Habe mir das gleiche Set bestellt und warte gespannt auf den Postboten ;-)
Bei mir ist die Wohnbatterie in einem Seitenaussenfach montiert ( Knaus Sun Traveller 680, Jg. 2004 ) . Stehe noch vor einem Rätsel wie ich den Regler montieren soll, so dass ich nicht immer das Seitenfach offen lassen muss, wenn ich die Tasche nutze?? !! Im Seitenfachdeckel eine Aussensteckdose montieren wurde mir schon geraten… wie würdest du es machen?
Grüsse aus der Schweiz
Anita
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Anita,
kannst du mit dem Kabel vom Laderegler vielleicht nach innen gehen?
Was ganz gut funktioniert ist nämlich, das Kabel dann von innen durch die Ausstellfenster nach außen zu führen. In der äußeren, verschlossenen Stellung der Fenster passt da das Kabel bei uns gut durch die Dichtung.
In die Außenhaut Löcher zu schneiden, ist immer ein wenig kritisch.
Der Laderegler muss auch nicht genau neben der Batterie verbaut werden. Die Strecke sollte so kurz wie möglich gehalten werden, aber unser zweiter Laderegler wurde vom Händler etwa 1.5m entfernt von der Batterie verbaut.
Ich hoffe, das hilft dir.
Gerfried
Manfred Leis
Vorweg, ich finde diese Seite genial. Interessante Themen, genaue Angaben.
Aber zu der Solartasche habe ich noch eine Frage. In einem Forum habe ich mitbekommen (wusste ich nicht), dass man im Motorraum des Fiat Ducato sowohl einen Anschluss zum Pluspol (neben dem Luftfilter), als auch einen zum Minuspol vorfindet. Nun meine Frage, könnte man dort nicht auch den Laderegler anschließen?
Danke
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Manfred,
danke sehr :) Über Weiterempfehlung und das Teilen unserer Artikel freuen wir uns!
Zur Frage:
Könnte man wohl theoretisch, wäre aber eher unkonventionell. Diese Pole dort sind ja eigentlich zur Starthilfe gedacht, und nicht, um dort einen Laderegler anzuschließen. Der Pluspol ist dort keine Schraube, sondern eine Metallplatte. Zudem liegen die beiden Pole einen halben Meter auseinander, und man hätte daher ein Kabel quer durch den Motorraum hängen.
Und dann würde erstmal nur die Starterbatterie geladen. Da müsste man dann noch das Trennrelais schalten, damit auch die Aufbaubatterien geladen würden.
Also: Machbar schon, aber um es sauber zu lösen, mit einigem Aufwand verbunden.
Hoffe, das hilft dir!
Friedemann Lindenthal
Hallo,
super Artikel. 2 Fragen dennoch:
1) Wenn ich es richtig sehe habt Ihr auch die Verdunklungen von Remis. Passt die Solartasche davor, also zwischen die Verdunklung und Frontscheibe?
2) Wie sehen die Erfahrungen zu Ertrag hinter der Frontscheibe aus? Abgesehen davon, dass die Ausrichtung ja nie ideal ist, gibt es einen Unterschied ob die Panele auf oder hinter der Scheibe liegen?
Beste Grüße
Fred
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Fred,
vielen Dank!
Du meinst, ob die Solartasche auch passt, wenn man die Verdunklung schließt? Wahrscheinlich nicht, das habe ich noch nicht getestet. Dürfte sich aber nicht ausgehen – aber man sieht dann ohnehin kaum mehr ins Fahrzeug.
Auch zum Ertrag hinter der Frontscheibe kann ich noch nichts sagen – wir durften ja Corona-bedingt leider nicht unterwegs sein, seit wir die Tasche haben. Sobald wir testen können, werde ich den Artikel entsprechend ergänzen. Ob und wieviel Leistung das Glas an sich schluckt, ist eine interessante Frage!
Stefan
ich habe in ersten Tests festgestellt dass hinter der Scheibe immer irgendwo was kleines im Weg ist, sei es der Wischer oder der Schatten wo sonst der Innenspiegel befestigt ist. Ich komme auf 50-70% des Ertrags von „draussen“. Wenn man seine Plissees mag, sollte man es aber nicht versuchen diese zu schließen… ;)
Gerfried (WoMo Guide)
Das klingt realistisch und nach einem guten Wert.
Wenn man die Tasche übrigens umdreht (also nicht so, wie im Artikel gezeigt ;) geht sich’s mit dem Wischer besser aus.
Unsere weiteren Live-Tests erfolgen dann wahrscheinlich im Herbst…
Frank Wiese
Hallo,
vielen Dank für den guten Artikel. Wie verwenden eine Kombi 120 WP Tasche mit 75/15 Victron seit 1 Jahr auf einem Boot und es funktioniert top, Kompressorkühlbox saugt die Aufbaubatterie nicht mehr leer und man kann mehrere Tage am Stück ankern (das „frei stehen“ auf dem Wasser ;-) ).
Wir bekommen im August nun unseren Kastenwagen (Hymer Grand Canyon auf Fiat) und ich werde mir die gleiche Kombination nochmal zulegen, für den Bus.
Für längere Touren würde ich beide Solartaschen (also 2 x 120 WP) im Bus mitnehmen, so dass ich z.B. bei bedecktem Himmel immer noch genug Strom bekomme. Jetzt die Frage: Seid Ihr schon mal auf eine Weiche mit Anderson Steckern gestoßen, an die ich beide Module anschließen und zum Regler so parallel schalten kann?
Viele Grüße, Frank
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Frank,
eine Anderson-Weiche ist mir nicht bekannt. Ein Elektriker könnte wohl selbst eine konstruieren. Ansonsten könnte man auf MC4-Stecker umstellen. Da gibt’s die Weichen fix-fertig, und die Stecker sind nur geringfügig unbequemer zu benutzen. Sorry auch für die späte Antwort, nach einem MTB-Unfall war ich ein paar Tage ohne Laptop.
Ciao
Gerfried
Stefan
Hallo,
danke für den ausführlichen Bericht. Ich hatte gedacht, so eine Tasche (mit Regler) könnte man auch direct an den Zigarettenanzünder anschließen, schließlich kommen einige Taschen ja mit so einem Stecker. Geht das auch?
Stefan
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Stefan,
ja, die Taschen mit Zigarettenanzünder-Anschluss gibt es, das sind allerdings mWn eher die günstigeren.
Es funktioniert wohl schon, allerdings ist die Frage die, welches Kabel am Zigarettenanzünder hängt, und wie weit die Strecke zur Batterie ist. Das kann die mögliche Leistung limitieren. Optimalerweise sollte der Solarladeregler ja so nah wie möglich an der Batterie sein, und bei groß dimensionierten Solartaschen muss dann auch der Kabelquerschnitt genügen.
Ciao
Gerfried
Leo
Hallo,
schöner Bericht. Habe auch schon das Video auf Youtube gesehen :)
Ich habe die SF120 von Wattstunde gebraucht gekauft. Leider war hier kein Kabel von Solartasche->Laderegler dabei. Also die Verbindung zwischen Laderegler (offene Kabel) und dem Kabel was von der Solartasche kommt (Andersonstecker-Gegenstück). Kann man das Laderegler-Kabel separat nachkaufen? Leider habe ich diese Kabel noch nicht gefunden. Oder muss man sich das selbst zusammen bauen?
Viele Grüße
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Leo,
danke fürs Feedback.
Ich befürchte, das Gegenstück gibt es so nicht fertig zu kaufen. Müsste man sich also aus den Steckern und passendem Kabel bauen (oder bauen lassen).
Vielleicht kannst du’s vom Vorbesitzer bekommen?
Ciao
Gerfried
stefan
Hallo, sehr schöner Bericht. Aufgrund dieses Berichts habe ich mir die 180W Tasche gekauft und würde gerne folegndes wissen: was ist das maximale (in Watt), was du bisher aus der Tasche bekommen hast? Ich würde das gerne mal mit meinen Erfahrungen vergleichen. Viele Grüße, Stefan
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Stefan,
ich versuche, die Erfahrungswerte laufend im Artikel zu erweitern.
D.h. bislang waren 160W das Maximum, wobei das noch recht früh in der Saison war. Das Problem ist ein bisschen, dass wir die Solartasche ja nur dann benutzen, wenn wir mit der Dachanlage nicht genug produzieren. Und das war bislang nur bei wechselhaftem Wetter so. Bei strahlendem Sonnenschein habe ich die Tasche noch nicht getestet. Aber wie gesagt, ich ergänze die Testwerte nach und nach (allerdings jetzt mal länger nicht, wegen eines Unfalls sind Reisen jetzt mal für 2 Monate nicht möglich).
Ciao
Gerfried
Stefan
Hi und vielen Dank für den tollen Bericht. Wie viel konntest du bisher maximal rausholen in Watt? Kommst du beim Laden über 150 Watt?
Dieter Schröder
Hallo…muss man nichts zu sagen. Hat mich überzeugt und so informiert das ich mir morgen diese Solar-Tasche auch bestelle. Viel nützliche Info und kein dummes bla bla….Herzlichen Dank LG Dieter Schröder
Thomas Reichegger
Hallo und danke für deinen Bericht
Hast du die Solartasche an die gleiche Batterie gehängt wie die Dachanlage oder hast du zwei Verbraucherbatterien?
Gibt es auch Laderegler wo man die Dachanlage und die Tasche anschließen kann?
Schon mal Danke für deine Infos.
Gerfried (WoMo Guide)
Ups, diesen Kommentar hab ich wohl ganz schön lange übersehen. Sorry.
Wir haben zwei Verbraucherbatterien, aber die sind ja parallel verschaltet, agieren also wie eine. Und demnach hängt die Solartasche auch an derselben Batterie wie die Dachanlage.
Wenn die Dachanlage und die Tasche von den Leistungsdaten zueinander passen, ginge es wohl auch an einem Laderegler. Ich würde lieber zwei Laderegler nehmen, ist unkomplizierter.
Schwinn Peter
Hallo,
Toller Bericht,
Besteht die Möglichkeit den Solarregler direkt an den EBL anzuschließen, mein EBl hat einen Solaranschluss?
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo,
ja, wenn’s einen solchen Anschluss gibt, kann der Solarregler dort dran. Gibt wahrscheinlich Einschränkungen bzgl. der Leistungsdaten, diesbezüglich bitte mal ins Handbuch schauen!
Viele Grüße
Roadrunner
Interessanter Bericht!
Danke für´s Teilen Eurer Erfahrung!
Happy Camping & Bon Voyage!
Thomas Heuberger
Hallo,
sorry, aber vielleicht eine absolut doofe Frage:
Das Panel verfügt ja bekanntlich über einen Anderson-Stecker. Wird mit dem Panel auch ein weiterer Stecker geliefert, welcher mit dem Laderegler verbunden werden kann, oder muss der separat bestellt werden? Die Frage kommt daher, da ich kein entsprechendes Kabel finden kann.
Gruss aus der Schweiz
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Thomas,
doofe Fragen gibt’s ja bekanntlich nicht.
Die Frage ist, ob ich eine gescheite Antwort zustande bringe ;)
Im von uns bestellten Variationsset (Solartasche plus Laderegler) lagen beide Stecker bei. Ob das jetzt aber nur beim Variationsset, oder auch bei der reinen Tasche so ist, kann ich jetzt nicht sagen. Brauchst du nur die Tasche?
Thomas Heuberger
Hallo Gerfried,
Danke für die rasche Antwort.
Ja, eigentlich brauche ich nur die Tasche. Unser LMC hat ein Schaudt EBL630B mit einem Schaudt LRM 1218B verbaut (Jedoch ohne Panel). Ich denke ich frage einmal bei WATTSTUNDE nach. Zur not kann ich mir ein Kabel schon selber basteln. Permanente Panels will ich nicht mehr (Winter mit Schnee und Eis….. :-( )
Super Blog. :-)
Gruss aus der Schweiz
Thomas Heuberger
Nur falls es andere auch interessiert:
Gemäss Aussage WATTSTUNDE ist das Kabel für den Anschluss am Laderegler in jedem Fall enthalten.
Es muss also kein zusätzliches Kabel Solartasche -> Laderegler gekauft werden.
Gerfried (WoMo Guide)
Danke für die Info!
Rouven
Hi Gerfried, danke für den tollen Bericht, ich lese den Blog gerade gefühlt komplett durch. Eine Frage, Ich bin absoluter Neuling und habe gerade einen Kastenwagen bestellt, daher ist mir vieles (noch) nicht klar. Kann man parallel mit der Solartasche laden , während Verbraucher wie Kühlschrank oder Licht Strom nutzen? Ist es egal ob ich eine AGM oder LiPo Batterie habe?
Danke Rouven
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Rouven,
gerne! Ja, das geht immer parallel, unabhängig vom Batterietyp.
Viele Grüße aus Spanien,
Gerfried
Johannes Fokken
Hallo Gerfried,
sehr guter Bericht und ideal als Anleitung. Vielen Dank dafür.
Du hast geschrieben, die 160W Offgridtech-Solartasche würde von den Maßen her unter der Frontscheibe nicht so gut passen wie die 180W-Solartatsche von Wattstunde.
Es gibt ja auch eine 180W-Variante von Offgridtech, die exakt die gleichen Maße wie die Solartasche von Wattstunde hat und tatsächlich baugleich zu sein scheint, dabei noch ein paar Euro günstiger ist. Scheinen also zwei gleichwertige Produkte zu sein.
Beste Grüße
Johannes
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Johannes,
danke für den Hinweis. Der Markt bewegt sich ständig, ich komme da leider nicht immer hinterher. Die 180W-Variante gab es damals von Offgridtec wohl noch nicht. Die Module sind tatsächlich bei den meisten Anbietern dieselben. (Auch bei tigerexped gibt es mittlerweile Solartaschen damit, mittlerweile wäre das unsere bevorzugte Bezugsquelle wegen der Ansprechpartner dort).
Ciao
Gerfried
Frank Steinmetz
Hallo Gerfried
bin WoMo-Neuling und schätze daher deine Videos und Anleitungen sehr, so auch diese hier.
Ich plane den gleichen Einbau.
Eine Frage dazu: so wie du den Solarregler verbaut hast, müsste man bei längerer Stehzeit (Winter) doch den Solarregler von der Batterie trennen, da er ja sonst Strom zieht (oder ist die Strommenge unerheblich?). Trifft für euch vielleicht nicht zu, da ihr ja dauerhaft unterwegs seid.
Müsste man einfach die Sicherung ziehen oder gibt es eine andere Lösung?
Freue mich schon auf die nächsten Beiträge von Dir!
Viele Grüße und frohes neues Jahr!
Frank
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Frank,
vielen Dank fürs Feedback!
Wir konnten da keinen wesentlichen Verbrauch bemerken – auch, als unser Camper über den Winter noch herumstand. Die Sicherung zu ziehen wäre aber ausreichend, um den Regler zu trennen.
Wenn man wirklich sichergehen will, dass man keinerlei Verbrauch hat, dann empfiehlt sich wohl der Einbau eines Batteriehauptschalters („Natoknochen“), mit dem man die Batterie komplett von allen Verbrauchern trennen kann. Denn der Solarladeregler ist ja nicht der einzige Minimalverbraucher im WoMo.
Bis bald!
Gerfried
Frank Steinmetz
Super, danke für die schnelle und kompetente Antwort!
Tobias
Moin Gerfried,
ich hab mir für den unseren T6 Multivan das 120er Panel + Vicron-Regler zugelegt. Ich hab überall gelesen, dass der Laderegler nur an eine feuerfeste Oberfläche befestigt werden soll. Da ich unter dem Fahrersitz neben der Bordbatterie auch recht wenig Platz habe, fand ich deine Lösung an der Serviceklappe ganz ansprechend. Ist die Serviceklappe deiner Meinung nach feuerfest genug? Bzw. hast du vielleicht Erfahrungswerte, wie heiß der Laderegler tatsächlich wird?
BG Tobias