Anlässlich der bevorstehenden Übernahme unseres neuen Kastenwagens, ist es Zeit für einen Artikel zum Thema Übernahme des neuen Wohnmobils. Bei einem neuen Wohnmobil ist dies einerseits etwas leichter als bei einem gebrauchten Womo (man muss schließlich kein technischer Experte sein), andererseits verlangt die Übernahme eines neuen Womos gute Vorbereitung mit Checklisten, um nichts zu übersehen.
Inhalt
Generelles zur Wohnmobil-Übernahme
Für die Übernahme deines neuen Wohnmobils benötigst du Zeit. Ein Händler, der sich nur eine halbe Stunde Zeit nimmt, handelt nicht seriös. Schließlich übernimmst du quasi nicht nur ein Fahrzeug, sondern auch eine kleine Wohnung. Dabei alles durchzuchecken und nebenbei auch alles erklärt zu bekommen, dauert einfach seine Zeit. Zwei Stunden sollten es schon sein.
Es ist wichtig, wirklich jedes Detail zu checken – das verhindert spätere Diskussionen und eventuell können Kleinigkeiten sogar noch direkt vor Ort berichtigt werden. Das erspart dir einen separaten Trip zum Händler.
Empfehlenswert ist es, nicht alleine zur Übernahme zu fahren. Nimm deine Partnerin oder deinen Partner mit, oder wenn das nicht möglich ist, einen Freund. Vier Augen sehen mehr, und so hast du einen Zeugen.
Vorbereitung der Wohnmobil-Übernahme
Die Wohnmobil-Übernahme beginnt für dich nicht erst beim Händler, sondern schon davor.
Checkliste für die Wohnmobil-Übernahme
Krame den Kaufvertrag nochmals hervor, und schreibe eine Checkliste. In dieser trägst du folgendes ein:
- Alle bestellten Aufpreis-Optionen
- Alle Vereinbarungen mit dem Händler
- Das Gewicht laut Angebot
- Gewählte Motor-Option
Dein Ziel ist es hier, eine übersichtliche Liste zu erhalten, in der du während der Übernahme die einzelnen Punkte abhaken kannst. Du wirst durch die vielen neuen Eindrücke und durch den Händler abgelenkt sein, d.h. wenn du erst vor Ort im Katalog zu kramen beginnst, kannst du sicher sein, dass du Dinge übersehen wirst.
Unsere nachfolgenden Prüfschritte für die Wohnmobil-Übernahme kannst du mit deinen individuellen Positionen ergänzen.
Versicherung und Anmeldung
Kümmere dich rechtzeitig um die Versicherung und Anmeldung deines Wohnmobils. Schließlich willst du ja damit fahren können, sobald du es bekommen hast.
Zur Übernahme mitnehmen
Lade die Batterien deiner Kamera auf und stelle sicher, dass die Speicherkarte leer ist. Ein gutes Smartphone tut’s natürlich auch, aber eine gute Kamera kann oft mehr Details in schlechtem Licht (z.B. in einer dunklen Halle) zeigen. Alle Mängel kannst du so bildlich dokumentieren.
Für den Test der Gasanlage solltest du vorab eine passende und gefüllte Gasflasche kaufen und mitnehmen. Dein Wohnmobil wird ohne Gas geliefert, und der Händler wird es dir nicht kostenfrei zur Verfügung stellen.
Ein Feuerzeug solltest zu zum Test des Gasherdes mitnehmen (außer, du bekommst ein Modell mit Piezo-Zünder).
Schlussendlich solltest du noch Warndreieck, Warnwesten und Verbandskasten mitnehmen. Viele Fahrzeuge werden ohne geliefert, und so darfst du dann eigentlich gar nicht damit nachhause fahren.
Termin-Vereinbarung für die Übernahme
Lass dir keinen Termin kurz vor Ladenschluss geben. Plane stattdessen viel Zeit ein (mind. 2h). Da natürlich auch Camping-Händler in der Saison viel zu tun haben, solltest du diesen Termin daher rechtzeitig vereinbaren. Frage auch nach, wann die Werkstatt schließt. Eine Übergabe bei geöffneter Werkstatt ist sinnvoll, denn dann lassen sich Kleinigkeiten gleich beheben.
Vorab mit dem Händler klären
Mit dem Händler solltest du vorab klären, was du ausprobieren möchtest. Informiere ihn, dass du die Wasserinstallation testen möchtest und kläre ab, wo du zu Wasser kommst.
Die Prüfschritte während der Übernahme
Nun wird es ernst. Du bist vor Ort, dein neues Wohnmobil steht vor dir, am liebsten würdest du sofort losfahren. Das zu tun, wäre ein Fehler. Atme daher tief durch, und nutze deine vorbereitete Checkliste, um dein Fahrzeug zu kontrollieren.
Das Basisfahrzeug
Wir starten mit dem Basisfahrzeug, also dem Unterbau deines Wohnmobils.
- Prüfe anhand deiner vorbereiteten Checkliste, ob alle bestellten Optionen vorhanden sind
- Radio-Test
- Rückfahrkamera testen
- Prüfe die Klima-Anlage (laufender Motor erforderlich)
- Zentralverriegelung testen
- Elektrische Fensterheber testen
- Flüssigkeiten (Öl, Bremsflüssigkeit, Waschwasser, Frostschutz) kontrollieren
- Beleuchtung kontrollieren
- Lass dir zeigen, wo Reserverad und Wagenheber (oder das Pannenkit) verstaut sind.
- Verstaue am Besten gleichmal Verbandskasten, Warndreieck und Warnwesten. (von dir mitgebracht oder vom Händler herausgehandelt)
- Kontrolliere, ob Anbauteile (Radträger, Dachträger) sauber und gerade montiert sind.
Kontrolliere auch den Fahrzeugschein!
- Stimmt die eingetragene Marke und das Modell mit dem bestellten Fahrzeug überein? (Das klingt weit hergeholt – aber wir waren sieben Monate mit einem „Weinsberg“ unterwegs, obwohl wir eigentlich einen „Knaus“ gekauft hatten)
- Passt das im Fahrzeugschein eingetragene Gewicht zur Bestellung?
- Ist im Fahrzeugschein der richtige Motor eingetragen?
- Ist im Fahrzeugschein die richtige Anzahl von Sitzplätzen eingetragen?
- Sind Felgen richtig eingetragen?
Den Aufbau des Wohnmobils kontrollieren
Du hast ein neues Wohnmobil gekauft, somit musst du dich zumindest vor Feuchtigkeitsschäden nicht fürchten. Dennoch passieren auch bei der Montage Fehler, und diese gilt es, gleich zu Beginn zu finden.
- Alle Oberflächen (Kästchen, Tisch, Küchenarbeitsplatte, Boden) überprüfen (Kratzer, Blasen, usw.). Dabei auch nicht auf den Ausziehtisch vergessen.
- Alle Kanten auf Schäden kontrollieren.
- Alle Türen und Schubladen mehrmals auf und zumachen
- Türscharniere kontrollieren: Sitzen alle fest? Wurde irgendwo eine Schraube schief hineingewürgt?
- Alle Fenster mehrmals auf und zumachen. Ist alles leichtgängig, schließen die Fenster bündig?
- Alle Hekis/Dachluken mehrmals auf und zumachen
- Alle Verdunkelungen testen (Fenster, Luken, Fahrerhaus)
- Hubbett-Mechanismen testen
- Fliegenschutzgitter (Fenster, Luken, Schiebetür) testen. Schließt es komplett? Ist es leichtgängig?
- Anhand deiner Checkliste überprüfen, ob alle bestellten Aufpreispositionen im Aufbau vorhanden sind
- Sonstige Zusatzausstattung testen (z.B. Zuziehhilfe)
- Außen-Klappen öffnen und schließen. Heckgarage/Hecktür, Gasfach, Toilettenkasten.
- Die Markise einmal ausrollen und auch die Markisen-Beine testen.
- Alle vom Händler vorgenommenen Einbauten zeigen und erklären lassen
Wasserinstallation testen
Ein kritisches Thema im Wohnmobil ist die Wasserinstallation: Hier entstehen rasch Schäden, die nur mehr schwer zu reparieren sind. Es ist daher wichtig, dass die Wasserinstallation sauber ausgeführt ist, und alle Leitungen dicht sind.
Deine Prüfung sollte folgendes beinhalten:
- Wasser füllen. Während der Füllung kontrollieren, dass Wasser nirgends entweicht.
- Wassertank-Überlauf kontrollieren: Erst bei vollem Wassertank muss Wasser aus dem Tank-Überlauf entweichen. Kontrolliere, dass damit nach außen entwässert wird (es gab schon Wohnmobile, wo vergessen wurde, einen Schlauch anzuschließen. Der Überlauf führte so ins Innere des Wohnmobils)
- Anzeigen für Wasserstände testen
- Alle Hähne (und die Wasserpumpe) ausprobieren.
- Warmwasser-Boiler ausprobieren
- Entleerungsventile probieren
- Etwas Wasser über die Waschbecken in den Grauwassertank laufen lassen
- Toilettenspülung testen.
- Grauwasser-Ablassventil testen
- Wasser ablassen (Ablassventile testen, auch die „Fahrstellung“ wo ca. 20l Wasser im Tank verbleiben)
Prüfung der Gasanlage
Nun setzt du deine mitgebrachte Gasflasche ein, schließt sie an (lass dir vom Händler zur Hand gehen) und testes alle gasbetriebenen Geräte.
- Gasflasche anschließen
- Alle Herdflammen testen
- Heizung testen
- Überprüfen, ob alle Warmluft-Auslässe funktionieren
- Warmluft-Leitungen kontrollieren (wo zugänglich).
- Warmwasserboiler testen
- Kühlschrank im Gasbetrieb testen (sofern ein Absorberkühlschrank verbaut wurde)
Elektrische Anlage testen
Die elektrische Anlage eines Wohnmobils kann einfach oder umfangreich ausfallen. Du solltest sie dir ausführlich erklären lassen und jedes Element testen.
- EBL erklären lassen
- Alle Anzeigen testen (Batterieladestand usw.)
- Hauptschalter testen (sofern vorhanden)
- Alle Lampen testen
- Kühlschrank in allen elektrischen Betriebsmodi testen (12V/230V)*
- Wurde die zweite Batterie tatsächlich verbaut (wenn bestellt)?
- TV-Anlage testen (sofern vorhanden)
- Solar-Anlage erklären lassen und testen (sofern vorhanden)
Ein Test des Kühlschranks bei 12V wird nur bei Kompressorkühlschränken gut funktionieren. Bei Absorberkühlschränken muss dafür meist der Motor laufen, zudem dauert es lange, bis man sieht, ob der Kühlschrank kühlt, oder nicht.
Nach der Übernahme
Nach der Übernahme kann es losgehen. Die erste Fahrt sollte dich jedoch noch nicht an eine Urlaubsdestination führen, sondern auf die geeichte Brückenwaage. Erst jetzt kannst du kontrollieren, ob das Gewicht deines Fahrzeugs passt, und etwaige Toleranzen überschritten wurden.
Danach gilt es, erstmal das notwendige Zubehör ins Wohnmobil zu schaffen. Es ist eine gute Idee, den ersten Ausflug in der näheren Umgebung zu planen. Eine Art Probecamping erlaubt dir nochmals einen ausführlichen Praxistest, und Mängel die sich nun auftun, lassen sich noch relativ leicht beheben. Unterwegs auf großer Fahrt ist so etwas ungleich ärgerlicher.
Fazit
Die Übernahme deines Wohnmobils erfordert eine gute Vorbereitung, Checklisten und Zeit. Es zahlt sich aus, nun genau hinzusehen. Alles, was nun gleich entdeckt und behoben wird, ärgert dich nicht unterwegs. Dann steht der tollsten Reise aber nichts mehr im Weg. Gute Fahrt!
Thorsten
Unseren BoxLife 630 holen wir am nächsten Freitag ab. Mit Maxifahrwerk, Makise, Solar und 2*95Ah.
Habt ihr euren gewogen? Wo landet ihr, und mit welcher Beladung?
WoMo Guide
Hallo Thorsten,
ja, wir waren urlaubsfertig auf der Waage: Mit Grundausstattung (sparsam gepackt), Maxi-Fahrwerk, 2x95Ah, Dachträger (Thule Smartclamp), Dachbox (28kg), Solar (2x110W auf Konstruktionsprofilen montiert, gesamt ca. 25kg), ca. 120kg Surf-Equipment, zwei Mountainbikes, 3×1.5l Wasserflaschen, Kleidung, Lebensmittel (wieder sparsam), Dieseltank (120l) ca. 90% voll, Wassertank zu 50% voll und uns beiden waren wir auf 3530kg. Markise haben wir keine (aus Gewichtsgründen).
Also wir müssen wählen: Wassertank, oder Dieseltank füllen. Oder das Hobby wechseln, denn ohne Surfkram würde es sich recht locker ausgehen. Allerdings haben wir auch insgesamt weniger Kram dabei, als davor mit dem Pössl Duett, obwohl wir viel mehr Platz haben. Irgendwie paradox.
Vielleicht mögt ihr eure Wiege-Ergebnisse ja dann hier veröffentlichen?
Thorsten
Hallo Ihr beiden,
sollten wir auf die Waage kommen, veröffentlichen wir gern das Gewicht.
Aber erstmal habe ich keine Bedenken, denn gleich ist bei uns zu eurem:
2 * 95Ah
2 * 110 W Solar auf dem Dach (Gewicht sollte auch so bei 20 Kg liegen)
Abweichend:
– Minus 120 Kg Surfequipment
– Minus 18 Kg Tank. Wir haben den Standard und ich habe 100% angenommen
– Minus 28 Kg Dachbox
+ Plus knapp 15 Kg Mountainbike Protektoren, Werkzeug, Ersatzteile
+ Insgesamt sind wir zusammen knapp 10-15 Kg schwerer als ihr beiden
+ Plus Markise: 29 Kg
+ Plus Styling Paket 1: 17 Kg
+ Lebensmittel möchten wir uns auch irgendwie einschränken
Ich denke, wir kommen knapp unter eurem Gewicht weg. Richtig toll ist das nicht, aber so ist es nun mal. Der Autobahnpolizist als Nachbar eines Freundes sagt, man schaut erstmal ob die Blattfedern grinsen, also noch immer U-förmig sind. Das sind die auch noch bei 10% Überladung (welche ich vermeide und niemandem empfehlen würde).
Jürgen Dinkheller
Hallo Womoguide-Team,
ein toller und sehr hilfreicher Artikel. Werde mir gleich eine an unseren neuen Camper angepasste Checkliste basteln (Ahorn Van 620, Renault Master). Die Auslieferung soll im März 2020 erfolgen, vereinbart war eigentlich November-Dezember 2019, aber die verlorenen Wintermonate kann man ja verschmerzen.
Beste Grüße und vielen Dank!
J.
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Jürgen,
freut mich, wenn dir der Artikel weiterhilft.
Ja, im Winter kann man’s noch am ehesten verschmerzen. Wünsch dir einen guten Start, dann hoffentlich „pünktlich“ im März!
Ciao
Gerfried
Stefan
Hallo Gerfried.
Danke für den Artikel und die Tips für eine Übernahmeliste.
Habe die Angaben adaptiert und eine möglichst aussagekräftige Liste in Excel erstellt.
Ende dieser Woche sollte unser Pössl kommen.
Mit der Liste wird es sicher weniger Ärger geben, falls etwas sein sollte.
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Stefan,
freut mich, wenn wir helfen konnten. Alles Gute für die Übernahme!
Ciao
Gerfried
Nina
Hallo Gerfried,
tolle Seite mit vielen Tipps und Tricks. Danke.
Im März 2021 habe ich meinen Kastenwagen dann zwei Jahre. Gibt es auch sowas wie einen Check, den man beim Händler vor Ablauf der sog. Gewährleistung machen sollte? Wie so eine Art Inspektion?
Ist sowas bekannt?
Danke für die Rückmeldung.
Viele Grüße
Nina
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Nina,
Was das Basisfahrzeug angeht, steht meist ohnehin nach 2 Jahren eine Inspektion an. Wir haben es so gehalten, dass wir diese 1 Monat vorab erledigt hatten, damit etwaige Probleme am Basisfahrzeug noch beseitigt worden wären.
Beim Aufbau ist nach 2 Jahren eine Gasprüfung sinnvoll. Evtl. (je nach Hersteller) steht auch eine Dichtheitsprüfung an. Wir müssen letztere jährlich machen lassen, um die Dichtheitsgarantie zu erhalten. Muss man selbst entscheiden, ob man das will. Es steigert wohl den Wiederverkaufswert ein wenig.
Was die GW angeht, wird der Händler nicht unbedingt etwas finden wollen, denn die GW ist ja Händlersache (im Unterschied zur Garantie). Aber wenn dir beim Aufbau nach 2 Jahren keine Probleme bekannt sind, ist das relativ safe. Kaputtgehen kann bei den vielen Plastikteilen immer etwas, aber auf Gewährleistung geht da am Ende der zwei Jahre ohnehin nichts mehr, denn die Beweislast, dass das Problem von Beginn an Bestand, liegt dann bei dir.
Das ist natürlich keine Rechtsberatung, sondern nur meine Meinung ;)
Hoffe, das hilft ein wenig.
Gerfried
Hannelore Lau
Hallo Gerfried,
Deine Seite ist wirklich sehr hilfreich, insbesondere das Übernahme-Protokoll.
Genau da fängt mein Problem an, ich habe ein neues Wohnmobil (Pössl Roadcamp R)
bestellt. Im August 21 sollte es mit Zubehör etc. bestückt werden und zur Auslieferung bereit stehen. Bezahlt ist es bereits. Am Montag (26.7.) war ich vor Ort und mir wurde mitgeteilt und auch gezeigt, das am vorher gehenden Wochenende, alle Fahrzeuge einen Hagelschaden erlitten haben. Jetzt bin ich etwas ratlos was zu tun ist.
Der Händler sagte mir das er sich meldet sobald die Versicherung, Dellendoktor, etc. vor Ort war.
Für Deine Meinung oder einen Tipp, was ich tun soll, wäre ich unendlich dankbar.
Ich bedanke mich sehr und wünsche Dir (Euch) für alle Eure Unternehmungen
allzeit gutes Gelingen.
Mit den herzlichsten Grüßen,
Hannelore
Gerfried (WoMo Guide)
Hallo Hannelore,
vielen Dank für’s Feedback. Tut mir leid, dass du vom Händler schlechte Nachrichten erhalten hast.
Ich kann natürlich keine Rechtsberatung leisten und bin auch in Versicherungsthemen nicht tief drin.
Wie „schlimm“ ist denn der Hagelschaden? Wenn es irgendwo eine harmlose Delle ist, die man am Dach ohnehin nicht sieht, dann kann man sich ja vielleicht finanziell einigen.
Dass der Händler grundsätzlich nachbessern muss, versteht sich von selbst, ABER: Gerade beim Kastenwagen sind Dellen am Dach, die man ohnehin nicht sieht, wahrscheinlich relativ unkritisch. Wenn aber der Dellendoktor jetzt (vielleicht noch im Bereich von Dachluken o.ä.) wild am Blech herumzieht, ist das nicht so unkritisch, und könnte evtl. zu Dichtheitsproblemen führen. Da würde ich mir vom Händler eine Dichtheitsprüfung bestätigen lassen und das in der ersten Zeit sehr genau beobachten.
Ich würde mich auf alle Fälle bei deiner Versicherung erkundigen, ob du deinen Pössl überhaupt noch gegen Hagelschaden versichern kannst, wenn es davor schon einen solchen gab (so viel ich weiß, kann das zu Problemen führen).
Und grundsätzlich hast du natürlich das Recht auf ein mängelfreies Fahrzeug. Ob ein Fahrzeug mit repariertem Hagelschaden noch ein solches ist, oder ob du vom Kauf zurücktreten kannst, kann wohl nur ein Anwalt für dich klären. Hängt ja sicherlich auch vom Ausmaß des Schadens ab.
Ich würde mal abwarten, was der Händler sagt bzw. dir anbietet. Er kann ja hier nichts dafür, und wenn’s ein guter ist, sollte er ja auch für eine zufriedenstellende Lösung sorgen. Dennoch wird er natürlich versuchen, günstig und schnell aus der Nummer rauszukommen, und da musst du aufpassen, dass du keinen finanziellen Schaden erleidest.
Hoffe, das hilft zumindest ein wenig.
Ciao
Gerfried